Bligh







Biografie Blighs


Logbuch Bounty


Logbuch Barkasse


Meuterei auf HMS Bounty


Logbuch 2 Bounty


Album


Verfolgung
Prozeß


St. Mary´s Church im Londoner Stadtteil Lambeth, eine kleine unscheinbare Kirche, im Schatten von Westminster, die Fenster eingeworfen, der Friedhof voller Unkraut, Anfang der 70er Jahre gibt es Interessenten für das wertvolle Grundstück. Doch es kommt anders: Geschichtsbewusste Londoner entdecken auf dem Friedhof das Grab von Admiral William Bligh, berühmt-berüchtigter Kapitän der Bounty.




Und seitdem ist dort ein Museum.
Die Bounty war umgebaut worden. Als Frachtschiff für lebende Jungpflanzen. Von den Früchten des Brotfruchtbaums (Artocarpus altilis) erhoffte sich die britische Krone Hilfe für die prekäre Ernährungssituation der Sklaven ihrer Farmer in den westindischen Kolonien.
Gut 200 Jahre später sticht ein Abenteurer mit einer Schaluppe in See, mit dem Logbuch des wohl berühmtesten Törns, den Captain Bligh im Pazifik über fast 4.000 sm versegelte. Eine legendäre navigatorische Meisterleistung ohnegleichen.
Den Anfang kennen wir alle aus dem Kino: "Die Meuterei auf der Bounty". Der Kommandant William Bligh wird von den Meuterern unter Führung des Fletcher Christian im Beiboot ausgesetzt. "Recht geschieht ihm", denkt der Kinobesucher, "warum war er auch so grausam zu seinen Leuten."
Die Meuterer lassen sich auf Pitcairn nieder.

Seine - wohl zu Unrecht erfolgte - Inkarnation des tyrannischen Kommandanten in Büchern und Filmen ließ Blighs Bedeutung als Entdecker, fähiger Marineoffizier und Chronist der Meuterei in Vergessenheit geraten.
James Cook war 1776 auf das ungewöhnlich große Talent Blighs aufmerksam geworden. Er forderte ihn für seine dritte und letzte Expedition in den Pazifik an. Cooks Persönlichkeit und Führungsstil hatten sich auf dieser dritten Fahrt gegenüber seinen früheren Fahrten grundlegend geändert: Er führte ein hartes Regiment, war aufbrausend und ungerecht, unduldsam auch gegenüber Eingeborenen. Möglicherweise steht Blighs späterer Kommandostil in Zusammenhang mit diesen Erfahrungen.

Das soll ein Boot sein? Armselige sieben Meter lang, zwei Meter breit und nicht die Spur einer Kajüte. Keine Persenning, nur zwei Masten und ein bißchen Segeltuch. Aber genau so, sagt Burkhard Pieske, sah sie aus. Jene Schaluppe, in der vor 200 Jahren die Männer ausgesetzt wurden, die der berühmtesten Meuterei der Seefahrt zum Opfer fielen.
Was er geleistet hat, als er dieses winzige Rettungsboot mit insgesamt 19 Mann über eine Strecke von knapp 4.000 sm führte, ist eine der größten seefahrerischen Leistungen, die es je gegeben hat. 4.000 sm durch eines der gefährlichsten Seegebiete der Welt. Hier gibt es mehr Riffe und Untiefen als anderswo auf diesem Planeten, und keiner weiß, woher der Wind weht.









In den frühen Morgenstunden des 28. April 1789, am Vorabend der französischen Revolution, riß der wachhabende Offizier eines Dreimasters seinen Kapitän rüde aus dem Schlaf, enthob ihn seines Amtes und überließ ihn zusammen mit 18 Begleitern in einem Beiboot seinem Schicksal. Kein Tropfen Blut wurde vergossen; nicht einmal ein Fausthieb fiel. Und doch wurde aus dem nächtlichen Gewaltakt die berühmteste Meuterei der christlichen Seefahrt.
Name des Schiffs: Bounty. Kapitän: William Bligh. Tatort: die Tonga Inseln.
Südsee, Bounty, Abenteuer, das ist der Stoff, aus dem Träume sind. Der Zauber der Südsee, die Vorstellung von einem Leben auf den Inseln ewigen Frühlings, wo die Natur ohne Mühen alles hergibt und überall Schöne bereit sind, liebevoll ihre Arme zu öffnen...

Eine Handvoll Spielfilme sind bislang über die Meuterei gedreht: 1934 mit Errol Flynn als Fletcher Christian, ein Jahr danach mit Charles Laughton als Capt. Bligh und Clark Gable als Fletcher Christian. 1960 übernehmen Trevor Howard und Marlon Brando die beiden Rollen. 1984 sind es Anthony Hopkins und Mel Gibson.

Die wahre Geschichte ist sicher komplizierter als Hollywood-Inszenierungen glauben machen wollen. Ein psychologisches Drama in Größenordnungen spielt sich dort in der Südsee ab mit den Hauptdarstellern Bligh und Christian. Alles umfaßt diese Story: Die wohl größte navigatorische Leistung, die Neugründung einer bis heute existierenden britischen Kolonie und eine Seegerichtverhandlung über Leben oder Tod von 10 Seeleuten.
Und all dies hätte es ohne die Entdeckung der Brotfrucht auf Tahiti durch den Botaniker Banks 1769 auf der Endeavor Cooks nicht gegeben...