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Route/Logbuch

Übersicht
Törn
Album



Crew
Skipper William Bligh 33 Jahre


Crew William Cole, (Ober)Bootsmann
William Elphinstone, Steuermannsmaat
John Fryer Schiffsführer, 36 Jahre
Thomas Hall, Koch und Matrose, 38 Jahre
John Hallet, Seekadett, 20 Jahre
Thomas Hayword, Seekadett, 20 Jahre
Robert Lamb, Matrose und Metzger, 21 Jahre
Lawrence Lebogue, Franzose, Matrose und Segelmacher
Thomas Denman Ledword, Wundarzt, Arztgehilfe
Peter Linkletter, Quartiermeister, 30 Jahre
James Morrison, Bootsmannsmaat, 26 Jahre
David Nelson, Botaniker
John Norton, Quartiermeister - erschlagen auf Tofoa
William Peckover, Konstabler/1. Geschützoffizier
William Purcell, Zimmermann
John Samuel, Schiffsschreiber
George Simpson, Quartiermeister
John Smith, Blighs persönlicher Koch und Diener, 36 Jahre
Robert Tinkler, Leichtmatrose, 17 Jahre


Gesamtroute



Route

28. April 1789 Meuterei auf der "Bounty".
Fletcher Christian setzt in der Nähe der Tonga-Insel Tofua Captain Bligh zusammen mit 18 Loyalen aus.
Drei Boote werden zu Wasser gelassen:
Das erste, die kleine Jolle, wurmzerfressen, würde sofort sinken, der Kutter - auch leck - würde die die große Zahl der Loyalen, die mit Bligh ziehen wollen, nicht tragen ... schließlich zwingt man sie in die Barkasse. Für nicht mehr als 15 Mann gebaut, ihr Freibord geringer als eine Handlänge - keinesfalls für 19 Mann samt Ausrüstung und Proviant für eine Fahrt über fast 4.000 sm...
Die meisten der 18 Mann schließen sich Bligh weniger aus persönlicher Loyalität als vielmher der Krone gegenüber an und aus dem Wunsch, nach England zurückzukehren. (An Bord der Bounty müssen sieben Loyale zurückbleiben, die in der völlig überfüllten Barkasse keinen Platz mehr finden, sowie Christian und 17 Meuterer)
Es geht wenig oder kein Wind, die Ausgesetzten rudern ziemlich flott NE nach Tofoa.
Solange das Schiff noch in Sicht ist, hält es Kurs WNW, Bligh sieht das als Finte an. Denn als man aussetzt, hört man die Meuterer wiederholt rufen "Huzza for Otaheite".



Ein Psychologe beschreibt die Situation:
" When the Bounty had disappeared below the horizon, Mr. Bligh, in the launch, found himself watched by eighteen pairs of eyes, all of which presumably being almost as expressive as words would have been. And the look of the eyes expressed to him something like this: “You damned idiot, you went too far! And now we all have to suffer for it! Count yourself lucky that we are not throwing you overboard!" (Du Rietz)
Waffen haben sie keine, Proviant für 5 Tage, was für die Fahrt nach Tongatabu mehr als genug ist. Die Meuterer schreien, als Bligh Musketen verlangt: "Wo ihr hingeht, werdet ihr keine Waffen brauchen, ihr seid unter Freunden!"
Blighs Plan: Brotfruchtvorräte und Wasser in Tofoa besorgen, um nach Tongataboo zu segeln und König Poulaho zu bitten, sein Boot auszurüsten und Wasser und Proviant zu gewähren, um nach Ostindien zu gelangen
Mittwoch 29. April: Bis 16:00 ruhig, dann leichter Ostwind, Segeln. Ankunft bei Dunkelheit auf Tofoa, Küste steil und felsig, Bligh hält das Schiff mit zwei Riemen in Lee der Insel, kein Ankerplatz

Donnerstag 30. April: In der Dämmerung entlang der Küste nach Landeplatz gesucht
10:00 kleine Bucht im NW-Teil der Insel entdeckt, fest mit Wurfanker. Starke Brandung entlang der Küste.
Bligh setzt Samuel und einige andere ab, die Klippen erklimmen und landeinwärts nach Versorgungsmöglichkeiten suchen.
Der Rest bleibt in der Bucht, keine Möglichkeit, um an Land zu kommen
Gegen Mittag kehrt Samuel zurück mit ein paar Litern Wasser, das er in Löchern findet.
Keine Quelle oder andere Versorgungsmöglichkeit, nur ein paar Anzeichen von Einwohnern.
Blight misst die Breite der Bucht mit 19° 41' S (das ist im NW-Teil von Tofoa, der nordwestlichsten der Friendly Islands.)


Schönes Wetter, starker ESE-Wind, keine Chance, in See zu stechen
Bligh rudert an Land, entdeckt einige Kokosnusspalmen oben an den Steilabfällen, Brandung macht Landung unmöglich. Einige erklimmen unter großen Schwierigkeiten die Klippen, bringen ca. 20 Kokusnüsse und flechten sie in die Tampen, womit man sie durch die Brandung ins Boot holt. Am Abend in Bucht zurück, sie finden eine Höhle (wiederentdeckt und identifiziert 1985 von Danielsson).

Freitag, 1. Mai: Stürmisches Wetter, Wind ESE und SE. Erneuter Versuch in See zu stechen scheitert am Schlechtwetter
Bligh geht mit Nelson, Samuel, und einigen anderen an Land. Sie ziehen sich an Weinreben, die Eingeborene zu diesem Zweck angebracht haben, die Steilwände empor, finden ein paar verlassene Hütten, gehen in einem Bachbett bis in die Nähe des Vulkans, in der Hioffnung, noch auf Wasserreste zu stoßen. Nach 2 Meilen gelangen sie zum Fuß des höchsten Berges der Insel, wo der Vulkan fast ununterbrochen brennt. Das Land ist von trostloser Lava bedeckt. Sie kehren enttäuscht zurück. Bligh bekommt am Steilhang Schwindelanfälle und kann nur mit Hilfe seiner Leute hinuntersteigen. Auf dem Boot auch kein Fisch oder etwas anderes Eßbares gefangen
Bligh ist sich nicht sicher, ob die Insel überhaupt bewohnt war, er weiß nur, die Insel ist unter den Eingeborenen nicht sehr geschätzt, sie kommen nur zu bestimmmten Zeiten hierher. Er schickt neuen Spähtrupp los, ohne Ergebnis
Man will die Nacht hier verbringen, ein Teil der Leute an Land in der Höhle. Abends treffen sie Eingeborene. Bligh behandelt sie freundlich, schickt sie nach Brotfrüchten, Bananen und Wasser.

Samstag, 2. Mai: Stürmisches Wetter, Wind ESE. Den Eingeborenen erzählt man, Überlebende eines Schiffbruchs zu sein.
Stimmung besssert sich.


Mehr Eingeborene kommen und zwei Kanus um die Nordseite der Insel. In einem sitzt ein älterer Häuptling namens Maccaackavow. Kurz darauf noch ein jürgerer namens Eegijeefow, Eefow, Egij oder Eghee. Sie haben gehört, dass Bligh mit Cook in Annamooka gewesen war und wollen Genaueres über den Schiffbruch wissen. Dann ein junger Mann namens Nageete, an den er sich aus Annamooka erinnert. Er fragt nach Poulaho und Feenow, die in Tongataboo sein sollen.

Sonnntag, 3. Mai: Böen SE und ESE, wechselnd auf NE
Vorräte verladen, bei der Brandung schwieriges Untefangen. Immer mehr Eingeborene versammeln sich, Bligh hat den Eindruck, sie blasen zum Angriff.
Bligh läßt die Leute ihr Bündel nehmen und heißt sie einsteigen. Die Eingeborenen schlagen Kiesel gegeneinander, das Angriffszeichen. Teilweise wohl auch deswegen, weil Bligh den groben und unglaublichlchen Schnitzer beging, ihnen weismachen zu wollen sie seien Schiffbrfüchige.
Als die Eingeborenen sie aufs Land zerren wollen, springt John Norton mit bewunderungswürdigen Mut aus dem Boot und rennt ans Ufer, um die Leinen loszuwerfen. Bei diesem Vorhaben erschlagen ihn mehrere Eingeborene, die Engländer entkommen rudernd auf See, werden verfolgt. Bligh wirft Kleider über Bord und die Eingeborenen, anstatt sie zu verfolgen, sammeln sie auf.
Unter gerefftem Vorsegel entlang der Westseite von Tofoa. Bligh hängt seinen Gedanken nach:
" ...in considering what was best to be done, when I was solicited by all hands to take them towards home: and, when I told them no hopes of relief for us remained, but what I might find at New Holland, until I came to Timor, a distance of full 1200 leagues, there was a Dutch settlement, but in what part of the island I knew not, they all agreed to live on one ounce of bread, and a quarter of a pint of water, per day. Therefore, after examining our stock of provisions, and recommending this as a sacred promise for ever to their memory, we bore away across a sea, where the navigation is but little known, in a small boat, twenty-three feet long from stem to stern, deep laden with eighteen men; without a chart, and nothing but my own recollection and general knowledge of the situation of places, assisted by a book of latitudes and longitudes, to guide us. I was happy, however, to see every one better satisfied with our situation in this particular than myself."

Hier nun beginnt die berühmteste Reise der Seegeschichte: 3.618 sm von Tofoa nach Timor, in einem 23-ft offenem Holzbboot, überladen mit 19 Mann nahezu ohne Freibord, ohne Karte, mit mageren Vorräten, durch Sturm, Riffe und hohe Wellen, durchs Great Barrier Reef und die Torresstraße, ohne Unterlass den Tod vor Augen...




Starkwind, Surm, hohe Wellen.
WNW3/4W Tofoa, 86sm , 19° 27' S. Kurs Fidschis


Montag, 4. Mai: Sturm aus NE bis ESE. See noch höher als am Vortag, Boot droht vollzulaufen, Crew kommt mit Lenzen kaum nach, Nächte kalt, nur nasse Kleidung.
Unmittelbar vor Mittag schmales flaches Eiland von mäßiger Höhe in Sicht, peilt WSW, 4 bis 5 Leagues.
Mittagsbesteck: 18°58' S; berechnete Länge: 3°4' W von Tofoa, N72°W-Kurs gelaufen 95sm



Dienstag 5. Mai: Wind SE.
Kurz nach Mittag weitere Inseln in Sicht, 15:15 8 an der Zahl von Süden bis NW, die nächste im Süden in Distanz von 4 Leagues.
Bligh hält Kurs NWvonW, 18:00 drei andere kleine Inseln in NW gesichtet, die westlichste peilt NW1/2W in 7 Leagues Entfernung, nachts Kurs WNW unter gerefftem Segel.
Am Morgen gute Stimmung, größter Teil des Brots verdorben.
Die passierten Inseln liegen zwischen 19°5' S und 18°19' S, und nach Koppellänge von3° 17' bis 3° 46' W von Tofoa, die größte mag sechs Leagues Duchmesser haben; Bligh hält die größeren für bewohnt, weil sie ihm sehr fruchtbar erscheinen.
Mittagsbesteck: 18°10'S, Koppellänge 4° 29' W von Tofoa .



Mittwoch, 6. Mai: Brisen ENE, schönes Wetter, sehr diesig
Ca. 18:00 2 Inseln gesichtet, bei Tagesanbruch ein Anzahl weiterer Inseln gesichtet
MIttagsbesteck: 17° 17' S Koppellänge 5°37'W von Tofoa.
Trotz starken Durstes nicht zu landen gewagt, keine Waffen
Fisch gefangen, zur großen Enttäsuchung aller ins Wasser gefallen



Donnerstag, 7. Mai: Variables Wetter und wolkig 18:00 genau in der Mitte zwischen den Inseln, ca. 6 Leagues von jeder Küste, plötzlich in Korallenbank, nur noch 4ft Wasser, ohne die geringste Vorwarnung, etwa brechende Wellen ca. 1 sm zu beiden Seiten
Die eine Hälfte schläft auf dem Boden, die andere hat Wache. Keine Zudecks. Die Glieder können sie nie ausstrecken, kalte Nächte.
In der Dämmerung wieder Land von WSW bis WNW
Bei der Annäherung ans Land im Westen vielfältige Formen; einige außerordentlich hohe Felsen, flaches und hügeliges Land wechselt ab
Mittagsbesteck: 16° 29' S, Koppellänge 6°46' W von Tofoa



Freitag, 8. Mai: Den ganzen Nachmittag Regen, Gewitter NNE.
Ein Kanu von zweien hält Kurs auf sie, 15:00 gibt es die Jagd auf
Nach der Einschätzung Blighs haben die Segel dieselbe Form wie auf den Friendly Islands
Er hält die Inseln für die Fidschis, nach Ausdehnung, Richtung und Entfernung
Mittagsbesteck:16°4' S Koppellänge 7°42' W von Tofoa.


Samstag, 9. Mai: Schönes Wetter, leichter Wind
Nachmittags Rein Schiff, bis Sonnenuntergang alles trocken und in Ordnung, Bligh:"... but I now got a pair of scales, made with two cocoa-nut shells; and, having accidentally some pistol-balls in the boat, 25': of which weighed one pound, or 16 ounces, I adopted one, as the proportion of weight that each person should receive of bread at the times I served it. I also amused all hands, with describing the situation of New Guinea and New Holland, and gave them every information in my power, that in case any accident happened to me, those who survived might have some idea of what they were about, and be able to find their way to Timor, which at present they knew nothing of, more than the name, and some not that."
Mittagsbesteck: 15°47' S, 8°45' W von Tofoa.


21:00 schweres Gewitterin. Um Mitternacht 20 Gallonen Wasser aufgefangen. Furchtbar naß und kalt, Wetter zusehends schlechter, Wind zunehmennd, Kurs kaum zu halten, nur nach Welle gefahren, damit keine einsteigt
Mittagsbesteck: 15° 17' S Koppellänge 10° W.

Montag, 11. Mai: Starke Böen, kabbeliges Waser, große Brecher. Nachts große Kälte
Mittags Sonne
Mittagsbesteck: 14° 50' S; 11 ° 39' W von Tofoa

Dienstag 12.Mai: Starke Böen
Wieder schreckliche Nacht. Einige klagen über heftige Schmerzen in den Eingewieden, und alle über die geringe Bewegungsmöglichkeit für ihre Glieder. Kaum Schlaf, werden von der See und Regen zugedeckt, zwei sind verpflichtet, ununterbrochen zu lenzen.
Mittgas wieder fast ruhig, einige Schüttelfrost
Mittagsbesteck: 14° 33' S; 13 °9' W von Tofoa

Mittwoch, 13. Mai: Keine Möglchkeit die Kleider trocken zu bekommen, Bligh rät, sie auszuziehen, im Slazwasser auszuwringen, wodurch man Wärem bekommt, die man vom Regen nicht erhält, und weniger Rheumaanfälle
Nachmittags eine Art Frucht im Wasser, die Nelson als Barringtonia of Forster erkannte. Und als Bligh nachmittags Vögel und dieselbe Frucht sieht, wittert er Landnähe
Mittagsbesteck: 14°17' S;14 °28' W von Tofoa




Dienstag, 14. Mai:
06:00 Land in Sicht
Mittagsbesteck: 13°29' S;15 °49' W von Tofoa



Freitag, 15. Mai: 16:00 die westlichste Insel passiert. 01:00 andere Insel gesichtet, Vögel
The sight of these islands served but to increase the misery of our situation. We were very little better than starving, with plenty in view; yet to attempt procuring any relief was attended with so much danger, that prolonging of life, even in the midst of misery, was thought preferable, while there remained hopes of being able to surmount our hardships. For my own part, I consider the general run of cloudy and wet weather to be a blessing of Providence. Hot weather would have caused us to have died with thirst; and perhaps being so constantly covered with rain or sea protected us from that dreadful calamity.
As I had nothing to assist my memory, I could not determine whether these islands were a part of the New Hebrides or not: I believed them perfectly a new discovery, which I have since found to be the case; but, though they were not seen either by Monsieur Bougainville or Captain Cook, they are so nearly in the neighbourhood of the New Hebrides, that they must be considered as part of the same group. They are fertile, and inhabited, as I saw smoke in several places."
Samstag, 16. Mai: Mittagsbesteck: 13°33' S;19 °27' W von Tofoa


Sonntag 17. Mai: Sonne weg, Gewittersturm, die Nacht wahrhaftig schrecklich, kein Stern zu sehen, Kurs schlecht zu halten, Lage extrem miserabel, immer feucht, nachts bitter kalt, ohne Schutz vor dem Wetter, ständig Lenzen
Mittags Wasserhose sehr nahe.
Mittagsbesteck: 14°11' S; 21 °3' W von Tofoa

Montag, 18 Mai: Mittagsbesteck: 14°52' S; 22 °45' W von Tofoa

Vögel deuten auf Landnähe

Dienstag, 19 Mai:
Bligh:"The morning produced many complaints on the severity of the weather, and I would gladly have issued my allowance of rum, if it had not appeared to me that we were to suffer much more, and that it was necessary to preserve the little I had, to give relief at a time we might be less able to bear such hardships; but, to make up for it, I served out about half an ounce of pork to each person, with the common allowance of bread and water, for dinner. All night and day we were obliged to bale without intermission."
Mittagsbesteck (gekoppelt): 14° 37' S; 24° 30' W. '

Mittwoch, 20. Mai: Viel Wasser im Schiff
Bligh:" At dawn of day, some of my people seemed half dead: our appearances were horrible; and I could look no way, but I caught the eye of some one in distress. Extreme hunger was now too evident, but no one suffered from thirst, nor had we much inclination to drink, that desire, perhaps, being satisfied through the skin. The little sleep we got was in the midst of water, and we constantly awoke with severe cramps and pains in our bones. This morning I served about two teaspoonfuls of rum to each person, and the allowance of bread and water, as usual."
Mittagsbesteck: 14°49' S; 25 °46' W von Tofoa


Dienstag: 21. Mai: Regen und schwerfe See, Boot fast mit Wasser gefüllt.
Mittagsbesteck: 14°29' S; 27 °25' W von Tofoa

Bligh glaubt sich auf dem Ostmeridian von Neu Guinea, ungefähr 65 Leagues von New Holland entfert.


Freitag, 22. Mai: Bligh:" Our situation this day was extremely calamitous. We were obliged to take the course of the sea, running right before it, and watching with the utmost care, as the least error in the helm would in a moment have been our destruction. The sea was continually breaking all over us; but, as we suffered not such cold as when wet with the rain, I only served the common allowance of bread and water. "
Mittagsbesteck: 14°17' S; 29 °38' W von Tofoa

Samstag, 23. Mai:
Wellen kommen wieder über: Alles klagt über schlimme Schmerzen in den Knochen
Mittagsbesteck: 13°44' S; 31 °32' W von Tofoa

Sonntag 24. Mai: die sonne wärmt das erst Mal: Kleider werden leicht trocken
Mittagsbesteck: 13°3' S; 33 °28' W von Tofoa


Montag, 25. Mai: Mittags Vögel, die nie weit vom Land aus zu sehen sind
Zu dieser Zeit sollten sie in Timor sein.
Mittagsbesteck: 13°32' S; 35 °19' W von Tofoa

Dienstag, 26. Mai: Einen Tölpel mit der Hand gefangen, Baumäste passiert
Mittagsbesteck: 13°41' S; 37 °13' W von Tofoa


Mittwoch, 27. Mai: 2 Tölpel gefangen, in ihren Mägen Fisch, den man auch aß
Treibholz
Mittagsbesteck: 13°26' S; 39 °04' W von Tofoa



Donnerstag, 28. Mai:
Baptölpel gesichtet
01:00 Brecher akustisch geortet, nicht mehr als 1/4 sm vor dem Bug Kursänderung nach NW
Am Morgen die Brecher wieder gesichtet, riesiges Riff, mit viel Glück Passage gefunden, ruhiges Wasser
Mittagsbesteck: 12°46' S;


Freitag, 29. Mai: Schönes Wetter Landeplatz auf Insel gefunden (alte Feuerstellen, sonst kein Lebenszeichen). Alles sucht nach Essen, ein Teil schläft auf dem Strand. Die Nacht ruhig und ungestört. Boot überholt, Ruder instandgesetzt, Feuer gemacht, Austern gekocht
Allgemeine Verdauungsbeschwerden und Schwäche, Känguru-Spuren gefunden und essbare Beeren
Bligh:" This being the day of the restoration of king Charles the Second, and the name not being inapplicable to our present situation (for we were restored to fresh life and strength), I named this Restoration Island; for I thought it probable that captain Cook might not have taken notice of it. The other names I have presumed to give the different parts of the coast will be only to show my route a little more distinctly."
Mittagsbesteck: 12°39' S;


Samstag, 30. Mai: Sehr schönes Wetter, weiter Austernlsammeln und -essen
Wieder teilweise an Land, teilweise auf dem Schiff geschlafen.
Breite mittags gemessen: 12°39' S Hochwasser 3 ft

Sonntag, 31. Mai: Beim Ablegen 16:00 kommen 20 bewaffnete Eingeborene gerannt, Kurs Nord zwischen den Inseln und dem Festland, starker mitlaufender Strom Richtung Fair Cape - 03:00 zur Umkehr gezwungen (in Bucht gelaufen)
Bei Tagesanbruch großes Staunen: Eine andere Welt: nur flacher Sandstrand ohne Lebenszeichen. Später bei Passage einer Durchfahrt Insel/Festland 7 Indianer gesichtet, winken. 08:00 an einer Insel angelegt, ein Mann versucht zu meutern, Bligh setzt sich durch.
Austern gesammelt, Fisch gefangen, Kanu 33 ft umgekehrt auf dem Strand liegend, extrem breit, ca. 20 Mann tragend. Wenig Austern und Muscheln gefunden. Bligh tauft die Insel Sunday Island, sie liegt N von W ¾ W von Restoration Island, genaue Breite: 11° 58' S.




Montag, 1. Juni, zu der flachen Insel NW von N gesegelt, keine Landemöglichkeit, vor Anker, in der Morgendämmerung an Land, ziehen das Boot auch hinauf, wollen bis zum Abend bleiben, um Schildkröten zu finden, deren Spur man sah. Nistplatz für tausende Vögel.
Gegen Mittag kommt Mr. Nelson mit seiner Gruppe zurück von der östlichsten Insel, von 2 Leuten gestützt, starke Hitze in seinen Gliedern, kann schlecht sehen und gehen - aber kein Fieber., im Schatten erholte er sich. Zwei andere klagen über Kopfschmerz und Magenbeschwerden, andere über Verstopfung. Beschwerden auf den Genuss von Helmbohnen zurückgeführt oder aufs Überfressen
Breite: 11° 47' S

Dienstag, 2. Juni: Unvorsichtiges Crewmitglied macht Feuer, Gras brennt weitflächig, Angst vor Entdeckung durch Einheimische
17:30 HWH ca. 5 ft, nachts Vögel gefangen, keine Schildkröten. Bei Tagesanbruch abgelegt, Kurs Nord von W, rauhe See, zwischen Riffen hindurch, Festland Sand
Mittags: 11° 18' S, das Kap peilt W 10 sm.
Bligh bedauert, keine Mögichkeit zur Tiefenmessung zu haben
Die Taschenuhr des Kanoniers, nach der Bligh sich bis jetzt gerichtet hat, bleibt stehen.

MIttwoch, 3.Juni: Auf der Breite von 11°S schöne Einfahrt passiert, hinter der Insel Schutz gesucht, die Insel voller Holz und Steine. Bligh tauft den Platz Turtle Island, nach berechneter Breite auf 10° 52' S 42 Meilen W von Restoration Island.
Mittagsbreite 10° 31' S, versichert allen, am Nachmittag vor New Holland zu stehen.


Donnerstag, 4. Juni: Schönes Wetter, 14:00 auf Kurs SW in Richtung Land auf weit auslaufender Sandbank, Kurs Nord und dann wieder W.
Bligh:" At eight o'clock in the evening, we once more launched into the open ocean. Miserable as our situation was in every respect, I was secretly surprised to see that it did not appear to affect anyone so strongly as myself; on the contrary, it seemed as if they had embarked on a voyage to Timor, in a vessel sufficiently calculated for safety and convenience. So much confidence gave me great pleasure, and I may assert that to this cause their preservation is chiefly to be attributed; for if anyone of them had despaired, he would most probably have died before we reached New Holland.
I now gave everyone hopes that eight or ten days might bring us to a land of safety; and, after praying to God for a continuance of his most gracious protection, I served an allowance of water for supper, and kept my course to the WSW, to counteract the southerly winds, in case they should blow strong.
We had been just six days on the coast of New Holland, in the course of which we found oysters, a few clams, some birds, and water. But perhaps a benefit nearly equal to this we received from not having fatigue in the boat, and enjoying good rest at night. These advantages certainly preserved our lives; for, small as the supply was, I am very sensible how much it relieved our distresses. About this time nature would have sunk under the extremes of hunger and fatigue. Some would have ceased to struggle for a life that only promised wretchedness and misery; while others, though possessed of more bodily strength, must soon have followed their unfortunate companions. Even in our present situation, we were most wretched spectacles; yet our fortitude and spirit remained; everyone being encouraged by the hopes of a speedy termination to his misery.
For my own part, wonderful as it may appear, I felt neither extreme hunger nor thirst. My allowance contented me, knowing I could have no more.
I served one 25th of a pound of bread, and an allowance of water, for breakfast, and the same for dinner, with an addition of six oysters to each person.
"
Mittagsbesteck: 10° 48' S; Kurs seit gestern mittag: S 81 W 111sm ;


Freitag, 5. Juni
Wasserschlangen, gelb-schwarz, großes Feld Blasentang
Mittagsbesteck: 10° 45' S; Kurs seit gestern mittag: W zu N 108sm

Samstag, 6. Juni: Am Abend Tölpel ums Schiff, Bligh fängt einen mit der Hand.
Blut unter die drei schwächsten Männern aufgeteilt.
Mittagsbreite 10° 19' S Kurs N 77°zu W 117sm

Sontag, 7. Juni: Nachts feucht und kalt, am Morgen schwere Klagen über die bedauernswerte Lage, die See hoch und Brecher übers Schiff
Um mittag Kursänderung auf WNW.
Beobachtete Breite: 9° 31' S Kurs N 57° W 88sm

Montag, 8. Juni: Die See läuft sehr hoch, die Crew ununterbrochen nass, nachts unter der starken Kälte gelitten. Ledward, dem Chirurgen und Lawrence Lebogue, einem altgedienten Matrosen, geht es sehr schlecht, alle anderen übermüdet und fertig.
Mittagsbesteck: 8°45' S Kurs WNW von W 106sm.

Dienstag: 9. Juni, Kurs W von S, 16:00 kleinen Delphin gefangen. Nachts Starkwind, kalt und naß, bei Tagesanbruch schwere Klagen, Bligh vertröstet: in ein paar Tagen sei Timor erreicht
Mittagsbesteck: 9°9' S Kurs S 76° W 107sm
Mittwoch, 10. Juni: Wind ESE. Dauernde Brecher über das Boot, sehr kalt in der Nacht.
Bligh sehr krank wegen des genossenen tranigen Fischs, am Morgen verschlechtert sich Zustrand bei mehr als der Hälfte der Leute.
Nachmittags Breite von 9° 16' S, Kurs seit dem Vortag W ½ S, 111sm

Donnerstag, 11. Juni: Wind SE and SSE: Vögel und Tang weisen auf Landnähe hin, Bligh befürchtet, einige seiner Leute könnten es nicht durchstehen. Extreme Schwäche, geschwollene Beine, "hollow and ghastly countenances, great propensity to sleep, with an apparent debility of understanding, seemed to me melancholy presages of their approaching dissolution. The surgeon and Lebogue, in particular, were most miserable objects. I occasionally gave them a few teaspoonfuls of wine; out of the little I had saved for this dreadful stage, which no doubt greatly helped to support them."
MIttagsbreite: 9°41' S Kurs S 77° W 109 sm. Bligh hat keinen Zweifel, den Ostmeridian Timors (128° E) passiert zu haben, allgemeine Freude.

Freitag, 12. Juni: Den ganzen Nachmittag über weisen Vögel auf Landnähe hin, abends Tölpel gefangen.
03:00 mit Freudenschrei wird Timor gesichtet: Es peilt WSW zu WNW.
"It is not possible for me to describe the pleasure, which the blessing of the sight of land diffused among us. It appeared scarce credible, that in an open boat, and so poorly provided, we should have been able to reach the coast of Timor in forty-one days after leaving Tofoa, having in that time run, by our log, a distance of 3618 miles, and that, notwithstanding our extreme distress, no one should have perished in the voyage."
Mittagsbreite:9° 59' S ca. 3sm zum Land

Samstag, 13. Juni: Entlang der Küste, unzählige Plamen
Bligh glaubt die Insel Roti gesichtet zu haben
Ankern, um Possition festzustellen. Weiter an der lieblichen Küste entlang
Mittags: Roti peilt SW von W, Rechenbreite 10° 12' S Kurs S 77 W 54sm



Sonntag, 14. Juni: 14:00 Schwere See, Ankern am Eingang einer Bucht, wo Hütte steht, Hund zu sehen und Vieh
Felsenriff zwei Kabellängen vor der Küste gesichtet, auf der gegenüberliegenden Seite Brecher
"I had just time to make these remarks, when I saw the boatswain and gunner returning with some of the natives: I therefore no longer doubted of our success, and that our most sanguine expectations would be fully gratified. They brought five Indians, and informed me that they had found two families, where the women treated them with European politeness. From these people I learned, that the governor resided at a place called Coupang, which was some distance to the NE. I made signs for one of them to go in the boat, and show me Coupang, intimating that I would pay him for his trouble; the man readily complied, and came into the boat.
These people were of a dark tawny color, and had long black hair; they chewed a great deal of beetle, and wore a square piece of cloth round their hips, in the folds of which was stuck a large knife. They had a handkerchief wrapped round their heads, and at their shoulders hung another tied by the four corners, which served as a bag for their beetle equipage.
"
Der Lotse führt sie dicht unter der Küste, abends schläft der Wind ein, Rudern. 22:00 Ankern
Herrlicher Schlaf, 01:00 Wecken, weiter in ruhigem Wasser. Der Lotse nennt die Insel Pulo Samow.
Montag, 15. Juni: 2 Kanonenschüsse ertönen, zwei Segelboote mit Rahsegeln und einen Kutter gesichtet, wieder gerudert. Nachmittags gerudert, geankert, Ruhepause, die ganze Nacht gerudert und dann geankert vor einer kleinen Festung und Stadt, die der Lostse mit Coupang bezeichnet.


Bligh hiss kleinen, aus Signalflaggen gebastelten Junion Jack am Hauptmast, will nicht ohne Erlaubnis landen.
Kapitän Spikerman, Engländer, zweiter Mann nach dem Gouverneur der Siedlung, der krank ist empfängt sie.
"Captain Spikerman received me with great humanity. I informed him of our miserable situation; and requested that care might be taken of those who were with me, without delay. On which he gave directions for their immediate reception at his own house, and went himself to the governor,to know at what time I could be permitted to see him; which was fixed to be at eleven o'clock.
I now desired every one to come on shore, which was as much as some of them could do, being scarce able to walk: they, however, got at last to the house, and found tea with bread and butter provided for their breakfast.
The abilities of a painter, perhaps, could never have been displayed to more advantage than in the delineation of the two groups of figures, which at this time presented themselves. An indifferent spectator would have been at a loss which most to admire; the eyes of famine sparkling at immediate relief, or the horror of their preservers at the sight of so many spectres, whose ghastly countenances, if the cause had been unknown, would rather have excited terror than pity. Our bodies were nothing but skin and bones, our limbs were full of sores, and we were clothed in rags; in this condition, with the tears of joy and gratitude flowing down our cheeks, the people of Timor beheld us with a mixture of horror, surprise, and pity..."


Und hier ist die Fahrt zu Ende.

Das Logbuch gibt selbstredend die Sicht der Dinge durch Bligh wieder.
Fryer (wenn auch nach erfolgreicher Beendigung der Fahrt):" Bligh was as Tryannical in his temper in the Boat as in the Ship, and . . . his chief thought was his own comfort . . ."
Wie immer, wenn neutrale Berichterstatter fehlen, sieht jeder der Beteiligten alles anders.
So hat sich in Kupang z.B. folgendes ereignet: "Purcell, the carpenter, told Bligh to his face that, during the boat voyage, he had seen him frequently drop a piece of bread, while serving out the rations, and afterwards, when he thought no one was looking, pick it up and pop it into his mouth. Linkletter, one of the quartermasters, backed Purcell up: he, too, had seen Bligh conjuring an extra piece for himself. Bligh retaliated in the customary Service way: within twenty-four hours he had “picked on” Purcell and Linkletter, and had them imprisoned on board Captain Spikerman’s ship.(Alexander McKee)"



Schiff
23 ft, mit 18 Mann überladen




Naviagtionsausrüstung ist gleich Null:
Blighs privater Sextant, Kompaß, Quadrant, Tafeln zur Bestimmung von Länge und Breite, time-keeper. Sicher wissen Fryer und einige andere an Bord - neben Bligh - ebenfalls damit umzugehen.
Aber keine Karte, nichts außer der Erinnerung Blighs und seiner allgemeinen Kenntnis der Lage der Orte.
Vorrat:
150 Pfund Brot, 28 Gallonen mit Wasser, 20 Pfund Schweinefleisch, 3 Flaschen Wein,
5 Quarts Rum, ein paar Kokosnüsse und Brotfrüchte.