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Biografie


Donald Crowhurst wurde 1932 in Ghaziabad/Indien als Sohn einer Lehrerin und eines leitenden Eisenbahners, der Alkoholiker war, geboren. Die Familie ging 1947, nach Indiens Unabhängigkeit, wieder nach England, wo Donald wegen der wirschaftlich schlechten Lage der Familie zum vorzeiten Schulbschluss gezwungen war, Pilot bei der Royal Air Force und Elektronik-Ingenieur wurde. Seine körperliche Tauglichkeit war mittelmäßig, aber er war intelligent und liebte es, sich in den Mittelpunkt zu stellen. Er diente kurz in der Air Force, dann bei der Navy, mußte aber bald seinen Abschied wegen "waghalsigen Verhaltens" nehmen. Obwohl er bei einem Unfall schwere Kopfverletzungen erlitten hatte und danach immer wieder unter starken Depressionen litt, suchte er sich neue Aufgaben, bis er eine eigene Firma, die "Electron Utilization Ltd", in Bridgewater/Somerset gründete, wo er auch in der Lokalpolitik aktiv war. Hauptprodukt war "Navicator", ein Radiopeiler, der für die Navigation benötigt wurde. Gleichzeitig kaufte er sich in Bridgewater ein Boot, die 20 Fuß lange Pot of Gold. Seine Ehe mit Clare war glücklich, sie hatten 4 Kinder.

Ein Geschäftsfreund aus Taunton, Stanley Best, beteiligte sich finanziell an seiner Firma, mußte sich aber bald eingestehen, daß Crowhurst - trotz tadellosen Verhaltens - keine Ahnung von Geschäft und Geld hatte. Crowhurst beschäftigte nach kurzer Zeit sechs Mann in der Produktion und war bald in Fachkreisen als hochbegabter Erfinder bekannt, wenngleich wirtschaftlich erfolglos.

Crowhurst, Wochenend-Segler, diskutierte fleißig in Hochsee-Seglerkreisen mit und suchte eine Zeit lang Sponsoren, um Sir Chichesters Rekordschiff Gipsy Moth IV, das die Welt bereits umsegelt hatte, zu kaufen, was nicht gelang. Chichester selbst war von der Idee des Golden Globe Race begeistert und unterstützte die jungen Segler nicht nur mit guten Ratschlägen, sondern auch mit dem ganzen Einfluß eines Seehelden. Crowhurst, bisher höchstens Hobbysegler, sah in der Publicity des Rennens eine Chance, seine Erfindungen zu verkaufen.

Natürlich gab es noch andere Gründe für seine Teilnahme: Crowhurst glaubte selbst wie kein anderer an seine Sendung, seine Berufung zu Höherem, und er suchte nach einem schnellen Erfolg, wie er Chichester beschieden war; der Ruhm, als erster einhand Nonstop rundum zu segeln (Chichester hatte ja einen Stop gemacht) würde ihm einen noch größeren Ruhm bescheren.

Donald Crowhurst aber hatte weder ein Boot noch Erfahrung, auch wenn er selbst meinte, segeln zu können. Das hinderte ihn jedoch keineswegs, sich zum härtesten Rennen aller Zeiten anzumelden.

Das Rennen wurde im März angekündigt, Crowhurst blieben also höchstens 7 Monate, um ein Boot zu entwerfen, zu bauen und zu testen.

Mitte März hatte Crowhurst noch immer kein Boot - da hörte er von einem neuen Bootstyp: einem Trimaran. Er beauftragte die örtliche Werft L.J. Eastwood in Norfolk mit dem Bau.

Crowhurst als Elektronikingenieur wollte sein Boot mit revolutionären Geräten - seinen Erfindungen - ausstatten. Er konstruierte ein kompliziertes System, der Bootsbauer Eastman aber klagte nicht nur über Crowhursts unklare Konstruktions- und Arbeitsanweisungen, sondern auch über seine gänzlich fehlende, jedoch vereinbarte Mitarbeit und über die schleppend eingehenden Zahlungen. Crowhurst mußte den Abreisetermin immer weiter hinausschieben, das Boot, das Clare in Great Yarmouth mit Champagner auf den Namen TEIGNMOUTH ELECTRON of Bridgewater taufte, wurde nicht seeklar.


Aber BBC kaufte die TV-Rechte und stellte eine Kamera samt Tonbandgerät für die Fahrt zur Verfügung.

Bei Probeschlägen im Englischen Kanal gab es nur Probleme, die TEIGNMOUTH ELECTRON erwies sich als ziemlich seeuntauglich.

Dennoch verabschiedete sich Donald Crowhurst von seiner Frau Clare und seinen 4 Kindern im Hafen von Teignmouth und stach am 31. Oktober 1968 in See.




Er wurde nie, sein Boot leer 1969 im Nordatlantik gefunden.

"Obwohl das Meer es gut mit ihm meinte", zum Film