Route
Die taggenaue Route: Siehe 
Kurz vor dem Ablegen läuft die Dolphin ein;
sie war in der Südsee und hat Tahiti entdeckt:
Cooks Ziel steht fest: Dort will er hin ...
26. August 1768 14h: Plymouth.
Schwacher Wind, Segel gesetzt und in See gestochen, Kurs Tahiti
[27. August 1768: Cooks 4. Kind Joseph geboren]
[Ende September 1768: Cooks 4. Kind Joseph stirbt]
Mitte November 1768: Rio de Janeiro
Schiff gründlich überholt
Anfang Dezember 1768: Rio de Janeiro
Leinen los
Anfang Januar 1769: Bay of Good Success, Le-Maire-Straße/Feuerland
Ende Januar 1769: Kap Hoorn umrundet, im Pazifik
60° S, südlichster Punkt der Reise.
4. April 1769: Land in Sicht: Vahitahi


Samstag, 3. Juni 1769: Matavai-Bucht/Tahiti
Aufbau Fort Venus,
Beobachtung des Venusdurchgangs

Point Venus auf Tahiti,
wo Cook und seine Leute den Venusdurchgang beobachten.
Über dieses astronomische Spektakel verliert er nicht viel Worte, mehr berichtet Banks
vom Frühstücks-Meeting mit Tarróa, dem König der Insel und Tarróa's Schwester Nuna,
und später am Tag über den Besuch von "three handsome women."
I went to my Companions at the observatory carrying with me Tarróa, Nuna and some of their chief attendants;
to them we shewd the planet upon the sun and made them understand that we came on purpose to see it.
After this they went back and myself with them.

Cook:
This day prov'd as favourable to our purpose as we could wish, not a
Clowd was to be seen … and the
Air was perfectly clear, so that we had every advantage we could desire in
Observing the whole of the passage of the Planet Venus over the
Suns disk: we very distinctly saw an Atmosphere or dusky shade round the body of the
Planet which very much disturbed the times of the contacts particularly the two internal ones.
Cook kämpfte mit dem - was er nicht wissen konnte -
"Black-Drop-Effect":
Dieses Phänomen, bei dem unmittelbar nach dem Ein- und vor dem Austritt im Sonnenkörper
ein "Tränentropfen" die Venus mit der Sonne zu verbinden scheint, macht es unmöglich,
die Zeit des Transits exakt zu bestimmen.

13. Juli 1769: Tahiti

Mehr als 3 Monate in der Inselwelt Tahitis, die Cook exakt kartiert.
Es entwickelt sich reger Handel mit den Eingeborenen, welche Cook stets mit viel Freundlichkeit
und
Verständnis zu behandeln sucht, auch wenn ihn die bald einsetzenden Diebstähle nerven.
Er verfasst über das Leben der Inselbewohner sachliche und erstaunlich humanistische
Beschreibungen, versucht
auch für ihn eher abstoßende Vorkommnisse, wie z. B. ihre offen ausgelebte
Sexualität, Verständnis aufzubringen.
Ich habe getan, was in meiner Macht stand, damit sich die Geschlechtskrankheiten
nicht weiter ausbreiten. Leider ohne Erfolg,
weil mich nicht ein einziger auf dem Schiff unterstützt hat
Mitte Juli 1769: Kreuzen zwischen Tetiaroa, Moorea, Huahine, Bora Bora, Raiatea

Mitte August 1769 : Gesellschaftsinseln, Anker auf: Kurs S
Frisch proviantiert, unter Segel.
Der einheimische Priester Tupaia mit an Bord.
Geheimbefehl: Entdecke den Südkontinent, besetze ihn für Großbrtannien!
Tupaia wertvoller Helfer: Er kennt das polynesischen Inselreich, navigiert
die ENDEAVOUR durch das Labyrinth der
Südssee - und dolmetscht.
Cook hält Ort und Namen von 74 Inseln fest.
Von einer gewaltigen, zusammenhängenden Landmasse im Südpazifik hat
Tupaia nie gehört.
Cook segelt Tag um Tag ins Unbekannte, Kurs S - auf der Suche nach
dem sagenhaften Südkontinent, an den er längst
selbst nicht mehr glaubt, aber den viele Kartographen auf ihren Karten als
real existierend verzeichnen, mit Buchten und Flussmündungen...
Wind eisig, ein Mann trinkt sich mit Rum zu Tode.
Einmal unbekannter Vogel am Himmel. Land nah?
Cook zweifelt, glaubt nicht an die Existenz von Terra australis
Kräftige Dünung aus S: Sie zeigt dem erfahrenen Seemann, dass es vor
ihm nichts als Wasser gibt.
Cook führt das Schiff so weit nach S, wie von der Admiralität befohlen.
Sturmböen, Albatrosse umkreisen das Schiff
Anfang September 1769: Kurs W

9. Oktober 1769 17h: Poverty Bay/Neuseeland (1)
Sydney Parkinson - Kunstmaler an Bord der ENDEAVOUR
Anker fällt in der Mündung des Turanganui River, Cook lässt sich an die Küste
rudern (der Niederländer Abel
Tasman hatte 1642 als erster Europäer die Doppelinsel gesichtet, aber
keinen Fuß an Land gesetzt:
er hielt es für einen Teil Südamerikas)
Alle an Bord glauben: Das ist die Ostküsste des gesuchten Kontinents -
nur Cook nicht.
Er will die Menschen befragen, die hier leben.
Bei der erste Begegnung mit den Maori erschießt Cook den Häuptling
während der Begrüßungszeremonie: er hat Haka (Ritualtanz) fehlinterpretiert und als Angriff verstanden. Am nächsten
Tag erschießt er wieder einen Maori, erneutes Mißverständnis? Die Vorräte können nicht
aufgestockt werden. Aufgrund seines Entsetzens über die verhängnisvolle
Konfrontation nennt er die Bucht Poverty Bay (Bucht der Armseligkeit).

11. Oktober 1769 6h: Poverty Bay/Neuseeland
Anker auf, Auslaufen, Kurs N
6 Monate umkreist Cook die Insel und kartiert 2079sm Küstenlinie äußerst gewissenhaft.
Seine Karte ist so exakt, dass sie selbst 200 Jahre später noch der Navigation um Neuseeland dient.
Entdeckung der Cook-Straße (2)

25. Oktober 1769: Tologa Bay
H. D. Spöring, "assistant naturalist" an Bord derENDEAVOUR

Wasser bunkern.
Handel mit den Eingeborenen, Proviant kaufen.
Spöring sikzziert den Felsbogen, weil es, wie sein Chef Joseph Banks notiert,
‘an extraordinary natural curiosity’ war.
Später auf der Reise kopiert Sydney Parkinson Spörings Zeichnung und
verwandelt sie in ein malerisches, romantisches
Bild, dem 1784 ein anderer Künstler noch einige Maoris und Seeleeute
hinzufügt ...
Topaia stellt intensive Kontakte zu den Einheimischen her
29. Oktober 1769: Tologa Bay
Anker auf
Cook vermutet, er habe eine Insel vor sich; 6 Monate kartiert er Nord- und Südinsel, erklärt sie zu britischem Territorium:
Er produziert eine der besten Seekarten der Welt in kürzester Zeit.
Er hat die Legende vom Südkontinent wiederlegt, er kann zurücksegeln, sein Auftrag ist erfüllt.
Weil die ENDEAVOUR dringender Überholung bedarf, will er nicht
Kurs E um Kap Hoorn, sondern Kurs W zum Kap der Guten Hoffnung zurück...
und (wohl für den besessenen Seekartenzeichner insgeheim viel wichtiger) gleichzeitig die unerforschte Ostküste des riesigen Kontinents "New-Hollland"
kartieren ...
19. April 1770: Australien gesichtet, 9 Tage auf Sicht der entlang der Küste
29. April 1770: Botany Bay/Ostüste Neu-Hollands (3) (wie Australien
nach seinen Entdeckern damals hieß)
Cook lässt dem Verwandten seiner Frau den Vortritt für den historischen Moment:
Fähnrich Isaac Smith, 17, betritt als erster Brite den 5. Erdteil, dort, wo heute Sidney liegt.
Und wohin die englische Krone ab 1780 wegen Überfüllung der Gefängnisse die auf Segelschiffen einsitzenden
Strafgefangenen "exportiert").


Die Naturforscher entdecken eine neue Welt an Land, von Einheimischen nichts zu sehen (entgegen der Abbildung),
nur zu Kindern (der Aborigines) kurzer Kontakt.
8 Tage vor Anker
Cooks Karte
Einfahrt Botany Bay, hinten Cape Banks, vorn Cape Solander.
6. Mai 1770: Botany Bay Anker auf, Kurs N
11. Juni 1770 23h: Cape Tribulation (4) bb querab

heftiges Zittern im Schiff, es läuft knirschend auf Grund.
Segel geborgen, Beiboote ausgesetzt, Loten. An manchen Stellen weniger als 1m (1/2
fathom):
Die ENDEAVOUR ist in voller Fahrt auf das sich gut 1000 sm ausdehende Korallenriff aufgelaufen, das später
"Great Barrier Reef" heißen wird ...
Leichtern, 40 t (auch 6 Kanonen, jede 1/2 t schwer) über Bord
Wassereinbruch, Schiff krängt nach Stb.
Pumpen, lenzen, pumpen, lenzen ...
Etwa 17sm zum Land, in Beibooten nicht genug Platz für alle,
Ausbooten unmöglich ... Gefahr für das Leben aller und die unersetzlich wertvolle Ladung: Botanische Sammlungen, Karten, Protokoll Venustransit ...
12. Juni 1770 22h: Schiff kommt frei.
Leckgeschlagener Rumpf notdürftig geflickt (mit unter dem Rumpf durchgezogenem Segel über dem Leck).
3 Tage langsam der Küste genähert
13. Juni 1770: Schiff bei der Mündung des "Endeaver River" auf Land gezogen (heute
"Cooktown").


Unwahrscheinliches Glück im Unglück: Ein Brocken Korallengestein verstopft das mächtige Loch im Kiel
2 Monate Schiffs-Instandsetzung, Banks beobachtet riesige "Hasen",
von den Eingeborenen
Känguruh
genannt, Kontakt mit Einheimischen.
Als die Einheimischen Anteile der frisch gebunkerten Lebensmittel fordern, kommt es zum Streit:
Sie zünden das Lager der Briten an, Cook schießt einem Aborigine ins Bein
Cook über die Einheimischen:
Sie mögen äußerst bemitleidenswert erscheinen. Sie sind in Wirklichkeit viel glücklicher als wir
Europäer. Ihr Dasein ist ruhig und beschaulich, von Standesunterschieden ungetübt.
Das Land und das Meer liefert ihnen alles, was sie zum Leben brauchen.
4. August 1770: ENDEAVOUR notdürftig repariert, Anker auf, Kurs N
Cook steuert sein Schiff sicher durch das Great Barrier Reef, eine seglerische Meisterleistung.
Ende August 1770: erneuter Landgang
Cook nimmt die gesamte Ostküste Australiens für die britische Krone in Besitz.
Er tauft das Land auf den Namen "New South Wales" und stiehlt es den Ureinwohnern ...
23. August 1770: Anker auf, Kurs N
September 1770: durch die Endeavour-Straße (5) (den südlichsten
Teil der Torres-Straße)
11. Oktober 1770: Batavia (6) (heute Djakarta)
eine einzige "Jauchegrube" - die von den Holländern angelegten Grachten
sind Brutstätte für alle Keime dieser Welt
3 Wochen Schiff überholt
Was Cook nicht weiß: Er bunkert verseuchtes Trinkwasser ...
die Männern sterben an Durchfallerkrankungen, unter ihnen Tupaia (der Polynesier),
Sydney Parkinson (er hat 1000e Zeichnungen angefertigt), Charles Green (Astronom),
Sporring (Naturforscher), John F. Monkhouse (Fähnrich), William Monkhouse (Schiffsarzt),
Cook verliert mehr als 1/3 seiner Mannschaft
15. März 1771: Kap der guten Hoffnung
1 Monat Kapstadt
[1771: Cooks Tochter Elisabeth stirbt]
13. Juli 1771: Plymouth
Anker fallen
Cook setzt nach dreijähriger Expeditionsreise erstmals wieder den Fuß
auf Englands Boden, in 1052 Tagen hat er mit der ENDEAVOUR die Welt umrundet.
Am 14. August Empfang bei König Georg III., der ihn persönlich zum
Commander (Fregattenkapitäns) ernennt.
Er präsentiert schon Pläne für eine zweite, noch kühnere Reise ...


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