Route/Logbuch

Übersicht
Törn
Briefe



Crew
Skipper Fletcher Christian
Christian wurde am 15. September 1764 in Cumberland geboren und stammte aus einer wohlhabenden Familie, ging mit 16 Jahren zur See und traf 2 Jahre später erstmals an Bord der HMS Cambridge William Bligh. Christian war etwa 5ft 9inch groß, von dunklem Aussehen und muskulös. Er wird als als verwegen, von lockerer Disziplin, als großer Liebling der Damen, aber auch als mild, arrogant, großzügig, offen und menschlich beschrieben. Er hatte eine Tätowierung (Stern) auf seiner linken Brust, war auch am Rücken tätowiert und krummbeinig, er litt unter starkem Handschweiß.
Crew Christian hatte ein gemsichte Crew aus Meuterern und Loyalen.
John Adams
William Brown
Thomas Burkett
Michael Byrn
Charles Churchill,
Joseph Coleman,
Thomas Ellison,
Heinrich Hillbrant,
Isaac Martin,
William McCoy,
Thomas McIntosh,
John Mills,
John Millward,
William Muspratt,
Charles Norman,
Matthew Quintal,
Richard Skinner,
George Steward,
John Summer,
Matthew Thompson,
James Valentine,
John Williams ,
Edward Young.

Eingeborene in wechselnder Zahl





Gesamte Route







Route

Die Einzelheiten der Meuterei sind in zahllosen Büchern, Aufsätzen, Untersuchungen und mindestens 5 abendfüllenden Spielfilmen dargestellt... Christian jedenfalls usurpierte mit 11 andere Seeleuten am 28. April 1789 die Bounty. Die Meuterei auf der Bounty ist eine der unblutigsten der Geschichte:
Die schwerwiegendste Handlung war, abgesehen vom Aussetzen der Loyalen und Blighs, das schmerzhafte Fesseln dessen Handgelenke. Die größere Gewalt war verbaler Natur und kam von Bligh.
Sicher war es eine Spontantat. Schon der traurige Zustand zweier Beiboote beweist den Verfall der Disziplin während des Tahiti-Aufenthalts. Nicht nur hätten die Segel nicht verrotten dürfen, zwei Beiboote hätten unbedingt instand gesetzt gehört, im Notfall wären sie nicht einsatzbereit gewesen.

Christian setzt Kurs ab auf Tubuai, eine Insel 350sm südlich Tahiti, die Cook 1777 auf seiner dritten Reise gesichtet, aber nicht betreten hatte. Christian will dort eine Siedlung gründen in der begründeten Hoffnung, daß Tubuai so schnell niemand anlaufen werde: es hatte einen schlechten Ankerplatz und nur eine schmale Passage durch das die Insel umgebende Riff.



Die Bounty erreicht Tubuai (ca. 350sm) Ende Mai (beinahe zur gleichen Zeit wie Bligh Australien). Dem Schiff wird ein feindseliger Empfang zuteil, Christian sieht sich genötigt, auf die Armada der 50 angreifenden Kanus mit etwa 1.000 Mann zu feuern, 11 Männer und eine Frau werden getötet.



Dennoch bleibt er dabei, eine Siedlung auf der Insel zu gründen. Zu seiner Überaschung aber findet er keine anderen Säugetiere außer Ratten vor, weder Schweine noch Ziegen, nicht einmal Hunde. Keiner an Bord will Vegetarier werden. Und auch die Frauen sind nicht so entgegenkommend wie die von Tahiti.
Deshalb segelt Christian nach Tahiti, um das Nötige zu holen, die Bounty legt am am 31. Mai 1789 wieder ab.
Christian sammelt auf Tahiti Frauen ein (einschließlich seiner Gefährtin Mauatua) sowie Schweine, Ziegen und Hühner für die geplante Kolonie. Während seines Aufenthalts in Tahiti gibt er bekannt, daß jeder, der versuchen sollte, in Tahiti zu bleiben, streng bestraft würde. Er will keinesfalls riskieren, daß seine Zufluchtsstätte Verfolgern bekannt würde.
Sie beladen also die Bounty mit 312 Schweinen, 38 Ziegen, 8 Dutzend Hühnern und dem Bullen und der Kuh, die Cook 1777 zurück gelassen hatte. Hunde und Katzen nimmt man ebenso mit wie Pflanzen, die man in Tubuai vermißt hatte.
Und 8 Männer, 8 Jungen, 10 Frauen und ein junges Mädchen gehen als Passagiere an Bord.
Dazu die Besatzung von 25 Mann, und jeder, der schon an Bord eines 90ft-Schiffes war, kann sich vorstellen, wie eng es da zugegangen sein muß. Beim Auslaufen aus der Matavai Bay wäre die Bounty fast bei der Dolphin Bank auf Grund gelaufen. Dabei verliert sie einen Anker (Captain Edwards auf der Pandora barg ihn später.)



In Tubuai wird das Schiff aufgelegt, man beginnt ein Fort zu bauen, das Experiment muss nach drei Monaten aufgegeben werden, Streitgkeiten untereinander wie Kämpfe mit den Einheimischen lassen sie wieder aufbrechen. Die abziehende Gruppe, der sich zwei Tubuaianer anschließen, hinterläßt 66 Getötete, darunter sechs Frauen. Unter den Europäern hat es zwei Verletzte gegeben.



Bei seiner Ankunft in Tubuai am 3. Juni 1789 (9 Tage, nachdem Bligh Timor erreichte) hatte Christian zwei fatale Fehler gemacht: Obowhl der Tubuianische Häuptling Tamatoa den Männern der Bounty ein großes schönes Stück anbietet, bevorzugt Christian – aus welchem Grund, ist bis heute ein Rätsel – ein Stück auf der Ostseite von Tamatoa’s Reich, das einem Unterhäuptling, Taaroatohoa gehört. Diese Demütigung kann Tamatoa niemals vergessen, von da an ist er Christians eingeschworener Feind.
Christians zweiter Fehler, die 312 Schweine auf der Insel frei zu lassen, hat zur Folge, dass sie die schönen Gärten der Tubaianer, die wegen der fehlenden Tier keine Zäune hatten, umwühlten.
Tamatoa und der dritte Häuptling der Insel, Tinarau, verbünden sich gegen Christian und Taaroatohoa.
Es kommt zu den Kampfhandlungen. Da Christian und seine Leute sind mit Musketen bewaffent und blieben Sieger - nur Thomas Burkett wird leicht verwundet, hingegen werden 50 Eingeborene getötet. Nun wird der Mehrheit klar, daß Tubuai nicht ihr Ort ist, besonders seit die eingeborenen Frauen sich weigerten, zu ihnen zu kommen. . . .
Man stimmt ab, ob sie nach Tahiti zurückkehren. Christian hält seine berühmte Rede, sehr melodramaisch aber typisch für ihn.
" Gentlymen, I will carry you, and land you, wherever you please. I desire none to stay with me, but I have one favour to request, that you will grant me the ship, tie the foresail, give me a few gallons of water, and leave me to run before the wind, and I shall land upon the first island the ship drives to. I have done such an act that I cannot stay at Otaheite. I will never live where I may be carried home to be a disgrace to my family."
Angesichts des selbstmörderischen Plans Christians, die Bounty auf einem Floß zu verlassen, besteht kein Zweifel, dass er das ernst meinte. Als er geendet hat, steht Seekadett Edward Young auf:
“We shall never leave you, Mr. Christian, go where you will!”

Er spricht im Namen aller, die gegen die Rückkehr nach Tahiti stimmen.
Am 17. September, nach kaum 3 Monaten auf Tubauai, segeln Christian und seine Crew zusammen mit ihren tahitianischen Begleitern und einigen wenigen Tubuaianern nach Tahiti und ankern am 22. September in Matavai (am selben Tag kam Bligh in Samarang an).



9 Meuterer und sieben Loyale bleiben auf der Insel, die acht Meuterer aber, die ihr Los mit Christian teilen wollten, bereiten sich auf ihre Abreise vor.
Aber schon nach 6 Stunden lichtet die Bounty Anker. Hauptgrund: Matuatua hat den Plan der Tahitianer entdeckt, das Schiff zu kapern (was wohl bei der nur neunköpfigen Besatzung gelungen wäre).
Am Morgen, als sie merken, daß das Schiff schon außerhalb des Riffs ist, stürzen die Frauen an Deck. Obwohl die Entfernung zum Riff gut eine Meile beträt, springt eine von ihnen über Bord und schwimmt zurück.
6 der Frauen setzt man später als zu alt in Moorea an Land. Es blieben 12 übrig , die den Meuterern und den drei Polynesiern (zwei aus Tubuai) ausreichend erscheinen. Kurze Zeit später aber entdecken sie 3 männliche polynesische blinde Passagiere; anstatt sie in Moorea oder auf irgendeiner anderen Insel an Land zu setzen, begeht Christian den verhängnisvollen Fehler, sie an Bord zu lassen. Die spätere Tragödie auf Pitcairn, die auch auf den Frauenmangel zurückzuführen ist, wäre zu vermeiden gewesen.
Christian steht nun vor dem Problem, einen Zufluchtsort zu finden. Zuerst faßt er die Marquesas in Augue, entscheidet sich aber gegen sie, weil sie bewohnt und leicht zu entdecken waren.Die Erfahrung auf Tubuai hat ihn gelehrt: Es muß eine Insel sein, unbewohnt, fruchtbar, weit weg und schwierig zu erreichen...
Auf Pitcairn paßt alles perfekt. Und in der Tat nahm man lange Zeit an, daß Christian sofort auf Pitcairn Kurs nahm. Inzwischen aber weiß man, daß Christian 4 Monate umher segelte, zuerst westwärts, über tausende von Meilen (Pitcairn ist 1.300sm von Tahiti entfernt) .
Und 1956 entdeckte man Zeitungsinterviews Teehuteatuaonoas (auch “Jenny” genannt), der Gefährtin des Meuterers Isaac Martin (und erste Siedlerin, die Pitcairn 1817 verließ).

Zum Interview Jennys

Christian entdeckt auf seiner Fahrt


Rarotonga,
die Hauptinsel der Cook-Inseln.

Eine Legende auf Rarotonga, unsere Südseeträume, Tatorte und Aussteiger

Christians Abenteuer aus jener Zeit sind nur aus Teehuteatuaonoas Angaben und widersprüchlichen Stories bekannt, die John Adams veschiedenen Kapitänen auf Pitcairn erzählte.

Danach soll Christian zur Lau-Gruppe in den Fidschjis gesegelt sein, wo er die Insel


Ono-i-Lau
entdeckt.

Oder er soll nach


Tongatabu
gefahren sein und für 2 Tage geblieben und bei den Einheimischen Vorräte eingehandelt haben.
Tongatabu ist weniger als 100sm von Tofua, die Meuterer waren praktsich an den Ort ihrer Tat vor 7 Monaten zurückgekehrt.
Um den 16. Dezember muß er sich für Pitcairn als endgültigen Siedlungsort entschieden haben.
In Blighs Bücherei hatte Christian "Hawkesworths Reisen" gelesen, die die Entdeckung Pitcairns (1767) enthalten.

Wie Pitcairn entdeckt wurde

Die Segelei nach Osten und die Suche nach Pitcairn gestaltet sich als schwierig; an Bord werden Stimmen laut, doch nach Tahiti umzukehren. Die Lage Pitcairns war auch nicht exakt verkartet...
Aber siehe da, am Abend des 15. Januars 1790 taucht Pitcairn im Horizont auf. Nach 7.800sm und 8 1/2 Monate seit der Meuterei. Wegen des schlechten Wetters können Christian, Brown, Williams, McCoy, und drei Polynesier bei Tedside an der Westküste Pitcairns erst drei Tage später an Land gehen.



Nach zwei Tagen kommt Christian zurück an Bord und bringt gute Nachricht: Die Insel ist geeignet!



Und wie es weiter ging?
Die Bounty wird auf Grund gesetzt in der Bounty Bay. Das Vieh und die Güter an Land gebracht samt dem Tahitianischen Baby, ein Mädchen namens Sully, das in einem Faß hinüberfährt. Jeder der Pitcairn kennt, weiß, daß selbst an den ruhigsten Tagen eine schwere Brandung in der Bounty Bay donnert, das Wasser ist extrem unruhig und gefährlich.
Am 23. Januar brennt die Bounty, nur drei Tag nachdem Christian sie auf den Strand gesetzt hat.
Man kann nur vermuten, was für ein Gefühl die Siedler bewegte, als sie sehen, wie ihre letzte Verbindung zur Außenwelt ein Opfer der Flammen wird. Reste der Bounty liegen noch heute in wenigen Metern Tiefe und in unmittelbarer Nähe der „Bounty Bay“, des Landungsplatzes.
Die Überlieferung will wissen, Matthew Quintal, betrunken, habe das Feuer gelegt. Er war unbeherrscht und einer der undiszipliniertesten Meuterer, die Geschichte hat einiges für sich.
Und sie ist ein böses Omen für die Zukunft...