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Jugendtörn Nördliche Adria
13. bis 27. August



Inhalt einer Flaschenpost in der Hafeneinfahrt Pula:



















Skipper Christian

Bavaria 50 CANELUPO
(ital: populärer Name des deutschen Schäferhunds)


Route


Woche 1: 13. bis 20. August
Punat/Krk - Lopar/Rab - U Planka/Rab - Rab/Rab - Prolaz Privlaka - Susak - Marina Pomer - U Valmizeja - Marina Rovinj - Marina Pula - Soline - Kanal Kavada bei Osor - Pogana/Mali Losinj - U Muzan/Plavnik - Punat/Krk
106 sm unter Segel, 106 sm unter Motor
212 sm gesamt


Woche 2: 20. bis 26. August 2016
Punat/Krk - Krk/Krk - U Dupalna/Cres - Beli/Cres - Rabac - Valun/Cres - Cres/Cres - Marina Cres - Mali Losinj - Osor - Kanal Kavada - Draga/Mali Losinj - Rab/Rab - Barbatski-Kanal - U Zavratnica - Krk/Krk - Punat/Krk
96 sm unter Segel, 108 sm unter Motor
204 sm gesamt

Schreckensnachricht:

24. August taucht im "Livio" in Osor abends Überraschungspassagier auf!
Wer wohl?











Wie der Heilige Marin, der in Lopar geboren wurde und den Beruf des Steinmetz erlernte, nach Italien gelangte, wissen wir nicht. Mit seinem Freund Leon geht er nach Rimini, ist fleißig und rechtschaffen, die christliche Gemeinde dort liebt ihn sehr.

Noch bevor im Jahr 303 unter Kaiser Diokletian die letzte Christenverfolgung im Römischen Reich beginnt, flüchtet sich Marin auf den nahe gelegenen Berg Titano, wo sich nach und nach weitere Verfolgte zu ihm gesellen, 301 bildet sich eine erste christliche Gemeinschaft auf dem Berg. 311, mit dem Toleranzedikt von Nikomedia, beruhigt sich die Lage, Gaudenzio, Bischof von Rimini, ernennt Marin zum Diakon; von der römischen Patrizierin Donna Felicissima bekommt er den Titano geschenkt.

Nach dem Tod Marins im Herbst 366 (seine legendären letzten Worte: „Relinquo vos liberos ab utroque homine - Ich lasse euch frei von jedem der beiden Menschen zurück“) begründet sich San Marino als Republik. Ihr bester Schutz gegen Feinde ist die Unbekanntheit der kleinen Gemeinschaft. Im Laufe der Zeit autarkisert die Republik ihre Wasserversorgung, man schlägt riesige Zisternen zum Speichern von Regenwasser in den Stein.

Marins Vermächtnis ist die Freiheit, ein Wert, der die Sanmarineser befähigt, ihre Gemeinschaft bis heute, durch alle Wirrnisse der Geschichte zu bewahren.
San Marino, älteste Republik der Welt, als Enklave vollständig von Italien umgeben, gehört mit 60 Quadrakilometern und rund 30.000 Einwohnern zu den kleinsten Staaten der Erde, ist einer der 6 europäischen Zwergstaaten. Obwohl San Marino nicht zur EU gehört, hat es dennoch €-Währung, gehört zu den reichsten Ländern der Welt, hat keine Staatsschulden und eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten der Welt.







Was sich da wohl der Heilige Christophorus, dessen Schädel Rab als Reliquie aufbewahrt und dem die Insel geweiht ist, gedacht hat, als er im Jahr 1936 die nackte Wallis Simpson und den britischen König Eduard VIII. - ebenfalls nackt - im Meere baden sah? (Eduard, Onkel von Queen Elisabeth II., war übrigens nur 10 Monate König, weil er seine Geliebte Wallis (neben und vor ihr hatte er eine lange Reihe weiterer Geliebten) - die geschiedene amerikanische Schauspielerin Bessie Wallis Warfield - er schenkte ihr Schmuck für 160 Millionen $!) heiraten wollte ...)
Auch die italienischen Faschisten haben Christophorus mit ihrem KZ auf Rab in Kampor sicher nicht erfreut ...



Die Lieblingsinsel der Deutschen ist nur gut 600 km von München entfernt. Seine Altstadt beeindruckt uns mit zahlreichen Sehenwürdigkeiten und seine vier 4 Glockentürme begrüßen uns Segler wie vier Schiffsmasten: Mariä Himmelfahrt, St.-Johannes, St.-Andreas und die Kirche der Hl. Justina.





siehe die spaktakuläre Durchfahrt eines Fischerbootes



Zur Insel Susak siehe Christians Doku







Zum Untergang der "Baron Gautsch" vor Rovinj siehe Christians Dokumentation




admiral beim Morgenkaffee mit James in dessen Stamm-Café,
siehe Christians Doku zu Joyce' "Ulysses"
und zu Istrien

Das Kaštel von Pula

Es befindet sich auf dem höchsten Hügel von Pula, nur ein paar Schritte von der Marina entfernt. Ab 1630 erbaut man es nach den Plänen des französischen Architekten Antoine de Ville zum Schutz Pulas, das als Hafenstadt an der Nordadria zu besagter Zeit eine wichtige Funktion hat.
Anfang des 19. Jahrhunderts übernehmen die Habsburger die Stadt, verbinden Pula per Eisenbahn mit Wien und verwandeln es in einen Kriegshafen, den größten der k. und k. Monarchie.
Der Bau eines riesigen Fortifikationssystems beginnt, er dauert bis 1918 und zählt insgesamt 56 Verteidigungskomplexe und Bauwerke - 31 davon befinden sich auf dem Gebiet von Pula, Festungen, Kanonenbatterien, Wachttürme, Schießpulverlager enstehen und vieles Andere.

Verudela ist eine der am besten erhaltenen Festungen der Außenverteidigung, die Pula gegen Angriffe vom Meer her verteidigen sollte.



Verudela, 1881 bis 1886 erbaut, ist ein Höhepunkt des europäischen Fortifikationsbauwesens des 19. Jahrhunderts. 1918 übernehmen die Italiener die Festung, sie verliert ihr Aussehen, alle Metallobjekte samt der imposanten Kanonen werden entfernt.
Auch die deutsche Armee weilt dort (wo nicht?), 1945 kommt die jugoslawische Volksarmee. Heute befindet sich dort ein Aquarium ...











Segler geben ihre Geschwindigkeit in kn (1 Knoten= 1 sm/Stunde) an, Kaufleute in Kroatien ihre Preise ebenfalls in kn, meinen damit aber die Kuna (1 Kuna = 100 Lipa, kroatisch: Linde), die im internationalen Währungscode HRK heißt.

Der Begriff Kuna (kroatisch: Marder/Wiesel) als Währung taucht erstmals 1018 in Osor auf. Der Name beruht auf der Verwendung von Marderfellen als Zahlungsmittel im Handel und bei Abgaben.
Daran erinnert das Denkmal in Osor.

Bei Osor durchschneidet der Kanal Kavada die schmalste Landverbindung zwischen der Nordinsel Cres und der Südinsel Lošinj, der schon in der Antike eine strategisch günstige Schiffspassage ist - und bis heute nutzen ihn kleinere Fischkutter, Touristenboote und vor allem Segler.

Osor, in der Antike Apsorus (auch Absorus, Absarus, griechisch Opsara) ist die älteste Siedlung und erste bedeutende Stadt von Cres und Lošinj. Das Römische Reich hebt im Isthmus einen Graben aus, 11 m breit, und macht ihn schiffbar. Dann kommt Osor in den Herrschaftsbereich von Byzanz. Im 9. Jahrhundert greifen die Sarazenen Osor an, sie zerstören die Kathedrale, wie im 14. Jahrhundert die Republik Genua. In der Zeit der venezianischer Herrschaft versandet der Römergraben, Schiffe und Waren müssen etwa 100 Meter übers Festland geschleppt werden. Zur Blütezeit im Mittelalter leben in Osor bis zu 30.000 Menschen, die wegen der Nähe des großen Sumpfgebietes aber regelmäßig Malariaepidemien heimsuchen - man verlegt die Inselverwaltung nach Cres.

Heute leben in Osor etwa 80 Einwohner, vorwiegend Ältere - alle vom Tourismus. Die Stadt wacht wieder auf: Kunst- und Kulturveranstaltungen, wie die "Musikalischen Abende von Osor" in der Kathedrale, das Autocamp am Strand und Privatzimmer in der Altstadt, Geschäfte, Restaurants, Sportanlagen und herrliche Badebuchten ...
Und in und um Osor gibts sicher noch manches Wunder zu entdecken: Trümmer römischer Villen oder Klöster, von Nutz- und Ziergärten übewuchert ...













"Liebeshöhle" heißt sie, wo die Schwimmer rauskommen.
Sie liegt auf Plavnik, einer unbewohnten Insel, Nistplatz der Gänsegeier mit Flügelspann-weiten von fast drei Metern!
Die "Mafia-Bucht" im Westen von Plavnik verdankt ihren Namen einem Schmuggler aus Italien, dessen Speedboot die Polizei jagte - es sank und ruht auf 40 m Tiefe am Meeresgrund ...





Und so sieht die Leiche eines Wildschafs auf Plavnik aus,
erlegt von einem tollkühnen Jäger ...








Punat/Krk: Crewwechsel









Die Landschaft im Nordosten der Insel Cres, ein mehrere hundert Meter hoch gelegenes Karstplateau und ein noch höher reichender Bergrücken, heißt Tramuntana (ital. hinter dem Berg). Das einzig noch bewohnte Dorf dort ist Beli mit etwa 30 Einwohnern, die - wie die meisten Bewohnern Istriens - noch "venezianisch" sprechen, einen alten italienischen Dialekt.

Aus Beli stammt


Andro Vid Mihičić (1896–1992),

kroatischer Kunsthistoriker, aktiver Partisan (als Militärgeistlicher) gegen die deutsche Wehrmacht, Professor an der Akademie der bildenden Künste; im hohen Alter von 92 Jahren fängt er an zu dichten.
Den Wanderweg Eco Trail Staza Tramuntana, der bei Beli beginnt und endet, säumen Kunstwerke des Bildhauers Ljubo de Karina, die Inschriften stammen von Mihičić, der sie als "Nahrung für die Seele" bezeichnet.

Seit 4000 Jahren gibt es den Ort Beli!

Die ersten Bewohner sind Illyrer, in Römischer Zeit heißt der Ort Caput Insulae (lat. Kopf der Insel), dessen große Bedeutung auf seiner Lage an der Bernsteinroute beruht: Von der Festung auf dem Hügel hoch über dem Meer ist die Schiffahrt gut zu kontrollieren.

Illyrer, Griechen, Römer, Byzantiner, Goten, Araber, Kroaten, Ungarn, Venezianer, Franzosen, Österreicher, Italiener hausen hier. König Bela IV., ungarischer König, soll auf der Flucht vor den Mongolen hier übernachtet und der Stadt seinen Namen gegeben haben.



















Da legen wir an - werden aber verjagt


Aufnahmestelle für Deserteure








Attraktion der Zavratnica-Bucht - sie steht als geomorphologisches Phänomen unter Naturschutz - ist das Wrack einer 'Siebelfähre', die britische Jagdbomber während des Zweiten Weltkrieges versenken.

Siebelfähren waren provisorische Landungsboote der deutschen Wehrmacht; Hersteller Siebel hatte die Idee, Pontons und Pionierbrücken mit Plattformen und Flugmotoren zu bestücken, um Transportkapazitäten für das wahnwitzige "Unternehmen Seelöwe" (Invasion Englands) zu schaffen. Die Fähren wurden von zwei Maschinen sowie bis zu drei BMW-Flugmotoren angetrieben.

Eine der schönsten Buchten Kroatiens - und so verwundert es nicht, dass der bekannte Autor, der "Balzac Kroatiens" genannte Vjenceslav Novak der Schönheit Zavratnicas nicht wiederstehen kann: Genau hier wird er zu vielen seiner Bücher inspiriert!







zu Christians Doku über die Hölleninseln










Der kompetente Staff von Wimmer-Yachting

Crew 1
Christian Wirth
Kai H.
Constanze W.
Manuel H.
Bastian N.
Jasmin D.
Helena D.
Benin R.
Nikolaus S.
Caroline B.
Crew 2
Christian Wirth
Kai H.
Constanze W.
Manuel H.
Bastian N.
Yannick B.
Michael B.
Eva V.
Veit Z.
Konstantin Wecker
Jana P.


Pause auf der Rückfahrt im Radovna-Tal unterm Triglav



Allen Fotografen und Kameraleuten - über und unter Wasser - Dank!




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