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Route/Logbuch

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Crew
SkipperKotzebue, Otto Astawitsch von
Offiziere Schischmareff, Gleb Simonowitsch, 1. Leutnant
Sacharin, Iwan Jakowlewitsch, 2. Leutnant
Eschscholtz, Iwan Iwanowitsch, Schiffsarzt
Chamisso, Adalbert Loginowitsch von, Naturforscher (vergleiche --->)
Choris, Login Andrewitsch, Maler
Wormskiold, Martin Petrowitsch, Freiwilliger Naturforscher
Chramtschenko, Untersteuermann
Petroff, Untersteuermann
Konieff, Untersteuermann
Unteroffiziere 2
Crew20
Crewänderung1. Oktober 1816:
2 Russen zusätzlich (Crew)
1 Passagier zusätzlich: Elliot de Castro, Leibarzt des Königs von Hawaii

23. Februar 1817:
Südseeinsulaner Kadu an Bord

27. Mai 1817:
In Unalaschka 2 Dolmetscher (Dialekte der nördlicheren Küstenvölker) an Bord

August 1817:
4 Aleuten zur Verstärkung

Einzelnes:

Kotzebue, der Kapitän, der in seiner frühesten Jugend mit Krusenstern auf der "Nadeshda" die Reise um die Welt gemacht, ist der einzige an seinem Bord, der die Linie überschritten hat; der älteste an Jahren bin ich selbst.
Herr von Kotzebue war liebenswürdig und liebenswert. Unter vielen Eigenschaften, die an ihm zu loben waren, stand obenan seine gewissenhafte Rechtlichkeit. Aber die zu seinem Herrscheramte erforderliche Kraft mußte er sich mit dem Kopfe machen. Er hatte keine Charakterstärke, und auch er hatte seine Stimmungen. Er litt an Unterleibsbeschwerden, und wir spürten ungesagt auf dem Schiffe, wie es um seine Verdauung stand. Bei dem gerügten Mangel, besonders in der späteren Zeit der Reise, wo seine Kränklichkeit zunahm, mochte er leicht von dem, der ohne Arg grade vor sich schritt und fest auftrat, sich gefährdet glauben. Auf der Fahrt durch den Atlantischen Ozean hatte er die Vorurteile abgestreift, die er gegen mich gefaßt haben mochte, und ich kam für seinen Günstling zu gelten. Ich hing ihm aber auch an mit fast schwärmerischer Liebe. Später wandte er sich von mir ab und auf mir lastete seine Ungnade.

Schischmareff, ein Freund des Kapitäns, älterer Offizier als er, nur russisch redend; ein heiter strahlendes Vollmondsgesicht, in das man gern schaut; eine kräftige gesunde Natur; einer, der das Lachen nicht verlernt hat

Sacharin, kränklich, reizbar, jedoch gutmütig; versteht etwas Französisch und Italienisch

Eschscholtz, der Schiffsarzt, Naturforscher und Entomolog , ein junger Doktor aus Dorpat, fast zurückhaltend, aber treu und edel wie Gold

Choris, der Herkunft nach ein Deutscher, der, jetzt noch sehr jung, bereits als Zeichner Marschall von Bieberstein auf einer Reise nach dem Kaukasus begleitet hatte

Chramtschenko, ein sehr gutmütiger, fleißiger Jüngling

Petroff, ein kleiner, launig-lustiger Bursche

Konieff, uns ferner stehend

Ein Matrose hat den Dienst um den Kapitän, Schaffecha, ein kleiner Tatar, ein Mohammedaner; ein anderer in der Kajüte de Campagne, Sikoff, einer der tüchtigsten, ein Russe fast herkulischen Wuchses.

Zu Kopenhagen wurde über die oben angeführte Zahl der Schiffsmannschaft noch ein Koch angeworben, ein verwahrlostes Kind der See: der Gesichtsbildung nach ein Ostindier oder ein Malaie; der Sprache nach, die aus allen Dialekten der redenden Menschen undeutlich zusammengemischt war, kaum ein Mensch.


Lotse auf dem Weg zum Einholen einer Brigg

Außerdem ward ein Lotse für die Fahrt im Kanal und nach Plymouth an Bord genommen, und dieser brachte die Zahl unserer Tischgesellschaft auf acht, die am kleinen Tische nicht mehr Raum hatten.



Gesamtroute

Route 1815

17. August 04-00: Kopenhagen Anker auf, 08-00 vor Helsingör Anker fallen
19. August 10-00: Anker auf, Passage Sund
31. August/1. September passieren Calais
7. September mittags vor Plymouth Anker fallen

23. September: Anker auf - Wind springt um, Anker fallen
25. Septmber morgens: Anker auf, schwacher Landwind, Sund Ausgang Wind S, nachts Sturm vor LF Eddystone, Umkehr
26. September Tagensanbruch: Anker fallen Plymouth,engl. Kauffahrteischiff am Tauwerk beschädigt
4. Oktober ca. 10-00 Auslaufen Sund von Plymouoth - Kurs Gibraltar
9. Oktober: Lerche zugeflogen, 3 Tage geblieben
13.Oktober und folgende Tage: Flaute
23.Oktober 30°36'N 15°20'W Flaute Trümmer Heuschreckenzug bedecken das Meer
25.Oktober mittags Salvages in Sicht
27.Oktober Pic de Teyde gesichtet Distanz 100sm
28.Oktober Santa Cruz Reede Anker fallen

1. November: Santa Cruz Anker auf, Passage Gran Canaria/Teneriffa nahezu Flaute
3.November: NE-Passat erreicht
6.November 04-00: Nl Wendekreis passiert, Delphine
7.November: erstmals Fliegende Fische
9.November: Breite der Kap Verden erreicht
10.November: Brava gesichtet
13.November: 10°N
17.November: Eine Art Windhose gesichtet
18.November: zwischen 8 und 7°N: SE-Passat
23.November 20-00: Äquator passiert
5. Dezember: Sonne im Zenit
6. Dezember: Sl Wendekreis passiert
7. Dezember: 1,5° Sl Kap Frio




10.Dezember: Sturm
11.Dezember: Land in Sicht
12.Dezember: Kanal von Santa Catharina(?) landwärts Anker fallen (Nähe Fort Santa Cruz(?))

28. Dezember 05-00: Auslaufen bei schwachem Wind: Kurs Kap Hoorn



Route 1816
10. Januar: Chramtschenko sichtet Boot mit Menschen gegen See ankämpfend
10. Januar: Sturm aus SW, 6 Tage anhaltend, 16-00 Welle beschädigt Heck, Kapt. über Bord, rettet sich an Tauwerk, Steuerruder beschädigt, Kasten mit 40 Hühnern über Bord, Wassereinbruch Kapt.-Kajüte
19.Januar: Cap San Juan(?) gesichtet
22.Januar: 57°33'S, Kap Hoorn rwN

1. Februar: Breite Cap Vittoria(?)
11.Febraur 22-00: Land in Sicht (Mondschein)
12. Februar: Einlaufen Bucht von Concepión (Talcaguano), Flaggensignal Lotse unbeantwortet, Ankern fallen
13. Februar:Boot lotst an neuen Ankerplatz
29. Februar: Matrose stirbt (Schwindsucht)
6. März: Schaffecha, Kapitäns Leibmatrose, desertiert

8. März: Anker auf, Kurs Osterinsel, N-Kurs bis 27°S, dann W-Kurs
10. März 18-00 Kapt. spürt eigenartige Lufterschütterung - Schiff scheint zu zittern, zweimaliger ferner Donner (Abstand 3 Minuten), in der Nacht zum 11. machen andere dieselbe Feststellung (Erdbeben?)
25. März: 26°36'15"S 105°34'28"W Salas y Gomez

28. März: Osterinsel

31. März/1.April: Südl. Wendekreis passiert
13. April: 15°S 134°W
16/17. April: 14°50'11"S 138°47'7"W zweifelhafte Insel

20. April: Romanzoffinsel entdeckt
21. April: 14°57'20"S 144°28'30" W Romanzoffinsel angelegt

22. April: 14°51'S 144°59'20"W Spriridoffinsel(?)

24/25. April: Deanskette (Tuamotu)

25. April: 15°S, 148°41'W Krusensterninsel(Mitte der Gruppe)(?)
30. April: Penrhyn-Inseln(?)
11. Mai: Äquator passiert
19. Mai: Mulgraveinseln(Mili) vergeblich gesucht. Kapitän von Tau am Vorderhaupt getroffen, betäubt

21. Mai: Riff entdeckt, Insel Udirick (Utirick) und Tegi(Taka) in Sicht

27. Mai: Sonne im Zenit
28. Mai: Nl Wendekreis passiert
2./3.Juni: Landzeichen
13. Juni: 47°N Sturm, Eis
18. Juni abends: Einlaufen Bucht von Awatscha
19.Juni: In Hafen Petropawlowsk busgiert

14. Juli: Anker auf
17. Juli: Auslaufen aus Bucht von Awatscha
20. Juli: Bering-Insel in Sicht

28/29. Juli: Lorenz-Insel
30. Juli: Kings-Insel, Cap Wales,

Gwodzeff-Inseln - 4 vereinzelt stehende Felsensäulen in der Mitte der Straße, die 4. Insel:
Ratmanoff-Insel (Entdeckung des Kapt.)14-00

31. Juli Anker fallen vor Schischmareff-Bucht, übergesetzt zur Sarytscheffinsel, abends Anker auf
1. August: Anker fallen Eingang Sund, an Land übergesetzt, Eingeborene in großer Zahl, abends S-Wind, Anker auf, Kurs E in Sund
3. August: Im N durch Kanal zwischen Land und Insel, Anker fallen

4.August: Mit Barkasse Erkundung Richtung N und E, Rückkehr am 5.
7.August: Erneute Erkundung, Sturm, Rückkehr 9.morgens. Ankerbucht "Eschschotz- Bucht" und Insel "Chamisso-Insel" benannt

10. August Regen, nachmittags aufgeklart, Anker auf
11. August: Bucht südl. Kap Espenberg Anker fallen, Erkundung, Nebel, abgebrochen 12. August: erneut an Land, 6sm vom Schiff entfernt, flach, Kanal: von Eskimo die Auskunft, in 9 Tagen über den Fluß das offene Meer zu erreichen

an Land genächtigt, Friedhof der Eskimos geschändet, zahlreiche Einheimische biwakieren in der Nähe, hastiger Aufbruch, Ebbe, viel Brandung und Untiefen, mit Not das Schiff erreicht
13. August: Anker auf, Kurs N, dann nach SE
18/19. August: S-Wind, zwischen Kap Deshnew und Insel Ratmanoff gegen Wind und Strom laviert, nachmittags Anker bei Vorgebirge

20. August: leichter NE-Wind, Anker auf, mittags: Anker fallen in St.Lorenz-Bucht, hinter kleiner sandiger Bucht
21. August: ungünstiges Wetter, keine Erkundung möglich
22/23.August: das Innere der Bucht mit Barkasse erkundet - unbewohnt
bis 29. August: ungünstige Winde
29. August morgens: Anker auf, gegen Abend sehr heftiger Sturm, Nebel
31. August: Plan aufgegeben, E-Seite St.Lorenz-Insel aufzunehmen
2. Sept: Sonnenaufgang beobachtet
3. Sept. nachmittags: Insel St.Paul fern im Westen gesichtet

4. Sept: St. Georg im Osten passiert, Schiff gesichtet
7. Sept.: Anker fallen vor Illiuliuk/Unalaschka
14. Sept.: Auslaufen

2.Oktober 16-00 Hafen San Franciso

Crewänderung: 2 Russen (Crew) an Bord + 1 Passagier: Elliot de Castro (Leibarzt des Königs von Hawaii)
1.November: Anker auf, Kurs Hawaii
22. November nachts: Mauna Kea gesichtet
23. November: NE-Kap Hawaii

24. November Westküste, Flaute, morgens vor Tiutatua(?)
26. November: längs der Südküste Inselkette Ost-Waihi (Maui)
27. November mittags: Hana-Ruru (Hana?) vor Anker

28. November: 8 Doppelkanus bugsieren "Rurik" in Hafen
14. Dezember 06-00 ausbugsiert, 08-00 aus dem Hafen
17. Dezember: Wind
19. Dezember: Regen
21/22. Dezember: Inseln vergeblich gesucht (von Kapt. Johnstone 1807 gesichtet)
25. Dezember: Kurs SW
26. bis 28. Dezember: Insel San Pedro vergeblich gesucht
ab 28. Dezember: Kurs W: Mulgrave-Inseln (Mili) gesucht



Route 1817
1. Januar: Wind legt sich, bei Sonnenuntergang Insel Mesid(Mejit) gesichtet

2. Januar: an Südseite angenähert, Kurs W, abends Insel außer Sicht

3. Januar mittag: Kurs SE
24. Januar abends Westspitze einer Inselkette (Wotje)erreicht ( bis 7. Febraur genaue Erforschung)

7/8. Februar: Erigup (Erikup), Aufnahme vollendet - spärlich begrünt, nur von drei Menschen bewohnt

Kaben
10. Februar: Heftiger Gegenwind, nachmittags Kaben in Sicht
11. Februar morgens: Vor der Furt vor Kaben, bei Einfahrt zwischen Korallenbänken gewendet, Ankern vor Kaben
14. Februar: Nach E lavierend in das Innere der Gruppe, nachmittags Ankern vor Tian
16. Februar: Unter Segel, Olot, Torua, Begegnung mit Labadini, Herr auf Torua
19. Februar: Anker auf, Kurs S, an der Kette im Innern entlang, Ankern Nl Airick
20. Februar: Besuch von Labeloa, Häuptling von Kaben

21. Februar: N-Kurs, Olot
23. Februar: Aus Straße der Inselgruppe, Kurs Aur, dort durch enge Furt eingelaufen, 1700 Anker fallen vor Aur
24. Februar morgens: Verholen zu besserem Ankerplatz vor Tabual
27. Februar früher Morgen: Auslaufen aus demselben Tore wie ein Kurs N

28. Februar: an Otdia vorbei, abends Gruppe Eilu (Ailuk) in Sicht

1. März am Morgen: Südspitze Eilu, folgen der Süd- und Ostseite des Umkreises, drei Boote weisen uns mehr im N zu breiterem Tor des Riffwalles, es dunkelt
2. März: (über Nacht W-wärts vertrieben) wieder an engem Tor gegen Wind und Strom einlaufen, in der engen Einfahrt Wende, Mittag Anker fallen
4. März mit Tagesanbuch unter Segel, beschwerliche Fahrt bis Kapeniur (Kapen), ankern
(günstiger Ankerplatz, etliche Tage Instandsetzung von Segel und Tauwerk)
7. März: Wind dreht über N nach W
9/10. März: regnicht
11. März: segelfertig
12. März: Ausfahrt aus engerem Tor im N, Wind günstig,1500 Uridick und Tegi in Sicht
13. März morgens: 8 sm Wl vertrieben, Kanal, der beide Gruppen trennt, erreicht, mittag in ruhigem Wasser in Lee von Uridick

20. März: 20°15'N 195°5'W Passat verloren
29. März: 31°39'N 198°52'W 31. März bis 2. April Lavieren gegen N-Wind und Strom
in dunkelgrünem Meer
5. April: ausnehmend starker Sturm dageben, dann Windstille
9. April: ca. 1° nach N versetzt
11/12. April: heftiger Sturm, Schnee, Hagel
13. April: 44°30'N181°8'W Orkan, ungeheure Wellen, fliegendes Wasser, Chamisso bewußtlos niedergeworfen, Bugspriet zerbrochen, ein Matrose Bein zerschmettert, Unteroffizier über Bord, an nachgeschlepptem Tau festgehalten, Steuerad zerbrochen, Steuerwache sehr verletzt, Chamisso mit Brust auf Ecke geschleudert, 3 Tage bettlägerig, Sturm bis 15. anhaltend, Kadu sieht erstmals Schnee
18. April: Aleuten in Sicht, Walfische umspielen Schiff
21. April: herrlicher Sonnenaufgang bei Schneebergen von Umnack
24. April: vor dem Wind, gegen Strom durch Straße von Unalaschka und Unalga

25. April: In den inneren Hafen von Unalaschka bugsiert, 4 Anker fallen vor Ansiedlung Illiuliuk, Instandsetzungsarbeiten

27. Mai: 2 Dolmetscher an Bord
29.(Ortszeit 30.) Juni: Unter Segel
30. Juni nachmittags St. Georg in Sicht, die Nacht über laviert
1. Juli: Auf Reede

2. Juli: bei Windstille nahe Boberinsel (Klippe in der Nähe von St. Paul)
3. Juli: St. Paul

4. Juli mittags: 60sm SW 1/2 W (247°) von St. Paul (angebl. vulk. Erscheinung)
9. Juli: Breite Insel St.Matwey (nicht zu sichten)
10. Juli: St-Laurenz-Insel in Sicht, nachmittags bei Ansiedlung vor Anker, an Land, unter Segel,um Insel E-wärts zu umfahren
11. Juli: helles Wetter, S-Wind, bei Nacht an Ostspitze Eis gesichtet, laviert, Kapt. leidet an der Brust, bettlägerig
12. Juli: Kapt. gibt schriftlich bekannt, wegen seiner zerstörten Gesundheit werde Zweck der Reise aufgegeben, Umkehr


20. Juli: bei Unalaschka 2 Walfische übersegelt - auf dem Vordeck unmerkliche Erschütterung
21. Juli: Unalaschka unter Nebeldecke in geringer Entfernung gesichtet, Flaute
22. Juli: Hafen von Unalschka vor Anker. Mitteilung der geplanten Route (Sandwich-Inseln, Radack, Ralick, Caorlinen, Manila, Sundastraße, Kap der guten Hoffnung, Europa)
18. August: ausgelaufen, ungünstige Wind
20. August: Passage Unimak/Akun, 2 Wale sehr nahe



21. August: Flaute, abends frischer Wind
23. August bis 10. September: vorherrschend S-Wind, oft stürmisch
10. September: N-Wind, mittags 44°10'N 147°18'W (Versetzung durch Strom in 18 Tagen in 5°E)
26. September morgens: Mauna-Kea/Hawaii durch und später über Wolken gesichtet, nachts in Landnähe, NW-Spitze umschifft
27. Spetember: heiter, Flaute, schwach windig
28. September: Fuß des Wororai passiert, von Kanu eingehlt (Herr Elliot de Castro an Bord, Kapt., Passagiere und Kadu zurück nach Powarua gebracht), Audienz bei König Tameiameia
1. Oktober: Ankern vor Hana-ruru
2. Oktober: in Hafen bugsiert
14. Oktober: aus Hafen bugsiert, unter Segel
30. Oktober: Otdia in Sicht
31. Oktober: am alten Ankerplatz von Otdia Anker fallen

4. November: aus dem Riff ausgelaufen, Erigup passiert
5. November vormittags: Liegiep in Sicht
23. November: Sarpana (Rota), dann Guam in Sicht, nachmittags NW-Spitze



24. November: an der W-Küste nach S, Lotse des spanischen Gouverneurs kommt mit Boot, lotst ein, Einladung zum Gouverneur (4 sm Landweg), festlicher Empfang bei Don José de Medinilla y Pineda
29. November: unter Segel, Kurs Manila
10. Dezember: Nordspitze Lucon (Luzon) umsegelt, längs W-Küste S-Kurs, Wind günstig, Gegenstrom
15. Dezember: mittags Eingang Bai von Manila
17. Dezember: mittags Ankern, abends versucht, zu verholen nach Cavite, Hafen und Arsenal von Manila, Flaute, erneut Ankern
18. Dezember: mittags Cavite erreicht, Schiffsreparatur (Undichtigkeiten Rumpf)




Route 1818
29. Januar: Manila, Auslaufen. NE-Wind, Durchkreuzen (in Begleitung des Frz. Seglers "Eglatine") auf vielbefahrener Fahrstraße in WSW-Richtung Chinesisches Meer
3. Februar: Pulo Supota in Sicht, mehr S-Kurs
6. Februar: Pulo Teoman (Tioman), Pulo Pambeelau und Pulo Aroe - dann SE-Kurs
8. Februar: frühmorgens Äquator passiert, Chamisso mittags zur "Eglatine", um mit Kapt. Guerin Nachtsignale zu vereinbaren, nachts zeigt sich in der Nähe ein Licht, "Rurik" feuert etliche Kanonenschüsse, Licht verschwindet
9. Februar vormittags: Insel Gaspar gesichtet, nachts S-Kurs entlang Westküste, Mitternacht Ankern
10. Februar: Tagesanbruch unter Segel, mittags durch Gaspari-Straße

11. Februar: mitternachts Ankern
12. Februar: durch grüne Wiesen gesegelt (frei im Meer schwimmende aufkeimende Pflanzen), zwischen zwei Brüdern und Festland hindurch, 1900 Ankern
13. Februar: schwacher Landwind, Nordinsel, Zupfleninsel, Java gesichtet, wiederholt geankert, Fischer verkaufen Schildkröten (zum Essen), Hühner und Affen (alle bis zum Kap der Guten Hoffnung verstorben), abends von der "Eglatine" verabschiedet

14. Februar: morgens Anker gelichtet, mit Strom (2kn bei Flut ins Chinesische Meer, bei Ebbe ins Indische) durch Kanal zwischen 8 Zupfleninseln und den Stromfelsen in Indischen Ozean, 1600 "Eglatine" bei Krakatau-Insel gesichtet
16. Febraur: beständiger E-Wind
21. Februar: Sonne im Zenit
2. März: Feuerkugel von ausnehmendem Schein am N-Himmel (Meteor?)
4. März: S-lichen Wendekreis passiert
12. März: S-lich Madagaskar: Gewitter, Flaute, Sturm
13. März: Mitternacht stockfinster, nahezu von Großsegler überrannt
20. März: (Nachtgleiche) Stürme
14. März: 1. Mondviertel
21. März: Vollmond: beständig stürmisch, heftigste Windstöße
22. März: Ostern, schönstes Wetter
23. März: Mittagslinie von St. Petersburg passiert (30°19'E)
29. März: westlich Cap Agulhas Landsicht


31. März: Tafelbai
1. April: Navigationsfehler erkannt, nicht vor Capstadt, sondern im E-teil der Bucht, 3sm von Kapstadt entfernt geankert, rundum Wracks! Stürmische Winde, Lotse holte "Rurik" von der gefährlichen Stelle auf sicheren Ankerplatz vor der Stadt

8. April unter Segeln: "Blinder Passagier" an Bord (Mundt, Biologe und Freund Chamissos hatte an Bord geschlafen und Aufbruch verschlafen), wird von Boot abgeholt
16. April: Passat
18. April: S-ichen Wendekreis passiert
21. April: Mittagslinie von Greenwich passiert, Bordzeit korrigiert auf die von Greenwich: Mittwoch 22. April
24. April: St. Helena in Sicht, Visitation durch engl. Kriegsbrigg, gibt Weisung, während der nacht in Inselnähe zu bleiben und am Morgen Jamestown anzulaufen
25. April: Anlaufen Jamestown, zwei Kanonenkugeln vor den Bug, trotz an Bord gekommenen brit. Offiziers driite Kanonenkugel vor Bug, engl. Kriegsschiffe im Hafen lichten Anker und setzen Segel, mittags: geben Kanonenschuß ab und nehmen Kurs N auf
30. April: Insel Ascension im Westen in Sicht
6. Mai: Äquator passiert
22. Mai bis 30.Mai: Sargassomeer durchschritten (Seetanggras)
3. Juni: Flores in Sicht
15. Juni: Kanaleingang
16. Juni: Portsmouth auf Reede vor Cowes
17. Juni: Hafen


29. Juni: auf Reede
30. Juni: unter Segel
1. Juli: durch die Doverstraße
11. Juli: durch den Sund
12. Juli: vor Kopenhagen, Flaute, ankern
13. Juli: Anker lichten
23. Juli: Hafen von Reval
27. Juli: unter Segel
31. Juli: vor Kronstadt
3. August: St. Petersburg, in der Newa vor dem Hause des Grafen Romanzoff vor Anker

Schiff
Der "Rurik" war eine Brigg von 180 Tonnen.

Eine Brigg ist ein zweimastiger Großsegler, dessen Masten voll getakelt, d.h. nur mit Rahsegeln ausgerüstet sind.

Der Riß der "Ausguste von Wismar" einer aus der Zeit stammenden Brigg


"OSTSEE" gebaut 1837

Der "Rurik", dem der Kaiser auf dieser Entdeckungsreise die Kriegsflagge zu führen bewilligt hat, ist eine sehr kleine Brigg, ein Zweimaster von 180 Tonnen, und führt acht kleine Kanonen auf dem Verdeck.
Unter Deck nimmt die Kajüte des Kapitäns den Hinterteil des Schiffes ein. Von ihr wird durch die gemeinschaftliche Treppe die Kajüte de Campagne getrennt, die am Fuß des großen Mastes liegt. Beide bekommen das Licht von oben. Der übrige Schiffsraum, bis zu der Küche am Fuße des Vordermastes dient den Matrosen zur Wohnung.
Die Kajüte de Campagne ist beiläufig zwölf Fuß ins Gevierte. Der Mast, an dessen Fuß ein Kamin angebracht ist, bildet einen Vorsprung darin. Dem Kamine gegenüber ist ein Spiegel und unter dem, mit der einen Seite an der Wand befestigt, der viereckige Tisch. In jeglicher Seitenwand der Kajüte sind zwei Kojen befindlich, zu Schlafstellen eingerichtete Wandschränke, beiläufig sechs Fuß lang und dritthalb breit. Unter denselben dient ein Vorsprung der Länge der Wand nach zum Sitz und gibt Raum für Schubladen, von denen je vier zu jeder Koje gehören. Etliche Schemel vollenden das Ameublement.
Zwei der Kojen gehören den Offizieren, die zwei anderen dem Doktor und mir. Choris und Wormskiold schlafen im Schiffsraum in Hängematten. Meine Koje und drei der darunter befiidlichen Schubkasten sind der einzige Raum, der mir auf dem Schiffe angehört; von der vierten Schublade hat Choris Besitz genommen. In dem engen Raume der Kajüte schlafen vier, wohnen sechs und speisen sieben Menschen. Am Tische wird morgens um sieben Uhr Kaffee getrunken, mittags um zwölf Uhr gespeist und sodann das Geschirr gescheuert, um fünf Uhr Tee getrunken und abends um acht Uhr der Abhub der Mittagstafel

Auf dem Klüverbaum

zum zweitenmal aufgetragen. Jede Mahlzeit wird um das Doppelte verlängert, wenn ein Offizier auf dem Verdecke die Wache hat. In den Zwischenzeiten nimmt der Maler mit seinem Reißbrett zwei Seiten des Tisches ein, die dritte Seite gehört den Offizieren, und nur wenn diese sie unbesetzt lassen, mögen die anderen sich darum vertragen.
Will man schreiben oder sonst sich am Tische beschäftigen, muß man dazu die flüchtigen, karggezählten Momente erwarten, ergreifen und geizig benutzen; aber so kann ich nicht arbeiten.
Es darf nur in der Kajüte Tabak geraucht werden. Es ist wider die Schiffsordnung, das geringste außerhalb des jedem gehörigen Raumes unter Deck oder auf dem Verdeck ausgesetzt zu lassen. Der Kapitän protestiert beiläufig gegen das Sammeln auf der Reise, indem der Raum des Schiffes es nicht gestatte und ein Maler zur Disposition des Naturforschers stehe, zu zeichnen, was dieser begehre. Der Maler aber protestiert, er habe nur unmittelbar vom Kapitän Befehle zu empfangen.

Zitat 1:
Zitat 2:
Zitat 3:

Ein Link zu wunderbaren Illustrationen: