Sturmfahrt - Kap Malea
Über das Meer tanzen stäubende Schneefahnen,
der Himmel leuchtet wolkenlos und tiefblau, die Luft glasklar, alles nah: Meltemi! Eine Flaute hat die aus Ismaros Fliehenden vor einer Küste festgenagelt: Sie wimmelt von Feinden. |
Zur rechten Zeit hat Zeus den Meltemi geschickt: fürchterlich heulenden Nordsturm und hüllt' in dichtes Gewölke Land und Wasser zugleich; und dem düstern Himmel entsank Nacht. Schnell mit geneigtem Mast entflohen wir, und in die Segel fuhr der Wind mit Gewalt und zerriß sie dreifach und vierfach. Um nicht zu kentern, bergen die Griechen das Tuch und suchen Schutz, rudernd ans nahe Gestade, wo sie zwei Tage und Nächte, grauenvoll und langwierig von Arbeit und Kummer entkräftet, liegen. Doch wie zum dritten Tag erschien die lockige Eos, Richteten wir die Masten und spannten die schimmernden Segel, Setzten uns hin und ließen vom Wind und Steuer uns lenken. Und nun wär' ich gewiß doch heil nach Hause gekommen, aber als wir schon um Maleia lenkten, da warf uns plötzlich die Flut und der Strom und der Nordwind fern von Kythere. Und neun Tage trieb ich, von wütenden Stürmen geschleudert, Über das fischdurchwimmelte Meer... |