Odyssee - Nachwort

Natürlich hat die Odyssee Homers noch einen faszinierenden Schluß:
die eigentliche Heimkehr, gespickt mit Psychologie, Menschenkenntnis, Erfahrung,
rührenden Szenen - alles große Literatur:
Einen Überblick findet Ihr in 'Zuhause'.

Für alle, die dabei waren (oder gern gewesen wären),
ein Rückblick auf den Anfang der Törns unter dem Motto
"Auf den Spuren des Odysseus": 'Spuren'

Geistiges Vollkornbrot: "Odysseus dialektisch": 'Dialektik'

Und wer kennt ihn nicht (gelesen hat ihn niemand, angeblich unlesbar), den Roman 'Ulysses' von James Joyce?

'Dörpfeld' - wir besuchten Haus und Grab dieser hochinteressanten Forscher-gestalt auf Levkas

Auch Astronavigation beherrschte Odysseus: 'Astro'

Unseren Segelfreund Benno hat der Törn rund Sizilien künstlerisch inspiriert: Schaut mal rein unter 'Benno'

Homer hat in seinem Epos genaue Zeitangaben gemacht: einen Überblick findet Ihr in der 'Zeittafel'
Hochinteressantes Blog über Mozarts Musik-Odyssee und Homer

Ein lesenswerter Vortrag zur Odysse von 2006,
mit dessen überzeugenden Grundthesen wir einig gehen:

Und beeindruckende Odyssee-Bilder spanischer Segler:




Bei der Frage,
wie und ob geografische Tatsachen
mit dichterischer Erfindung in Einklang zu bringen sind,
gilt bei Homers Odyssee besonders:
Vor dreitausend und mehr Jahren hatte der Mensch keinen Begriff von der Grenze,
die Wirklichkeit und Phantasie trennen.
Jeder Strom, Baum, Berg war der Wohnort eines vergeistigten Wesens,
das an Menschlichem und Göttlichem Anteil hatte.
Und um so weniger war auch das Ich-Gefühl ausgeprägt,
mit einem kleinen Zauber überschritt man die Grenze,
man konnte Tier werden
oder jünger
oder von den Toten auferstehen
und die Spache aller Lebewesen verstehen...
(der Pantheismus Goethes läßt grüßen und verständnisinnig nicken Esoteriker)

Eines jedenfalls wissen wir Segler:

In der Odysse ist viel von der Weisheit des Meeres:
alles schon dagewesen, alles wird wieder sein
und -
die wahre Weisheit besteht darin, sich in das Los des Menschen zu schicken,
es sich im Schatten wohl sein zu lassen
und seinen Garten zu bebauen.

Und ein Besserwisser weiß es ganz genau:
Malta kann nicht Ogygia sein, da der große Bär dort kein zirkumpolares Strenbild war.
Capo Circe ist keine Insel, also nicht Aia.
Thrinakia = dreizinkige Gabel gleichzusetzen mit Trinacria
und Homer einen Schreibfehler anzulasten geht gar nicht.
Es gibt eine Insel im Mittelmeer die tatsächlich die Form einer Gabel hat, nämlich Procida
Den Schiffbruch in die Straße von Messina zu legen kann auch nicht sein,
da Homer schrieb:
"Als kein Land in Sicht war, verdunkelte sich der Himmel".
In der Strasse von Messina hat man IMMER Landsicht. (Auch bei Nebel?)

Bei Skylla hatte Odysseus das Jaulen der dunklen Elementarkräfte gehört,
die einen Menschen mit demselben Gleichmut zermalmen,
mit dem sie Tiefseegschöpfe vom Meeresgrund heraufschleudern,
damit sie in der Straße von Messina elendiglich zugrundegehen.

Und auch Mitleid hat Odysseus erfahren auf all seinen Reisen...

Und wie sieht der Dichter seinen Helden?

Homer über Odysseus:

Ich erzähle die Geschichte eines Mannes, der große Taten vollbrachte,
ein kluges Herz und tapferen Sinn besaß,
der Abenteuer bestand und Leiden erfuhr, wie nie ein anderer unter den Menschen.

Und dennoch rechtete Odysseus nie mit Gott.
Er wußte: Wir sind wie die Blätter im Wald,
sie grünen und dann trägt sie der Wind davon...

Eine uralte Metapher - haben sie nicht auch die
Propheten des Alten Testamens in ihren Psalmen gesungen?




Odysseus Verbrecher - trägt er Züge von uns allen?