Biografie


Erling Tambs geboren 1888 in Larvik/ Norwegen — als sechstes Kind des Rechtsanwaltes Victor Emanuel Tambs und seiner Frau Henriette. Schon als Kind lernt er die zwei Seiten der See kennen: Als Segler das Schöne, als Sohn das Grausame: Vater und Bruder ertrinken beim Segeln in heimischen Gewässern. Dennoch heuert Erling mit 15 Jahren auf einem Rahsegler an. Nach achtjähriger Langfahrt - u.a. bis nach nach Australien, versucht er sich an Land als Sekretär, Journalist, Romancier und Importeur in Oslo. So richtig gelingt aber nichts. Da fasst er den Plan, mit seiner Frau Julie auf eigenem Kiel los zu segeln. Als sie sich heimlich - die Behörden wollen sie auf Grund der mangelnden Ausrüstung der TEDDY nicht auslaufen lassen - aus dem Hafen schleichen, fühlen sie sich frei, Kurs Sonnenland der Träume.

Ein knappes Jahr nach dem Start wird auf den Kanarischen Inseln Sohn Tony geboren, sechs Wochen später starten sie zur Atlantiküberquerung. Trinidad, Panama, Kokos-Inseln, Marquesas und Gesellschaftsinseln sind weitere Stationen; in Neuseeland wird die Tochter geboren. Nach dem Auslaufen von Auckland treibt in den Riffen der Challenger-Inseln TEDDY auf die Felsen. Planken knacken, Rippen brechen, Spieren zersplittern. Der Vater schneidet Tony - er ist an der Reling festgebunden - los, springt mit dem Kind auf einen Felsenvorsprung. Julie wird über Bord gewaschen, kämpft sich zerschunden an Land. Erling rettet auch Tui, sein zweites Kind, die Brandung zertrümmert das Schiff...

1935 schreibt der Cruising Club of America eine Atlantikregatta aus, Tambs will die Farben seines Heimatlandes vertreten. Er kauft die SANDEFJORD und segelt mit Freunden nach Newport. Im Sturm erfasst eine gewaltige Welle das Schiff, es geht über Kopf. Ein Mann ertrinkt, unter Notrigg erreichen sie das Ziel.
1937 will Erling Tambs noch einmal im Pazifik segeln. Aber er ist allein, muss sogar eine 'bezahlte Hand' anheuern. Um seine Reisekasse aufzufüllen, verchartert Tambs das Schiff an Vogelkundler zum Besuch von Tristan da Cunha.
Es wird eine harte, aufreibende Zeit ohne Hafen und Ankerplatz. Erling betritt nicht ein einziges Mal Land, verbringt Monate damit, im Kreis zu segeln oder beigedreht auf die Order der Charterer zu warten. Oft wird wird das Boot meilenweit abgetrieben.
Mit Skorbut und einem Schiff in desolatem Zustand erreicht Tambs schließlich Kapstadt, wo er die SANDEFJORD aus Geldmangel verkauft.
Er ist müde, verspricht emphatisch, ein neues Schiff zu besorgen und die Reise fortzusetzen - Erling Tambs aber fährt nicht mehr zur See, stirbt 1965.

Die SANDEFJORD segelt 1965 in 21 Monaten erfolgreich um die Welt und inzwischen wieder in Norwegen .
In Deutschland sind von Erling Tambs die Bücher"Hochzeitsreise aber wie! Im Lotsenkutter durch zwei Weltmeere", "Inseln der Seligen" und "Kreuzfahrten des Grauens" erschienen.
Die letzteren ein unheimlich ehrliches, spannendes Buch und Segler lernen auf jeder Seite dazu, sind vom zupackenden Stil gefesselt und fahren mit. Und wundern sich auf jeder Seite von Neuem, wie 60 Jahre das Fahrtensegeln verändert haben...