Flotte Trinidad 120 Tonnen San Antonio 130 Tonnen Concepción 90 Tonnen Victoria 90 Tonnen Santiago 60 Tonnen Proviant: 7.240 kg Zwieback 194 kg eingelegtes Fleisch 163 kg Öl 381 kg Käse 200 Fässer Sardinen 2.856 Stück getrockneter Fisch

Route

Logbuch 1 1519 10. August: Sevilla, ablegen Guadalquivir hinabsegelt Sanlúcar de Barrameda: Aufenthalt, spanische Autoritäten suchen die Reise des portugiesischen Admirals zu verhindern, sie wechseln die meisten portugiesischen Besatzungsmitglieder mit Spaniern ein. 20. September: ablegen 26. September: Teneriffa, bunkern 2. Oktober: Ablegen 3. Oktober: Kap Verde Entlang der afrikanischen Küstge bis Sierra Leone, dann Kurs SSW 20. November: Äquator überquert, Kurs Brasilien Meuterei der spanischen Kapitäne, Gefangennahme Magellans ersten Offiziers. 29. November: Kap St. Agustin bei Pernambuco querab 13. Dezember: Magellan vermeidet ein Anlegen, Brasilien ist in portugiesischer Hand Anker fallen Bucht Rio de Janeiro Die Eingeborenen halten die Weißen für Götter, denn sie brachten den ersten Regen seit langer Zeit, sind ihnen sehr freundlich gesonnen 1520 10. Januar: Rio de la Plata Erhoffte Meerenge unauffindbar. 30. März: Puerto San Julián/Patagonien Magellans Entscheidung: Überwintern Und zu ihrem Erstaunen und Erschrecken erfährt die Mannschaft, dass ihr Admiral beschlossen hat, hier in San Julian, dieser unbekannten, unbesiedelten Bucht im 49. Breitengrad, an einem der düstersten und abgelegensten Ort der ganzen Welt, den noch nie ein Seefahrer erkundet, Winterquartier zu halten ... 1. April: Weitere Meuterei auf drei Schiffen (Victoria, Concepción und San Antonio) Wegen Aushungerung, Krankheit und Erschöpfung verlangen einige die Rückkehr nach Spanien. Die Meuterer übernehmen die San Antonio. Während des Gefechtes gelingt es Magellan, die Victoria zu entern. Nun standen drei gegen zwei Schiffe und Magellan schlägt den Aufstand nieder. Quesada wird arrestiert, Cartagena und ein Priester an Land ausgesetzt, als sich das Geschwader wieder auf den Weg macht. 22. Mai: Die Santiago erleidet Schiffbruch in der Nähe der Flussmündung von Santa Cruz. (sie hatte südlich die Küste erkundet ), nur wenige Matrosen kehren über Land zurück Oktober: ablegen, Magellan glaubte, nahe der Durchfahrt zum Pazifik zu sein. Er sucht alle Buchten und Flussmündungen ab. 21. Oktober: Cabo Vírgenes (Kap der Jungfrauen). Concepción und San Antonio erkunden südlich des Kaps, entdecken die lang gesuchte Passage. Vor der Durchfahrt stellt Magellan den Kapitänen der anderen Schiffe frei, nach Hause zurückzukehren. Zunächst meldet sich, um nicht als Feigling dazustehen, keiner. Wenig später kehrte die San Antonio unter Esteban Gómez nach Spanien zurück (es war erneut zur Meuterei gekommen). Mühsame Durchfahrt der Magellanstraße 28. November: Pazifischer Ozean erreicht. Magellan nennt ihn des günstigen Wetters und der ruhigen See wegen "mar pacifico": Stiller Ozean. Die Meerenge nennt er Estreito de todos los Santos - Allerheiligenstraße - die Mannschaft feierte während der Durchfahrt Allerheiligen 1521 24 Januar: 14° 49'S 138° 48'W: Insel gesichtet, unbewohnt ("Illes de la Decepció = Inseln der Enttäuschung" nannte Magellan sie, weil weder Wasser noch Nahrung zu finden war) Es war das Puka-Puka Atoll im Tuamotu-Archipel, seit 1945 besiedelt 3. Februar: 11°25'S 151°48'W: Insel gesichtet: (Flint Island Kiribati ?) 3 Monate, zwanzig Tage auf See, nur zwei winzige unbewohnte Inseln kommen in Sicht: Ein Großteil der Mannschaft erkrankt an Skorbut, einzige Nahrung: Zwieback voller Würmer und Rattenkot. Die Seeleute beginnen, in Salzwasser gedünstetes und geröstetes Leder oder Suppe aus Sägespänen zu essen; besonders begehrt sind Ratten, die die Seeleute verkaufen, mindestens 19 Mann sterben. Die Tragik: Magellan fuhr haarscharf an einer Vielzahl von Inseln vorbei, die ihn und seine Mannschaft mit frischem Wasser und Nahrungsmitteln hätte versorgen können. Seine Route umschiffte in großem Bogen die zentralpolynesischen Inseln... 6. März: Guam (Marianen) Magellan nennt sie "Islas de los Ladrones = Inseln der Diebe": Als Eingeborene ein Beiboote stehlen wollen, läßt Magellan einige Ureinwohner hinrichten, ihre Häuser niederbrennen. Vorrat gebunkert 9. März: ablegen 16 März: Insel Homonhon/Philippinen 150 Seeleute noch am Leben. Magellans malaiischer Sklave und Dolmetscher Enrique Melaka war der Sprache der Einheimischen mächtig. Es gelingt, mit König Radscha Kolambu von Limasawa Geschenke auszutauschen. 7. April: Cebu Kolambu geleitete die Spanier hierher, wo König Radscha Humabon und viele seiner Untertanen zum Christentum bekehrt werden. Als sich Cebu auch dem König von Spanien unterwirft, kommt es zu einem Aufstand auf der Nachbarinsel Mactan. Magellan versucht, Mactan gewaltsam für Spanien und das Christentum in Besitz zu nehmen. 27. April: Mactan Als Magellan an Land geht, durchbohrt ein vergifteter Pfeil seinen Oberschenkel. Kurz darauf strecken ihn 2 Lanzenstöße nieder, wobei einer ihn im Gesicht, der andere unter dem rechten Arm verwundet. "Anfang des 16.Jahrhunderts fielen die spanischen Conquistadores auf den Philippinen ein. Der erste berühmte Fremde, der mit philippinischen Kampfstöcken in Berührung kam, war Magellan. Der philippinischen Geschichte zufolge war Magellan ein Pirat. Er brannte ihre Häuser nieder und versuchte das Volk im Zuge der Großen Spanischen Eroberung zu versklaven... "Es war auf der kleinen Insel Mactan, auf der sich die Provinz Cebu befindet, mehrere hundert Meilen südlich von Manila, wo er schließlich von dem feurigen Häuptling Lapu Lapu und seinen Männern aufgehalten wurde. Dorfbewohner in Baumwollkleidung trieben die Spanier in ihren Rüstungen an den Strand zurück. Sie besiegten den besten spanischen Stahl mit Schilfrohrstöcken, selbst gemachten Lanzen und feuergehärteten Stöcken mit Spitzen. Magellan starb dort, und eine Statue von Lapu Lapu auf der Insel Mactan ehrt den Häuptling dafür..." Um 1700 errichteten Augustinermönche an der Selle, wo die ersten Philippinen, Rajah Humabon und Königin Juana (samt 400 Gefolgsleuten) von Fr. Pedro Valderama getauft wurden, einen offenen Schrein. Logbuch 2 1521 Der König von Cebu sagt sich vom Christentum los und läßt die Spanier angreifen. 35 Seeleute kommen ums Leben. Die Spanier versenken die Concepción, die Überlebenden verteilen sich auf Trinidad und Victoria und wählen Juan Sebastián Elcano zum Kapitän der Victoria. Die zwei verbliebenen Schiffen segeln nach Borneo, wo sie 35 Tage in Brunei bleiben. 8. November: Molukkeninsel Tidore Man kann mit dem Sultan handeln, kommt endlich an die ersehnten Gewürze. Trinidad segelt zurück nach Südamerika, wird unterwegs von Portugiesen gekapert. Nur fünf Seeleuten kehren 1525 nach Spanien zurück. 21. Dezember: Ablegen (Mannschaft: 47 Europäer, 13 Ostinder) Victoria segelt westwärts 1522 11. Februar: Indischen Ozean durchquert. 6. Mai : Kap der Guten Hoffnung umrundet 4. Juli: Kapverdische Inseln Wegen deer schwierigen Wetterverhältnisse hat die Victoria nach 21 Wochen auf See ihren Vormasten sowie 21 Besatzungsmitglieder verloren (verhungert). Die Portugiesen versuchen, die Weltumseglung zu verhindern, bei Santiago nehemn sie 13 Besatzungsmitglieder gefangen. Elcano entscheidet, auf Rettung zu verzichten, legt ab, bevor die portugiesische Flotte eintrifft. 6. September: Spanien erreicht. Zurück kehren nach 2 Jahren, 11 Monate und 2 Wochen 31 ausgemergelte Seeleute, unter ihnen der Deutsche Hans Barge aus Aachen und Antonio Pigafetta, der Chronist aus Italien. Von den Gewürzinseln bringt Victoria fünhundertzwanzig Quintals (= ca 26t) Gewürze heim: Einen Reingewinn von etwa 500 Golddukaten, was den Verlust der vier anderen Schiffe voll ausgleicht.

Nachtrag

Daß wir so detailliert über Magellans und Elcanos Reise Bescheid wissen, verdanken wir dem Chronisten Antonio Pigafetta (1480 bis nach 1534), einem italienischen Entdeckungsreisenden und Schriftsteller, dessen präzis beobachteter Augenzeugen- bericht deutlich macht, welch Wagnis diese Expedition ins Ungewisse war. Er erzählt auch von der Hartnäckigkeit und Entschlusskraft Magellans und räumt mit vielen Fehleinschätzungen der Nautiker seiner Zeit auf. Zwar hatten Kolumbus und Vasco da Gama den "prinzipiellen" Weg vorgezeichnet, doch kursierten Vorstellungen über unbezwingbare Seeungeheuer oder über die Absturzgefahr, falls man dem "Südrand" der Erdkugel nur nahe genug komme. Seine genauen Schilderungen der Zustände an Bord, von Flora und Fauna an Land, der nautischen Fakten oder der Menschen und ihrer Gebräuche an den besuchten Küsten sind erstaunlich vorurteilsfrei und höchst lesenswert. Liste der Überlebenden * Juan Sebastián Elcano, Generalkapitän, zuvor Steuermann der Concepción * Antonio Pigafetta, Passagier, Übersetzer und Chronist * Hans von Aachen, Kanonier * Juan de Acurio, zuvor Steuermann der Concepción * Francisco Albo, zuvor Steuermann der Trinidad * Juan de Arratia, Seemann der Victoria * Hernando de Bustamente, Mariner der Concepción * Diego Carmena, Mariner der Victoria * Antonio Hernández Colmenero, zuvor Mariner der Trinidad * Vasco Gómez Gallego, zuvor Seemann der Trinidad * Martín de Judicibus, zuvor Chefsteward der Concepción * Nicolás der Grieche, Mariner der Victoria * Miguel de Rodas, Ersatzsteuermann der Victoria * Francisco Rodrigues, zuvor Mariner der Concepción * Juan Rodrigues, zuvor Mariner der Trinidad * Miguel Sánchez, Mariner der Victoria * Juan de Santandres, zuvor Seemann der Trinidad * Juan de Zubelita, Page der Victoria