Was für ein Fehlstart. Francis Drake, der berüchtigte Freibeuter, bricht am 15. November 1577 auf, um die Welt zu umsegeln. Und muss gleich wieder umkehren. Ein Sturm richtet schwere Schäden an seiner Flotte an, Weiterfahrt unmöglich.
Dabei sollte Drakes Unternehmung nach der Entdeckungsfahrt des portugiesischen Seefahrers Magellan von 1519 bis 1521 die zweite Weltumseglung überhaupt werden. Einen Monat lang dauern die Reparaturarbeiten, dann sticht Drake wieder in See. Insgesamt fünf Schiffe machen sich auf den Weg, angeführt von der "Pelican". Berühmt wird dieses Schiff aber unter einem anderen Namen: "Golden Hinde", die goldene Hirschkuh. Sie symbolisiert heute den Gründungsmythos des britischen Empire.
Die "Golden Hinde" war eine Galeone, ein Schiffstyp, der im 16. Jahrhundert entwickelt wurde. Sie löste die Karacke ab, mit der noch Christoph Kolumbus, Vasco da Gama und Magellan unterwegs waren. Die Vorteile der Galeonen: Sie waren schlanker, schneller und wendiger. Die englischen Galeonen hatten noch zwei weitere Besonderheiten: Sie waren mit einem niedrigen Achterdeck ausgestattet – und einem noch niedrigeren Vorderdeck. Das senkte den Schwerpunkt der Segler und verbesserte ihr Segelverhalten.

Vier weitere Schiffe begleiten die "Pelican", insgesamt waren etwa 160 Personen an Bord. Am 13. Dezember stechen sie ein zweites Mal in See – nach Alexandria, glaubt die Besatzung. Dass Drake ganz andere Pläne hat, merken die Seeleute erst, als es nicht ins Mittelmeer, sondern erst Richtung Nordafrika und dann auf den Atlantik geht. Das Murren seiner Mannschaft bekommt Drake schnell in Griff: Er verspricht seinen Leuten eine Gewinnbeteiligung. Und zwar an den Reichtümern, die er spanischen und portugiesischen Schiffen abknöpfen will. Denn er segelt nicht unter englischer, sondern unter einer Piratenflagge.
Mit Erfolg: Allein im Atlantik müssen acht spanische und portugiesische Schiffe ihre Ladung notgedrungen abtreten. Im April erreichen Drakes Schiffe die brasilianische Küste, im Juli schließlich die argentinische. Wie geplant werden zwei Versorgungsschiffe aufgegeben, Drakes Flotte besteht jetzt noch aus drei Schiffen.
In der Bucht von Port San Julian kommt es zu einem Vorfall, der bis heute Rätsel aufgibt: Drake lässt seinen besten Freund Thomas Doughty köpfen, angeblich wegen Meuterei. Keiner der Mitreisenden erklärt in den Aufzeichnungen genau, wie es zu dieser Verurteilung kommt. Kurz nach der Hinrichtung benennt Drake die "Pelican" um: Von nun an heißt sie "Golden Hinde".
Die Reise geht über die Magellanstraße, die Meerenge zwischen dem südamerikanischen Festland und der Insel Feuerland, weiter. Als die Flotte den Pazifik erreicht, zieht ein schwerer Sturm auf: Die drei Schiffe werden bis zum Kap Horn abgetrieben, die "Marigold" sinkt, die "Elisabeth" kehrt auf eigene Faust nach England zurück. Von nun an ist die "Golden Hinde" auf sich allein gestellt.

Drake segelt die Küsten von Chile, Peru und Panama entlang - und plündert dabei zahlreiche spanische Siedlungen. Er erbeutet alles, was er in die Hände bekommt: Gold, Silber, Seide, Porzellan, Wein, Lebensmittel. Auch vor den katholischen Kirchen machen die protestantischen Engländer nicht Halt. Die spanische Krone vermag es nicht, Drakes Plünderungszügen Einhalt zu gebieten.
Und Drakes berühmteste Kaperung steht noch bevor: die der "Nuestra Senora de Conception", wegen ihrer schweren Bewaffnung "Cacafuego" (Feuerscheißer) genannt. Er überrascht die ahnungslose spanische Mannschaft mitten in der Nacht, bringt mit Kanonenschüssen einen Mast zum Einsturz. Der spanische Kapitän ergibt sich, die Engländer entern das Schiff. Ihre Beute: 13 Kisten Silbermünzen, Gold und 26 Tonnen Silberbarren. Der gedemütigte spanische Kapitän sagt später aus: "Bevor der Engländer mein Schiff freigab, gab er jenen, die beraubt worden waren, bestimmte Dinge als Geschenke. An Geld gab er jedem 30 bis 40 Pesos, und einige erhielten portugiesisches Tuch und Werkzeuge wie Gartenmesser und Hacken, sowie zwei seiner eigenen verzierten Mäntel."
Die Spanier nannten ihn El Dragón.

Drake nimmt mit der vollbeladenen "Golden Hinde" Kurs nach Norden, um von dort eine Passage in den Atlantik zu finden. Dieses Unternehmen muss er aber bald abbrechen: "Die Taue und Blöcke waren so steif gefroren, dass sie nicht mehr ohne Schwierigkeiten bedient werden konnten", hält ein Besatzungsmitglied fest. In der Nähe des heutigen San Francisco nimmt Drake Land für die englische Krone in Besitz und gibt ihm den Namen "Nova Albion". Dann überquert er den Pazifik und erreicht im November 1579 die Gewürzinseln, die Molukken.
Der Rückweg Richtung Europa gestaltet sich als schwierig. Korallenriffe und Sandbänke behindern den Weg, im Januar 1580 läuft die "Golden Hinde" auf ein Riff. Einen Tag lang steckt sie fest. Notgedrungen opfert Drake Tonnen an Fracht. Als am nächsten Tag der Wind dreht, kommt das Schiff wieder frei, die Mannschaft atmet auf. Drake umrundet schließlich das Kap der Guten Hoffnung und erreicht am 26. September den Hafen von Plymouth. Nach 1018 Tagen und 20.000 Seemeilen.
Schätzungen zufolge hatte die Golden Hinde umgerechnet Waren im Wert von 100 Millionen Euro an Bord, die Unternehmung war ein voller Erfolg und Drakes Sprungbrett zu einem der bedeutendsten Seefahrer seiner Zeit. Die Financiers seiner Reise machten einen Gewinn von 4700 Prozent. Königin Elisabeth I. schlug Drake ein Jahr später zum Ritter. 1588 gehörte er zu den Admiralen, die England erfolgreich gegen die Große Armada verteidigten. Für die Spanier blieb Drake bis zu seinem Tod 1596 El Dragón, der Drache.






Route/Logbuch

Törn
Schiff
Todesurteil
Nova Albion
Entdeckungen
Fernseh-Dokumentation



Crew

Skipper

Francis Drake



37 Jahre, in Südengland geboren, von der Pike auf gedienter erfahrener Seemann, mehrere Kaperfahrten, erbt in jungen Jahren Schiff, das er aber wieder veräußern muss. Letzte Unternehmung eine Blockade Irlands im Auftrag des Walter Devereux, 1. Earl of Essex.
Dabei lernt er den Kaufmann James Sydae sowie den Söldner Thomas Doughty kennen. Drake diskutiert Pläne für eine Reise in den Pazifik mit Doughty und dem Grafen von Essex. Dieser stellt ihm Einführungsbrief aus, mit dem er seine Pläne in London dem führenden Staatsminister Francis Walsingham unterbreitet.
Ungeklärt, ob er den sagenumwobenen Südkontinent Terra Australis suchen oder die spanischen Städte an der Westküste Süd- und Mittelamerikas angreifen oder die Nordwestpassage suchen oder Handelsbeziehungen mit den Herrschern der Gewürzinseln aufnehmen soll, ob er im Auftrag von Elizabeth I. handelt oder mit einem Kaperbrief ausgestattet ist.
Thomas Gresham, Begründer der Londoner Börse, gründet zur Finanzierung der Expedition ein Konsortium mit einflussreiche Teilhabern, die sich durch die Reise Gewinne erhoffen.
Das Unternehmen wird unter strengster Geheimhaltung geplant und vorbereitet. Um den eigentlichen Grund der Expedition zu verschleiern, wird unter anderem eine Genehmigung für eine Handelsreise nach Ägypten vom Sultan von Alexandria eingeholt.

Drakes Pelican ist das Flaggschiff der Flotte mit 5 Schiffen.

Crew Beim Auslaufen 164 Personen an Bord der Flotte, neben den Seeleuten zusätzlich Spezialisten und Handwerker
Francis Drake hat einen persönlichen Stab von 8 Leuten: Sekretär, Vikar Francis Fletcher, Mundkoch, Vetter John als Knappe, vier Musiker und Diego (ehemaliger afrikanischer Sklave, Freund und wichtiger Verbündeter). Mit an Bord ist Hattons (Mitfinancier der Reise) Privatsekretär Thomas Doughty (möglicherweise als Kommandeur der an Bord befindlichen Arkebusiere vorgesehen), dessen Halbbruder John und Freund Leonard Vicary
Schiff


Nachbau

Die PELICAN, (während der Reise umbenannt in GOLDEN HIND), 1576/77 für das Unternehmen gebaut. Ladevolumen 100 t, 18 Kanonen, Besatzung ca. 60 Mann. Ca 22,5 m Lüa, ca. 6 m Büa, Tiefgang ca. 2,7 m
Takelung: Fock- und Vormars-, Groß- und Großmarssegel, Blinde (kleines Rahsegel) und Lateinerbesan. Komplette Feldschmiede, (der neue Schiffsname bezieht sich auf das Wappen des finanziellen Teilhabers Christopher Hatton mit dem Abbild einer goldenen Hirschkuh).

Weitere Schiffe:
ELISABETH Kapitän: John Winter, gebaut in Deptford, Ladevolumen 80 t, 16 Kanonen, ca. 50 Mann Besatzung
SWAN Kapitän: John Chester, Dutch Flyboat (die holländischen Wassergeusen verwendeten diesen zweimastigen Küstenschiffstyp bei ihrem Kampf gegen die Spanier), Ladevolumen 50 t, 5 Kanonen, 30 Mann Besatzung, (als schwimmendes Lager und Werkstatt)
MARYGOLD Kapitän: John Thomas, Bark, Ladevolumen 30 t, 16 Kanonen, ca. 20 Mann Besatzung (wahrscheinlich als schwimmende Batterie gedacht)
BENEDICT Kapitän: Tom Moone, Pinasse, Ladevolumen 15 t, 1 Kanone, ca. 10 Mann Besatzung (als Depeschenboot und zur Aufklärung)

Route



1577

15. November: Plymouth Sound
17:00 Auslaufen, schwerer Sturm
Marygold Grundberührung, beschädigt
Pelican kappt Großmast
Schiffe retten sich nach Falmouth, Reparaturen in Plymouth bis Dezember 1577



13. Dezember: Plymouth Sound
Auslaufen

27. Dezember: Insel Mogador



Während des Aufenthalts ein Seemann der Pelican von Einheimischen entführt. Trotz intensiver Suche bleibt er verschollen.

1578

17. Januar: Cap Blanc/Mauretanien



ein Schiff vor Anker, nur 2 einfache Seeleute an Bord, in den Hafen geschleppt

22. Januar: Anker auf

Kurs Kapverdische Inseln, sechs spanische und portugiesische Fischerboote gekapert, Besatzungen entschädigt. Der Besatzung eines der portugiesischen Schiffes Benedict überlassen, das portugiesische Schiff behalten. Portugiesische Karavelle Santa Maria gekapert, das kurz vorher erbeutete Schiff dieser Mannschaft überlassen. Navigator Nuño da Silva gefangen genommen. Santa Maria zu Ehren Drakes Frau Mary umgetauft, Thomas Doughty Kapitän.

Flotte nunmehr:
PELICAN Kapitän: Drake
ELISABETH Kapitän: Winter
SWAN Kapitän: Chester
MARYGOLD Kapitän: Thomas
MARY Kapitän: Doughty

27. Januar: Maio/Kapverden



Einwohner nehmen wegen des Verbots durch die spanische Krone keinen Kontakt mit ihnen auf.
Am nächsten Tag erneut vergeblicher Versuch, Lebensmittel zu bunkern.

5. April: 31°30' S brasilianische Küste


an der Küste entlang gesegelt

14. April: Mündungsgebiet Río de la Plata


Swan aufgegeben, abgewrackt, um ihr Eisenzeug zurückzugewinnen

Flotte nunmehr:
PELICAN Kapitän: Drake
ELISABETH Kapitän: Winter
MARYGOLD Kapitän: Thomas
MARY Kapitän: Doughty

Zum ersten Mal auf Indios gestroffen, Geschenke verteilt.
Indios haben Vorliebe für Musik, zeigen Interesse für Trommeln und Trompeten der Musiker, führen zu Ehren ihrer Gäste Tänze auf, wobei Kapitän John Winter sich "zum großen Vergnügen seiner Leute" an einem dieser Tänze beteiligt. Indio stiehlt Drakes Hut.



3. Juni: Anker auf

20. Juni: Puerto San Julián


Drake rudert mit sechs Männern an Land, um nach Trinkwasser zu suchen. Finden Überbleibsel der Reise vonFerdinand Magellan: einen Galgen, den er für die Hinrichtung zweier Meuterer benutzt hat, begegnen Einheimischen, die zunächst freundlich sind, sich für den englischen Langbogen interessieren, den der Seemann Robert Winterhie bei sich trägt. Als dieser den Bogen spannt, reisst die Bogensehne. Ein Indio erschrickt und schießt Winterhie aus zwei Metern Entfernung einen Pfeil durch den Leib. Oliver, der Meisterkanonier der Pelicanhat die einzige Muskete, das Pulver aber ist nass, und der Indio erschießt auch ihn. Drake zieht die Überlebenden am Strand zusammen und befiehlt den Schildträgern, die anderen zu decken. Sie zerbrechen alle Pfeile, die sie erreichen. Drake fasst die Muskete des toten Geschützmeisters, reinigt und lädt sie neu, tötet den Indio, der die Engländer erschossen hat. Die Indios flüchten.
Mary ebenfalls abgewrackt und verbrannt

Flotte nunmehr:
PELICAN Kapitän: Drake
ELISABETH Kapitän: Winter
MARYGOLD Kapitän: Thomas


Unruhe unter der Crew.
Schon auf dem ersten Teil der Reise kommt es zu Unmutsäußerungen der Besatzung. Einer der Seeleute an Bord der Elisabeth zu John Winter: "Master Drake hat mich für eine Handelsreise nach Alexandria angeheuert. Wenn ich gewusst hätte, dass dies (er zeigt auf die Küste Marokkos) Alexandria ist, wäre ich lieber in England aufgehängt worden."
Nach der Ernennung von Doughty zum Kapitän der gekaperten Mary gibt es Streit zwischen ihm und Drakes Bruder Thomas. Doughty beschuldigt Thomas des Diebstahls von Schmuckstücken aus dem Beutegut einer Prise. Francis Drake wirft Doughty vor, er untergrabe absichtlich seine Autorität, indem er unbewiesene Behauptungen in den Raum stelle. Die Seeleute an Bord beschuldigen Doughty daraufhin, selbst unterschlagen zu haben. In der Tat finden sie in seinem Besitz einige portugiesische Münzen, ein paar Handschuhe und einen Siegelring. Drake versetzt Doughty als neuen Kommandeur an Bord der Pelican.
Dort verscuht Doughty, den Schiffer Thomas Cuttle auf seine Seite zu ziehen. Drake schickt den Trompeter John Brewer an Bord, es kommt zum wüsten Streit, der in einer offenen Prügelei endet. Daraufhin lässt Drake Doughty und dessen Halbbruder John auf der Swan festsetzen. Doughty stachelt dort die Offiziere sowie die an Bord befindlichen Gentlemen auf. Der Schiffer der Swan, Gregory, packt seine Sachen zusammen und zieht in die Besatzungsquartiere um. Drake legt Wert darauf, dass auf seinen Schiffen keine Standesunterschiede bestehen und verlangt von jedem ohne Ausnahme, sich an den alltäglichen Arbeiten zu beteiligen. Gregory leitet die Offiziersverpflegung in die Besatzungsquartiere um. Doughty beschwert sich darüber beim Kommandeur der Swan, John Chester. Der verweist Doughty darauf, mit Gregory zu reden. Gregory: er könne von Glück reden: "Wenn ich darüber zu bestimmen hätte, könnten die Gentlemen die Ruderbänke des Beibootes kauen". Es kommt wiederum zur Prügelei. Drake kommt an Bord, weitere Prügelei, diesmal zwischen Doughty und Drake selbst. Drake schleift ihn zum Großmast des Schiffes und bindet ihn fest.
In Port St. Julian Gerichtsverfahren gegen Doughty wegen Hochverrats.
Drake versucht immer wieder, vom Kaperbrief abzulenken, den er angeblich besitzt, ohne den das Verfahren praktisch ungültig ist. Als sie Drake auffordern, den Kaperbrief vorzulegen, wühlt er in seinen Papieren, um dann zu erklären:
"Nun habe ich doch tatsächlich genau das in meiner Kabine vergessen, was ich ganz besonders mitbringen wollte."
Er lenkt dann ab, indem er Papiere vorzeigt, die Ungereimtheiten in Doughtys Aussage nachwiesen.

Am 1. Juli 1578 Urteil aufgrund von Zeugenaussagen, Doughty wählt Tod durch Enthauptung. Drake und Doughty nehmen ein letztes Abendbrot gemeinsam ein. Das Urteil wird am nächsten Tag vollstreckt, nachdem Doughty sich bei den Anwesenden für sein Fehlverhalten entschuldigt hat. Er umarmt Drake und nennt ihn seinen 'guten Captain'.
Rede Drakes am 11. Juli an alle Besatzungen:
„Meine Herren, ich bin kein guter Redner, denn meine Erziehung lag nicht im Lernen. Doch das, was ich zu sagen habe, soll sich ein jeder gut merken und es niederschreiben. Denn für alles, was ich zu sagen habe, werde ich in England geradestehen, sogar Ihrer Majestät gegenüber! Nun ist es so, meine Herren, dass wir uns weit von unserem Lande und unseren Freunden befinden. Auf allen Seiten sind wir von unseren Feinden umgeben, aus welchem Grunde wir uns nicht erlauben können, einen der Unseren als gering einzuschätzen, denn wir können ihn nicht ersetzen, und wenn wir tausend Pfund für ihn bieten würden. Daher müssen wir diese Meutereien und Zwistigkeiten ansprechen, die sich unter uns verbreitet haben. Denn, beim Leben Gottes, es raubt mir die Sinne, wenn ich nur daran denke. Hier gibt es eine derartige Kontroverse zwischen den Seeleuten und den Gentlemen und ein derartiges Gehabe zwischen den Gentlemen und den Seeleuten, dass es mich schon verrückt macht, wenn ich nur davon höre.

Doch, meine Herren, ich muss dies beendet wissen. Lasst uns zeigen, dass wir einer einzigen Gesellschaft angehören, und lasst uns unseren Feinden keinen Grund geben, sich über unseren Verfall und unsere Niederlage zu freuen. Ich werde denjenigen erkennen, der sich weigert, ein Tauende anzurühren, aber ich weiß, dass es derartige hier nicht gibt. Und da die Gentlemen sehr wichtig sind für das Regieren, so habe ich sie an Bord genommen, für diesen Zweck und auch aus weiteren Gründen. Und obwohl ich weiß, dass Seeleute zu den eifersüchtigsten Menschen der Welt zählen, und sie ohne Regierung so ungehobelt sind, so komme ich dennoch nicht ohne sie aus. Falls also irgendjemand zurückkehren möchte, so soll er es sagen. Hier ist die Marygold, ein Schiff, auf das ich verzichten kann. Ich gebe sie jenen, die zurückkehren wollen und gebe ihnen was auch immer ich an Ansehen geben kann - entweder schriftlich oder auf andere Art und Weise. Jedoch täten sie gut daran, auch wirklich nach Hause zu segeln. Denn wenn sie mir noch einmal begegnen, so werde ich sie mit Sicherheit versenken. Und nun, meine Herren, sehen wir uns an, was wir getan haben: Wir haben drei mächtige Herrscher bei den Ohren zusammengezerrt. Als da wären zunächst ihre Majestät, und sodann die Könige von Portugal und Spanien. Und falls unsere Reise nicht von Erfolg gekrönt sei, so werden wir nicht nur zum Spottobjekt für unsere Feinde werden, sondern auch unserem Lande unendliche Schande zufügen. Was für ein Triumph es für Spanien und Portugal wäre und ein derartiges Unterfangen würde nie wieder versucht werden!"

17. August: Anker auf
Pelican und Elisabeth segeln Kurs Magellanstraße

20. August: Cabo Virgines


Zitat aus Vikar Fletchers Bericht:"An diesem Kap ließ unser Befehlshaber alle Schiffe seiner Flotte als Huldigung für Ihre Majestät, die Königin, ihre Toppsegel streichen zum Zeichen seiner willigen Bereitschaft, Ihrer Hoheit schuldigsten Gehorsam zu erweisen und zu betonen, daß ihr alle Rechte an dieser neuen Entdeckung zukämen. Zugleich änderte er im Gedenken an seinen ehrenwerten Freund, Sir Christopher Hatton, den Namen seines Schiffes von PELICAN in GOLDEN HIND um. Nachdem die Feierlichkeiten mit einer Predigt, die den wahren Glauben lehrte, mit Gebeten und Danksagungen an Ihre Majestät und den Hohen Staatsrat, das ganze Gemeinwesen und die Kirche Gottes zu Ende gegangen waren, setzten wir unsere Fahrt in die besagte Straße fort. Bei der Durchfahrt hatten wir auf beiden Seiten Land in Sicht. Bald wurde die Straße so eng, so stürmisch und so voller Windungen und Gefahren, daß es der Kunst eines erfahrenen Lotsen bedurfte, um sie durchfahren zu können.

Der Wasserweg verläuft Westnordwest und Ostsüdost. Aber nachdem wir die Straße hinter uns gelassen hatten, schienen wir aus einem zwei Seemeilen breiten Fluß in ein großes und weites Meer zu kommen. In der folgenden Nacht kam eine Insel in Sicht ..."

22. August: Einfahrt Magellanstraße.



Anker fällt bei drei kleinen Inseln, die Drake St. George, St. Bartholomäus und nach der Königin benennt. Weder die Engländer noch der gefangene portugiesische Navigator Nuño da Silva sind jemals so weit nach Süden vorgedrungen.

6. September: Pazifik
Mitteilung an die Kapitäne der Schiffe, sie sollten, falls sie von der Flotte getrennt, in der Gegend 30°S nach Drake suchen.
Kurs NW, es stellt sich heraus, dass die Karten falsch sind.
Nach weiteren 70 sm schwerer Sturm, 50 Tage anhaltend

Ende September: Marygold sinkt mit 29 Mann Besatzung

Flotte nunmehr:
GOLDEN HIND Kapitän: Drake
ELISABETH Kapitän: Winter

Ende Oktober: Elisabeth von Golden Hind getrennt, Elisabeth segelt nach Hause

Drake, nach Süden abgetrieben, entdeckt, dass es den Südkontinent nicht gibt, erreicht Kap, das er 'Elisabetha' nennt, wahrscheinlich Kap Hoorn



28. Oktober: Ende des Sturms
Viele Männer leiden an Skorbut, erholen sich in den nächsten Wochen.

25. November: Insel Mocha



Anker fällt. Drake rudert mit 12 Männern an Land, Indios begrüßen sie freundlich (Araukaner, die Ureinwohner Chiles). Seeleute Tom Brewer und Tom Flood haben Auftrag, Trinkwasser zu holen. Kurz darauf greifen die Indios das Boot mit Pfeilen und Speeren an, verwunden alle Insassen. Drake erleidet zwei Kopfverletzungen. Unter großen Schwierigkeiten legt die Besatzung ab, erreicht das Schiff, müssen aber Brewer und Flood zurücklassen. Die Offiziere bestürmen Drake, er möge den Befehl zum Abfeuern der Schiffsgeschütze geben.



Drake lehnt dies mit den Begründungen ab, dass die Indios "uns wahrscheinlich für Spanier gehalten haben", dass eine derartige Handlungsweise die beiden toten Seeleute nicht wieder zum Leben erwecken würde und dass die Indianer "schon genug durch die Hände von Europäern gelitten hätten".

5. Dezember: Valparaíso



Hafen dient der Versorgung Santiago de Chiles. Boot rudert zu einem im Hafen liegenden Schiff. Die Spanier erwarten die Ankunft einiger Würdenträger und verwechseln diese mit Drakes Männern. Die Besatzung des spanischen Schiffes, angetreten an Deck, begrüßt Drakes Männer mit einem Trommelwirbel. Die Engländer klettern an Bord, der Zimmermann Tom Moone schlägt einen Spanier mit den Worten "Abajo, Perro!" (Nieder mit Dir, Du Hund!) nieder. Die Spanier treiben sie in das Unterdeck des Schiffes und sperren sie ein, einem gelingt die Flucht. Er schwimmt an Land und alarmiert die Einwohner. Drake schickt zwei Boote mit bewaffneten Männern hinterher, die allerdings auf keinerlei Widerstand stoßen, die Einwohner sind geflohen. Die Engländer plündern den Hafen, erbeuten Mehl, Wein und vier Kisten mit etwa 25.000 Pesos in Gold. Aus einer Kirche stehlen sie Silbergeräte und nehmen einen spanischen Navigator gefangen.

6. Dezember früh: Anker auf

Kurz darauf eine Pinasse zusammengebaut, die sich an Bord befindet, soll bei der Suche nach den vermissten Schiffen und beim Herausschleppen erbeuteter Schiffe aus spanischen Häfen helfen. Reparaturen an Bord, schwere Artillerie im Unterdeck aufgestellt.

Eine Woche suche nach den vermissten Schiffen um die Insel Tongoy herum



19. Dezember: Anker fallen Bucht südlich von Coquimbo
12 Mann zur Wassersuche an Land. Spanische Soldaten und Kavallerie greifen an, durch indianische Hilfstruppen unterstützt. Seemann Robert Minivy erschossen. Die Spanier enthaupten den Toten und schneiden sein Herz heraus.

Cyppo nördlich passiert, in Bucht von Salada Ankern
Golden Hinde erneut überholt, weitere Pinasse zusammengebaut, groß genug für 40 Mann und eine kleine Kanone im Bug, weitere Suche nach den anderen Schiffen erfolglos.

Einen Monat später Anker auf

1579 7. Februar: Arica



Kleiner Ort mit etwa 100 Häusern, Zwischenstation für den Transport des Silbers aus Potosi.
Drake erbeutet 2 Schiffe (Handelswaren, Wein, 37 Silberbarren und Kassette mit Silbermünzen). Sie nehmen eine der Prisen und deren Navigator mit, die andere verbrennt, möglicherweise Unfall.

Kurs Hafen von Chule



Drake bereits erwartet, Beute kleines Schiff, das lediglich Trinkwasser an Bord hat. Gold an in aller Eile an Land gebracht und von spanischen Soldaten und Indios bewacht. Vom Strand aus beschimpfen Einwohner Drake und seine Besatzung als Diebe und Piraten und verhöhnen sie, weil sie zu spät gekommen sind.
Während der nächsten Tage entlässt Drake die beiden Prisen-Schiffe und lässt die Gefangenen, mit Ausnahme der Navigatoren, frei. Danach Kurs Callao
Unterwegs weitere Prisen, einer der spanischen Kapitäne berichtet Drake von einem Schiff mit reichster Ladung: Nuestra Señora de la Concepción, wegen ihrer starken Bewaffnung in Cacafuego (Feuerscheißer) umgetauft.

15. Februar: Heimlich zwischen Insel San Lorenzo und Küste in den Hafen von Callao



Callao fungiert als Hafen für das 10 km landeinwärts gelegene Lima. Hafen voller Schiffe
Drake sendet Pinasse und kleines Boot aus, lässt Schiff auf Schiff durchsuchen, nichts Wertvolles an Bord. Drake lässt die Ankertaue kappen, den beiden größten Schiffen die Masten absägen. Beute: Leinenstoff, Lederkassette mit einigen Reals in Silber
San Cristóbal läuft ein und geht vor Anker, wartet auf das spanische Zollboot, nichts vom englischen Schiff ahnend. Zollbeamten verwechseln San Cristóbal im Dunkeln und gehen längsseits an Golden Hinde. Seemann der Besatzung erklärt fließend Spanisch, es handle sich um Miguel Ángels Schiff aus Chile, Zollbeamten klettern an Bord. Ihnen fallen die Geschütze im Unterdeck des Schiffes auf (kein spanisches Schiffe im Pazifik führt Artillerie). Zollbeamte springt zurück ins Boot, dessen Besatzung nun verzweifelt versucht, zurückzurudern, um die Behörden zu warnen. Drakes Boote fangen sie ab, spanischer Musketier erschießt englischen Seemann.
Von Miliz, etwa 200 Mann zu Fuß und zu Pferd, die Vizekönig von Peru ausrücken lässt, gesichtet.
Spanier treiben 2 Schiffe auf, besetzt mit etwa 300 Mann, ohne Artillerie an Bord, nur wenige Feuerwaffen. Drake entlässt San Cristóbal mit allen bisherigen Gefangenen (Ausnahme Nuño da Silva), Kurs N
Spanier drehen ab, Vizekönig wütend, läst Schiff mit 100 Soldaten ausrüsten, um Drake notfalls bis Nicaragua zu verfolgen. Schiff dreht aber auf Höhe von Panama ab und segelt nach Hause.

Drake auf der Suche nach Cacafuego

20. Februar: Paita



Zwei Schiffe erbeutet. 80 Pfund Gold, Silber, Lebensmittel und Schiffsausrüstung. Drake lässt ein Schiff auf Segelfähigkeiten testen, überlegt, ob er es als Prise behalten soll. Diaz Bravo erklärte, dass sein Schiff seine einzige Lebensgrundlage sei.
"Drake nahm mich bei der Hand und führte mich zum Vorschiff, wo er mir erklärte, dass er mir das Schiff lassen werde und mir noch ein Ankertau aus seinem eigenen Lande schenken würde, und er sagte, dass selbst wenn er sie nehmen sollte, so würde er mich dafür mit einem Goldstück aus Valdivia bezahlen."

24. Februar: Guayaquil

25. Februar: Äquator überquert



Drake setzt dem Ausguckposten Preis für die Sichtung der Cacafuego aus: goldene Kette

1. März: Nachmittags



ca. 4 sm seewärts von Tumaco sichtet der 17jährige John Drake Cacafuego und gewinnt Preis. Cacafuego, etwa 120 t, von Peru aus losgesegelt, ohne von Drake zu wissen, unbesorgt, als sie das fremde Schiff auf gleichem Kurs sichtet.
Drake lässt Treibanker (mit Wasser gefüllte Krüge) ausbringen, um Distanz nicht zu schnell zu verringern und Schoten unbemerkt fieren zu können. Nachts 9 Stunden später, bis auf Rufweite genähert. Pinasse hinter Golden Hind verborgen, läuft nach Bb neben den Spanier, Golden Hind läuft hinter dessen Heck nach Stb und geht längsseits.
"English ship – strike sail!"
Spanier weigert sich. Salve von drei Kanonenschüssen zerkrachen Besanmast aufCacafuego. Gleichzeitige Arkebusensalve von der Pinasse, Soldat an Bord des Spaniers verletzt, Cacafuego ergibt sich, Engländer entern das Schiff.



Spanischer Kapitän an Bord der Golden Hind gebracht, wo er Drake beim Ablegen seiner Rüstung antrifft. Drake umarmt ihn: "Habt Geduld. Dies ist der Brauch des Krieges". Drake verweilt eine Woche bei der Prise, spricht oft mit Anton, dem spanischen Kapitän.
Sie kommen auf


John Oxenham

zu sprechen, der an Drakes Überfall auf eine spanische Karawane vor Panamá 1573 beteiligt war und 1576 den Isthmus von Panamá mit einer kleinen Mannschaft und der Hilfe von Cimarrónes überquerte. Sie setzten die mitgeführten Bauteile der 45-t-Pinasse zusammen und griffen anschließend spanische Städte und Schiffe im Pazifik an. Später wird Oxenham von den Spaniern gefangen genommen. Drake, zornig über die Gefangennahme, bittet Anton, dem spanischen Vizekönig mitzuteilen, dass, falls John Oxenham etwas zustoßen sollte, dies das Leben von 2.000 Spaniern kosten würde. Anton beschwichtigt ihn und meint, dass Oxenham und seine Leute wohl lediglich zum Kriegsdienst gezwungen würden. Drake gibt sich damit zufrieden. (Die spanische Inquisition richtet Oxenham 1580 hin).
Ladung derCacafuego: 14 Kisten Silbermünzen, 80 Pfund Gold, 26 Tonnen Silberbarren, in Tudor-Währung 126.000 Pfund (Hälfte der Steuereinnahmen des Königreiches England), umgeladen auf Golden Hind, Cacafuego freigegeben.
Schiffsjunge auf dem spanischen Schiff tritt vor Drake: "Wir können unser Schiff jetzt nicht mehr "Feuerscheißer" nennen, sondern es muss von jetzt an "Silberscheißer"(Cacaplata) heißen. Euer Schiff ist die "Cacafuego"".



San Juan de Anton später: "Bevor der Engländer mein Schiff freigab, gab er jenen, die beraubt worden waren, bestimmte Dinge als Geschenke. An Geld gab er jedem 30-40 Pesos, und einige erhielten portugiesisches Tuch und Werkzeuge wie Gartenmesser und Hacken, sowie zwei seiner eigenen verzierten Mäntel. Einem Soldaten (nur der Nachname Victoria ist überliefert) schenkte er ein paar Pistolen und mir eine Muskete, die - wie er mir erklärte - aus Deutschland stamme, aus welchem Grunde er sie hoch schätzte. Dem Schreiber schenkte er einen eisernen Schild und ein Schwert, und er sagte, er gäbe uns diese, damit wir wie Männer unter Waffen aussähen … Mir gab er zwei Fässer mit Teer, sechs Quintal deutsches Eisen und ein Fässchen Schießpulver, einem Kaufmann namens Cuevas gab er einen Beutel mit bunten Schaugläsern und sagte, diese wären für seine Frau … Außerdem schenkte er mir ein vergoldetes Silberbecken mit der Inschrift 'Franciscus Draques' und als er uns freigab, gab er mir noch einen Geleitbrief mit seiner Unterschrift und erklärte mir, er gäbe mir diesen für den Fall, dass ich einem der beiden anderen englischen Schiffe begegnen würde (Elisabeth und Marygold), die hinter ihm wären, so dass mir niemand Schaden zufügen möge oder mich ein zweites Mal ausraube."

Suche nach einem Hafen, wo Golden Hind überholt werden kann.

vor Nicoya



Drake kapert vor Nicoya (heute Costa Rica, damals Versorgungsdepot für den Verkehr mit den Philippinen) Frigata des Rodrigo Tello. Beute: Seekarten und Segelanweisungen, Kapitän Alonso Sanchez de Colchero als Gefangener. Das Schiff als Prise behalten, Gefangenen mit Pinasse an Land gesetzt.

16. März: Insel Caño



Schiff instand gesetzt, Holz, Proviant und Wasser gebunkert

4. April: Weiteres Schiff (Don Francisco de Zárate) gekapert
Auch diesmal fallen die Spanier auf die Erklärung auf die Lüge herein, die Golden Hind sei das Schiff von Miguel Ángel. Drake lässt ein Boot längsseits bringen und Musketensalve abfeuern, Spanier ergeben sich widerstandslos, keine Opfer
Beute: 4 Kisten chinesisches Porzellan, Seide, Taft, Leinen. An Bord auch eine schwarze Frau und Juan Pasqual, indigener Führer, die Drake mitnimmt. Colchero als Gefangener gegen Pasqual ausgetauscht. Drake zeigt besonderes Mitgefühl beim Umgang mit den Kranken an Bord, Spanier beschreiben ihn später als einen eher vornehmen Gauner.

13. bis 16. April: Huatulco im Vizekönigreich Neuspanien (heute Mexiko)



Im Hafen liegendes Schiff mit Handelswaren erbeutet, Drakes Männer plündern den Ort, Lebensmittel, Trinkwasser und Kleidung, einige tausend Real in Silber, Wertgegenstände aus Kirche entwendet
Einem Spanier nehmen sie Kruzifix ab, zerschlagen es: "nur Ungläubige verehren Steine und Stöcke." In der Kirche zerstören sie die Heiligenbilder, Kreuze und Altar. Großgewachsener buckliger Seemann erklettert Kirchturm und entfernt die Glocke.
Drake lädt die Würdenträger der Ortschaft zur Besichtigung an Bord der Golden Hind ein, bietet Wein an und erklärt, er werde keinerlei Einmischung tolerieren. Gibt zu erkennen, dass er vorhabe, Acapulco anzugreifen (wahrscheinlich gezielte Fehlinformation, um die Spanier in die Irre zu führen). Spanier nehmen die Behauptung ernst und rüsten 2 Schiffe mit 200 Soldaten aus, rufen Miliz zusammen, um Drake entgegenzutreten.

Was nun?
Nordwestpassage suchen, erneut durch Magellanstraße oder Pazifik überqueren?
Drake hat mit mit Golden Hind und Rodrigo Tellos Frigata zwei Schiffe voller riesiger Schätze, sowie 60 bis 70 Personen an Bord.
Er hat 2 Schiffe verloren, verwirft Route durch die Magellanstraße als zu gefährlich.
Mögliche Weltumsegelung gegenüber Thomas und Winter angedeutet, als er ihnen sagt, dass man ihn "in Portugiesisch-Indien finde", falls die Schiffe getrennt würden.
Da jedoch die Nordwestpassage vermutlich auf 40°N der einfachste Weg nach Hause ist, wendet sich Drake zuerst nach Westen und dann nach Norden.

Position 48°N
Francis Fletcher: "Fleisch gefror sofort, sobald es vom Feuer genommen wurde. … die Taue und Blöcke waren so steif gefroren, dass sie nicht mehr ohne Schwierigkeiten bedient werden konnten."

5. Juni: Widrige Winde, Anker fällt vor Küste
Logbuch: 'Es gibt keine nördliche Verbindung der Ozeane'

Juni 1579: Elisabeth erreicht Plymouth

5. Juni: Andauernde Stürme, dichter Nebel, Einlaufen in Bucht

Planänderung: Pazifiküberquerung

Zunächst südwärts der Küste entlang

17. Juni: Position ungefähr 38°N

Drei Ankerplätze möglich
- Wahrscheinlichster: Drakes Bay (auch Drakes Estero, im heutiger Point Reyes National Seashore)
- Bolinas Bay 37°55'N
- Bucht von San Francisco 37°49'



An Land Begegnung mit Indianern. Nach den unangenehme Erfahrungen mit den südamerikanischen Indios lässt Drake in der Nähe des Ankerplatzes kleines Fort errichten.
Die Einwohner stellen sich als überaus freundlich heraus. Geschenk ein Korb, der Federbusch und Tabak enthält. Im Gegenzug ist Eingeborener nicht bereit, mehr anzunehmen als einen Hut, der ihm zugeworfen wird und den er aus dem Wasser fischt. Sie errichten Zelte, Indianer sehen in größerer Gruppe zu. Männer, begleitet von Frauen. Drake fordert sie auf Waffen niederzulegen, was sie tun.
20. Juni signalisieren zwei Krieger, ihr Häuptling wolle Drake besuchen. Delegation des Häuptlings von einem Mann angeführt, der Zepter vor sich her trägt, das mit geflochtenen Kronen und Ketten aus Muscheln verziert ist. Hinter ihm folgen der Häuptling, seine Leibwache und ein großes Gefolge aus Kriegern, sowie Frauen und Kindern, die jeder ein Geschenk tragen. Die Engländer glauben, dass die Indianer sie für Götter halten und dass sie Drake zu ihrem König gewählt hätten, da sie ihm eine Krone aufsetzen. Die Frauen zerkratzten sich mit ihren Fingernägeln die Gesichter bis aufs Blut.



(Heute geht man davon aus, dass die Indianer Drake und seine Besatzung für zurückgekehrte Geister Verstorbener hielten.)
Drake nimmt das Land für seine Königin als "Nova Albion" in Besitz, lässt eine Messingtafel anfertigen, die die Besitzansprüche von England für alle Zeiten geltend machen soll. Der Name Nova Albion rührt vermutlich von den kilometerlangen weißen Klippen des Küstenabschnittes her, die Drake an Dover erinnern.
Spanische Frigata abgewrackt

23. Juni: Anker auf

24. Juni: Farallon-Inseln



Vorräte ergänzt. Drake nennt die Inseln St.-Jakob-Inseln

30. August: Insel 8 - 9°N (nach 68 Tagen auf See: eine der Palau-Inseln?)



Drake nennt sie Island of Thieves
(Luflinie 6.200 sm, Etmal von 90sm oder 3,75kn Durchschnitt)
Von der Insel kommen Einwohner in großer Zahl in Kanus zur Golden Hind Anfangs freundlich, handeln. Als sie Sachen mitnehmen, ohne etwas dafür zu geben, verweigern die Engländer weiteren Handel. Mikronesier bewerfen das Schiff mit Steinen und Pfeilen. Als die Situation eskaliert, lässt Drake Warnschuss abgeben. Ein Teil dreht ab, gleichzeitig erreichen andere das Schiff. Golden Hind liegt tief im Wasser (voll beladen), Schanzkleid niedrig über der Wasserlinie und für Angreifer leicht zu erreichen. Drake lässt Breitseite abfeuern, die ein Kanu zerstört, etwa 20 Insassen sterben.

Weiterfahrt über Mindanao, südwestwärts Richtung Celebessee und dann Gewürzinseln (Molukken)



Drake ohne Kartenmaterial, zwei örtliche Fischer erklären sich bereit, zu helfen

4. November: Talangam auf Ternate



Emissär des Sultans von Ternate erreicht das Schiff mit Einladung, in den Hafen von einzulaufen. Der Sultan namens Babu benutzt dort befindliche alte portugiesische Festung als seinen Palast. Drei Galeeren mit je 80 Ruderern begrüßen das englische Schiff und schleppen es zum besten Ankerplatz. Der Sultan hat nichts für die Portugiesen übrig, (zehn Jahre vorher ermorden sie seinen Vater). Er will den Engländern den Handel mit Gewürznelken, den er kontrolliert,abtreten; er suchte verzweifelt nach Verbündeten, um die Portugiesen an der Eroberung seines Königreichs hindern.
Drak verspricht Hilfe.
Er nimmt 6 t Gewürznelken an Bord, bricht auf

Bucht nahe Sulawesi im Banggai-Archipel, ankern



Von den Engländern Crab Island getauft, vor Abreise in Isla Francisca umbenannt(nach schwarze Frau, die zurückbleibt), unbewohnte Insel, bietet alles, was für die weitere Reise nötig Golden Hind 26 Tage gründlich überholt Drei Schwarze bleiben auf der Insel zurück, Mann und zwei Frauen, eine Frau schwanger geworden. Unter den an Bord herrschenden Verhältnissen jedoch Gefahr für Mutter und Neugeborenes

12. Dezember: unter Loten Vorantasten durch Korallenriffe, Felskuppen und Sandbänke in der westlichen Bandasee



Segel setzten, als man glaubt, frei von Untiefen zu sein

1580

9. Januar, abends: Golden Hind läuft auf Riff



Wassereinbruch, Versuche, mit Hilfe von Warpankern frei zu kommen, scheitern. Schließlich lässt Drake 1 t Gewürznelken, 5 t Ingwer und Piment sowie 2 Fass Mehl und die Deckgeschütze über Bord werfen

10. Janaur: 16:00 Schiff kommt frei
Wind dreht
Nachspiel an Bord: Vikar Francis Fletcher hat die Angewohnheit, jede Form von Ungemach sofort auf den göttlichen Willen zurückzuführen. Als er beginnt, diesen Zwischenfall mit dem Verfahren gegen Thomas Doughty in Verbindung zu bringen, lässt Drake den Vikar anketten, setzt sich im Schneidersitz auf eine Kiste davor und exkommuniziert ihn:
"Francis Fletcher … hiermit exkommuniziere ich dich aus der Kirche Gottes und von all ihrer Gnade und ihren Vorzügen, und übergebe dich dem Teufel und seinen Engeln!"
An Fletchers Arm wird Schild angebracht mit der Aufschrift: „Francis Fletcher – größter Schurke unter der Sonne".

Insel Damar oder Insel Romang (beide zu den Barat-Daya-Inseln gehörend)



Verpflegung ergänzt
Danach W-Kurs, von Sturm nach Süden in Sawusee getrieben. Weiter entlang der Südküste Javas. Beweis erbracht, dass Java nicht Teil der Terra Australis ist.

Cilacap auf Java:



Wasser und Lebensmittel ergänzt

26. März:



Start zur Überquerung Indischer Ozean

21. Mai: afrikanische Küste erreicht

15. Juni: Kap der guten Hoffnung in Sichtweite umrundet
wegen Wassermangels an Deck Fässer aufgestellt, um Regen zu sammeln, man sucht verzweifelt nach Ort, wo Trinkwasser zu bunkern ist. Wasserrationen auf weniger als eine halbe Tasse pro Mann und Tag reduziert.

22. Juli: Vor der Küste Sierra Leones, Anker fällt



Ununterbrochen 9.700sm von Java bis hierher gesegelt, eine der größten seemännischen Leistungen Drakes

26. September: Plymouth-Sound




Bevor Drake einläuft, fragt er vorbeiziehende Fischer: "Lebt die Königin noch?"
(falls die protestantische Elisabeth in seiner Abwesenheit gestorben und die katholische, eng mit Spanien verbundene Maria Stuart Nachfolgerin geworden wäre, hätte dies aufgrund der Schwere seiner Verbrechen und seiner Raubzüge, der Plünderung der spanischen Kolonien und der schlimmen Folgen für die spanische Krone Drakes Weltumsegelung in gänzlich anderen Licht erscheinen lassen: Anklage wegen Piraterie u.a. zu befürchten)
"Königin wohlauf, aber in Plymouth ist die Pest ausgebrochen."

Bezüglich der geographischen Entdeckungen Drakes ist zu beachten, dass er nur über einfachste Mittel zur Ortsbestimmung verfügte. Zwar konnten ihn mitunter gefangene Navigatoren und geraubte Karten auf einem Teil der Route leiten, in unerforschten Gebieten aber war er auf seine navigatorischen Künste angewiesen. Dabei standen ihm lediglich Quadrant, Jakobsstab und Astrolabium, Vorläufer des Sextanten, zur Verfügung.



Mit seiner Weltumsegelung macht Drake wichtige geographische Entdeckungen. Er beweist, dass die Magellanstraße kein Kanal zwischen zwei Kontinenten ist. Er entdeckt nicht nur den südlichsten Punkt Südamerikas, Kap Hoorn, er befährt auch einen Teil der später nach ihm benannten Drakestraße.
Bei der Erkundung des heutigen Niederkalifornien segelt er in Gebieten, in die auch die Spanier nicht vorgedrungen sind. Die vermutete Nordwestpassage kann er nicht finden, die Landung an der Küste des heutigen Kalifornien und die Inbesitznahme des Landes als Nova Albion für die englische Krone sind aber wichtige Ergebnisse.
Drake beansprucht 10.000 Pfund für sich und weitere 14.000 Pfund für seine Männer, er übergibt der Königin später 100.000 Pfund als Geschenk, in den Tower von London kommen weitere 264.000 Pfund, der Gesamtwert der Ladung wird auf 600.000 Pfund geschätzt (das Zweieinhalbfache der jährlichen Steuereinnahmen des Königreiches)
Die Unternehmer, die die Reise finanzierten, bekommen für jeweils 100 investierte 4.700 Pfund ausgezahlt.

Protestantische Prediger verbreiten die Kunde von der ersten Weltumsegelung eines Engländers in den protestantischen Gebieten Europas: Sein Erfolg wird als Erfolg des neuen Protestantismus über den alten katholischen Glauben gefeiert.
Drake wird am englischen Königshof mit Neugier bestaunt, ist aber auch Neid und Verachtung der Höflinge ausgesetzt. Die Königin verbringt viel Zeit mit ihm, unterhält sich ausgiebig mit Drake.
Am 4. April 1581 lässt ihn Elisabeth I. durch Monsieur de Marchaumont an Bord der "Golden Hind" für seine Verdienste und Loyalität gegenüber der englischen Krone zum Ritter schlagen.
Der spanische Botschafter hatte sich bei Elisabeth über Drake beschwert. Majestät lud ihn auf die "Golden Hind" ein, damit "der Botschafter sehe, wie sie Drake bestrafe". Der Botschafter sah zähneknirschend der überraschenden Szene des Ritterschlags von Drake zu. Und durch Monsieur de Marchaumont, den Vertreter der protestantischen Franzosen, hatte sie auch gegen die Katholiken Frankreichs gestichelt ...



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