Biografie




James Cook kommt 1728 als Sohn eines Tagelöhners, Schotte, im entlegenen Dorf Marton-cum-Cleveland im Norden Englands zur Welt. 1736 zieht die Familie nach Ayton, auf die Farm eines Lord Thomas Skottowe, der Cooks Vater als Verwalter auf seiner Farm einstellt. Cook besucht die Armenschule und arbeitet auf der Farm. Skottowe entdeckt Cooks Talent und schickt ihn zu Mr. Saunderson, einen Krämer, in die Lehre.
Scott erblickt er zum ersten Mal das Meer, sieht das Funkeln der Sonne auf dem weiten Blau, lauscht dem Geschrei der Möwen und dem Schlag der Wellen an der Kaimauer. Der Ozean lässt ihn nicht mehr los. Mit 17 geht er auf einen Kohlefrachter, neun Jahre schuftet er auf Seglern, erst als Schiffsjunge, dann als Matrose, schließlich als Maat. Dabei lernt er jeden Handgriff des Seemanns - ganz anders als die meisten jener aristokratischen Offiziere, die auf den Schiffen der British Royal Navy ihren Dienst versehen.
Dort genau will Cook hin: Mit 26, hochgewachsen und hager, verlässt er die Handelsschiffe und heuert freiwillig bei der königlichen Marine an. Schon nach kurzer Zeit wird er befördert, erlangt bereits nach zwei Jahren den Rang eines Masters. Schließlich beobachtet Cook auf einem Schiff, mit dem er vor der Küste Kanadas kreuzt, wie Militärkartographen mit einem speziellen Messtisch, Lineal und einem Winkelmessgerät hantieren. Neugierig verfolgt er, auf welche Weise die Männer die Konturen der Küste auf Papier in Striche, Punkte und Symbole verwandeln.





Ihn packt der Ehrgeiz, all dies auch zu lernen, ja, es besser und gewissenhafter zu machen als viele andere zuvor. Denn deren Aufzeichnungen sind häufig weniger Fakt als Fantasie:
Ich habe gesehen, wie sie den Verlauf einer Küste verzeichneten, die sie nie gesehen hatten. Und anschließend derart entzückt waren von ihrer Leistung, dass sie sie wie einen Silberschatz als Vermessungskarte ausgaben .
Er studiert die Erkenntnisse der Mathematik, Astronomie und Navigation. An Bord lässt er sich in die Kunst der Kartographie einführen. Schon bald hilft der Autodidakt dabei, die Wasserstraßen vor Quebec zu kartieren. Seine Mühe zahlt sich aus: Er macht sich mit seinem außergewöhnlichen Geschick einen Namen.
„Ich erlaube mir, Eure Lordschaften davon in Kenntnis zu setzen", schreibt sein Kapitän an die Admiralität, „dass Mr. Cook hervorragend für seine Arbeit und noch größere Herausforderungen geeignet ist." Im Sommer 1757 legt Cook eine Prüfung ab, die ihn befähigt, ein eigenes Schiff der königlichen Marine zu führen.


1759, während des des Siebenjährigen Krieges gegen Frankreich, erhält Cook die Aufgabe, eine Flotte von 141 Schiffen durch eine gefährliche Untiefe im St.-Lorenz-Strom vor Quebec zu lotsen - die Franzosen hatten die Untiefenmarkierungen beseitigt: ein navigatorisch schwieriges Unterfangen, dass Cook perfekt meistert. Das sichert England einen Überraschungsangriff auf Quebec und später den Sieg über die Franzosen auf der Abraham-Ebene: Kananda wird britisch.
Cook erhält das Kommando über einen Segler und den Auftrag, Neufundland zu kartieren. Die Insel ist von zahllosen Buchten zerklüftet und für ihr unberechenbares Wetter bekannt. Cook meistert die Aufgabe: Zu keiner Zeit gerät sein Schiff in Gefahr, und die Karte, die er von seinem eigenen Geld in Kupfer stechen lässt, ist nahezu perfekt.
In diesen Jahren fährt Cook stets im Sommer nach Kanada, um im Herbst und Winter in London zu bleiben, wo er 1762 Elizabeth Batts, 21-jährige Tochter eines Schankwirtes, heiratet. Die gemeinsame Ehezeit beträgt gerade einmal vier Jahre, drei von sechs Kindern sterben jung.
Cook beobachtet auf Neufundland auch eine Sonnenfinsternis genau und stellt mit seinem Bericht hierüber unter Beweis, wie groß sein Interesse für die wissenschaftliche Erkundung der Natur ist.
Genau deshalb ist er es, der das Kommando über die Endeavour erhält, obwohl der 39-jährige weder adelig ist noch über besonders viel Erfahrung als Befehslhaber verfügt.
Er hat lediglich einen kleinen Schoner geführt. Doch er hat allen Konkurrenten etwas voraus: hervorragender Kartograph und Navigator, so sorgfältig in der Beobachtung von Küsten und so geschickt im Umgang mit Bordinstrumenten wie kaum ein anderer Marineoffizier. Er vereint in sich den systematischen Geist eines Wissenschaftlers und die mutige Entschlossenheit eines Soldaten. Ein Mann nach der Gesinnung der Aufklärer.




Drei Reisen macht Cook um die Welt, auf der dritten ereilt ihn 1779 sein Schicksal.
Mehr als 80 Orte, Berge und Buchten tragen seinen Namen. So ist er, der große Entdecker, Weltumsegler und Kartograph, selbst zur Landmarke geworden ...
Dass unter Seemännern englische Seeleute noch heute „Limey“ („Zitronenfresser“) gerufen werden, geht auf Cook zurück. Seine Erfahrungen mit Vitamin C gegen Skorbut haben trotz vieler Widerstände in der Royal Navy später dazu geführt, dass Besatzungen der englischen Kriegs- und Handelsmarine zu einer entsprechenden Diät verpflichtet sind.
Cook war ruhig und sehr gewissenhaft, hielt sich auch als Kapitän nie für etwas Besseres. Wenn die Crew in Starkwind und Sturm kämpfte, stand der Kapitän an Deck, packte überall mit an. Für seinen Kranken hatte er immer ein tröstendes und aufmunterndes Wort.

Und die Familie?
Sohn Nathaniel kommt 1781 in einem Hurrikan ums Leben, Hugh stirbt 1793 als Student in Cambridge und der älteste Sohn James ertrinkt 1794.

Mrs. Cook bezieht von der Admiralität eine stattliche Pension von 200 Pfund jährlich. Sie stirbt 1835 im Alter von 94 Jahren.



















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