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Das Schiff führte Admiral Christian Odysseus WIRTH,
Mittfünfziger und nicht das erste Mal in dieser Gegend unterwegs;
dennoch vor Grundberührung nicht sicher, ebensowenig vor
Schlauchboot-Loopings, -verlusten und AB-Störungen.
Im übrigen sind Skipper Institution und
bedürfen keiner weiteren Charakterisierung.("Master")
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| Jochen K., auch er schon mehrfach karibikbefahren,
bekleidete den Rang des 1 WO. Auch er wie der Skipper aus Justizkreisen
stammend und Mittsechziger. Immer auf der Hut vor dem Regen, dem häufigen,
allzeit bereit am Logbuch zu Einträgen, den wichtigen, muss sich vor
Stürzen bei Landgängen hüten, damit seine Beförderung
zum Kapitän, die unmittelbar ansteht, nicht gefährdet ist.
Wie nur überlebte er diesen Törn, als Ostfriese unter
Sachsen und Franken gefallen!? Aber die See, sie stählt.("Helmsman")
Ihm, der im April 2001 vor uns gegangen, bewahren wir aufrichtiges
Andenken. Leb wohl, Jochen.
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| Immer neue Versuche unternimmt
Sabine L., den Wirkungen des Wundermittels Scopoderm
nachzuspüren bei Wellen zwischen den Inseln, von des Atlantiks Dünung
aufgetürmt zu Kawenzmännern erstaunlicher Größe. Ihre Seenotrolle
als Moses kam - Poseidon sei Dank! - kein Mal zum Tragen. Als Schein-Inhaberin und
leidenschaftlicher Hoch-am-Wind-Rudergängerin wird ihr der Titel einer
Ersten Steuerfrau verliehen. Wenn sie im wirklichen Leben als Mutter und
Justizangehörige Dienst tut, wird sie diese Wochen, die harten, vermissen.("Petty Officer")
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| Vilja-Christin K.,
befuhr die Gegend erstmals, wenn auch sofort als Korsarin, lernt Würfelspiele
noch jenseits aller Promille-Grenzen, kocht und mixt bei jeder Lage der Yacht, greift
auch in die Schoten, wenn Not an frau ist. Entdeckt - neben dem Meeresleuchten - auch
mitten in Nächten noch neue Sterne vor und nach
partiellen Mondfinsternissen: unter Überspringen der verschiedensten
Dienstgrade verleiht ihr die Admiralität den Titel einer Astro-Chef-Hostess.
Wenn dies keine Karrieren sind! Ebenso schnellen Aufstieg wünscht ihr die
Crew in der zivilen Laufbahn! ("Bucaneer")
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| Gabi K., stets,
zu jeder Tages- und Nachtzeit, unangefochten von Krankheit der See
und deren
Folgen, aufs leibliche Wohl der Crew bedacht, die von psychologischen Testen
verschont blieb, wiewohl ihr Spezialgebiet. Handelt mit örtlichen Negern
ebenso wie mit Marktfrauen, Barkeepern und Hafenkapitänen: dem Skipper
bleibt nur, sich ausnahmsweise demokratischem Votum zu beugen und sich ihrer
plebiszitären
Beförderung zur "Big Mami" anerkennend und deklaratorisch
anzuschließen.("Ship's Cook")
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| Ehemann und gleichwohl immer noch ihr
Bewunderer, Dr. Walter K., auch er - horribile dictu -
Jurist, Humanist und Richter, genannt Conny, odysseebefahren und deshalb
lautstarken Opfern dem grimmen Poseidon nicht abhold, trotz leichten
Voralterns immer fit und
dynamisch am Anker, dem wichtigsten Gerät während des
ruhendem See-Verkehrs, das unser Schiff hält, das
gewölbte, im Wind und im Schwell. Auch er überspringt
die wichtigen Dienstgrade des Ober- und Haupt-Spill-Putzers und
wird wegen Bewährung sofort in den Marine-Dienstgrad des
Anker-Bootsmanns-Maaten erhoben.("Maate")
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| Eine Idealbesetzung in der
Doppelfunktion des Bootskassenwarts und Bord-Ingenieurs war
Dr. Günter H. Keine Währung zu exotisch oder zu weich, keine Schraube
zu locker oder zu fest, kein AB zu naß oder zu luftdicht,
kein Gasbehälter zu voll oder zu leer, kein
Palmen-Blätterhut zu groß, keine Sicherung
sicher vor ihm, keine Quotelung der immer vollen Kasse
zu schwierig, so daß ihm der in Marinekreisen noch
wenig bekannte Titel des Bordfinanzierschraubenhaupt-oberdrehersicherungswartes
verliehen wird. Bei Vollendung seiner navigatorischen
und sonstigen Seemannskünste - ich denke ans AB-Fahren - ,
an denen er heftig arbeitet, steht die Admiralität
nicht an, schon jetzt eine Beförderung in
Offizierskreise zu erwägen.("Ship's Engineer")
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Ingrid L., Neuling an Bord, tropenerfahren,
auch sie Richterin - allzeit sensibel für Stimmungen und Chancen,
segelt von High-Light zu High-Light, scheut das nasse Element von innen
und außen mitnichten, selbst wenn alles sich landfein macht und
schwarze Prinzen lauern auf den Schuh, der versinkt in türkisner
See. Rezitiert vor karibischer Kulisse klassiche Literatur, unverdrossen
die hohe Wellen suchend. Nimmt Beförderungen zu jeder Tages- und
Nachtzeit entgegen, auch den Rang des Vollmatrosen zu Törnmitte.
Wiederum ein Beweis, daß denen, die selbstlos und unerbittlich,
hart und gerecht zu sich und andern an ihrer maritimen Stufenleiter arbeiten, Belohnung winkt am Ende der
Strapazen eines solchen Törns...("Sailor")
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An fing es damit, daß wir das Milleniums-Silvester in karibischen Breiten unter dem
Kreuz des Südens und Palmen feiern wollten. Schwindelerregende Preiserhöhungen bei
Tickets und Vercharterern machten für die entscheidende Nacht einen Strich durch die Rechnung und
so sind wir ein paar Tage später geflogen - das Wetter war nicht ganz so karibisch wie von
der Admiralität versprochen.
Gesehen haben wir aber viel, über die Inseln Dominica und Martinique
führten uns Rundfahrten, eine interessante Bootsfahrt mit "Jeff" brachte uns den Indian River
hinauf, ein weiteres High-Light war die Begegnung und die Privatregatta mit der "Club Med II"
vor der malerischen Kulisse der "Pitons", dann "Basil's Bar" auf Mustique, sowie Sandy- und
Palm-Island und eine Mondfinsterinis!
Weiteres Top-Erlebnis: Der Inlandsflug von Union Island nach Martinique.
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