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Route/Logbuch

Route
Crew
Schiff



Crew
Skipper

Vitus Jonassen Bering, Däne, Kapitän, seit 1704 Marineoffizier in der kaiserlich-russischen Flotte. Kommando auf der St.Peter.
Er leitet schon die Erste Kamtschatkaexpedition 1728 bis 1730. Aufgrund schlechter Wetterbedingungen gelingt es ihm dabei nicht, das nordamerikanische Festland zu sichten, die Frage nach der genauen Lage Nordamerikas ist offen. Bering schlägt weitere Forschungsreisen vor, die Zweite Kamtschatkaexpedition.

Die pazifische Gruppe, deren eine Abteilung Bering leitet, soll von Ochotsk aus Kamtschatka erkunden und vom Joao-da-Gama-Land aus weiter nach Osten bis zur Küste Nordamerikas vordringen.

Crew 78 Mann auf beiden Schiffen
Sven Larsson Waxell, erster Offizier
Georg Wilhelm Steller, Arzt, Naturforscher
St. Peter: Kapitän Chirikow









Route

15. September 1740 Ochotsk
St.Peter und St.Paul laufen aus, segeln nach Bolscherezk auf Kamtschatka, wo sie überwintern.



4. Juni 1741 09:00 "St.Peter" und "St.Paul" Awatscha auslaufen

15. Juni 1741 Petropawlowsk (Peter&Paul-Hafen)
Flaggschiff St.Peter unter Vitus Bering und St.Paul unter Alexei Tschirikow stechen in See, Kurs ESE, um das legendäre "Joao-da-Gama-Land" (auch "Compagnieland") zu suchen.



Louis De l'Isle de la Croyère hat Berings Offizieren auf einem 1741 abgehaltenen Vorbereitungstreffen eine Karte seines Bruders präsentiert, in der die Lage dieses legendären Landes eingezeichnet ist (tatsächlich ist mit "Joao-da-Gama-Land" wohl die Inselgruppe der Kurilen gemeint).

20. Juni 1741 zwei Schiffe getrennt - finden sich bis Ende der Expedition nicht wieder

Bering und Tschirikow segeln bis 23. Juni ohne Aussicht auf Erfolg südwärts. Nach Beschluss, Kurs auf NNE zu ändern, trennt ein Sturm die beiden Schiffe.

26. Juli 1741 58? 14' N - nach 9.000 sm Irrfahrt
Land in Sicht: Alaska.
Georg Wilhelm Steller:
Nicht weniges Vergnügen hatte man nunmehr, da wir unterm Lande waren, und die mit sich streitenden Affekten der hohen Einbildung von sich und künftigen Belohnungen und die pathetischen Reden anzuhören. Einige wollten sogleich dem Lande sich nähern und Hafen aufsuchen. Andere stellten dieses sehr gefährlich vor. Aber ein jeder handelte für sich, und niemand stellte dem Herrn Kapitän-Kommandeur etwas vor. Die Beratschlagungen und Kommission, so man am Lande sonst wegen Kleinigkeiten gepflogen, wurden hier in dem wichtigsten Geschäfte und dem Hauptpunkt der zehn Jahre gedauerten kamtschatkischen Expedition nunmehr unterlassen, und man sah nichts Gemeinschaftliches und Einiges unter uns, als dass wir in einem Fahrzeug zusammen eingeschlossen waren.

30. Juli 1741 Kap St. Elias auf Kayak Island
Am Eliastag ankert St.Peter vor der der Küste vorgelagerten Insel, dem heutigen



Kayak Island

31. Jul 1741 Kap St. Elias auf Kayak Island
In der irrigen Annahme, eine Landspitze erreicht zu haben, tauft Bering den Landeplatz


"Kap St. Elias".

Während die Mannschaft die Wasservorräte auffüllt, setzt sie Steller in Begleitung des Kosaken Foma Lepichin an Land ab. Er stößt zunächst auf eine verlassene Feuerstelle und Reste einer Mahlzeit, entdeckt dann einen Keller, in dem er mit geräuchertem Fisch gefüllte Vorratsbehälter aus Baumrinde, Riemen aus Pflanzenfasern, Pfeile, sowie verschiedene Gräser und Kräuter findet. Bei seiner weiteren Erkundung der Insel sieht er Rauch aufsteigen, Menschen begegnet er nicht. Er sammelt Pflanzen. Ein Diademhäher, den sein Begleiter erlegt, und den Steller bereits in einem Buch über die nordamerikanische Tier- und Pflanzenwelt gesehen zu haben meint, überzeugt ihn, in Nordamerika gelandet zu sein.

Bering, der schon allzu viel Zeit bei der Suche nach dem Joao-da-Gama-Land verloren zu haben glaubt und Wetterverschlechterung fürchtet, drängt nach kurzer Zeit wieder zum Aufbruch.
Steller:
Die Zeit, welche hier zu Untersuchungen angewendet ward, hatte mit den Zurüstungen ein arithmetisches Verhältnis; zehn Jahre währte die Vorbereitung zu diesem großen Endzweck, zehn Stunden wurden der Sache selbst gewidmet.

31. Jul 1741 Kap St. Elias auf Kayak Island
Am Morgen legt St.Peter ab, segelt zwei Wochen lang an der Küste Alaskas entlang. Inzwischen ist auf dem Schiff Skorbut ausgebrochen.

9. und 10. September 1741 Shumagin Islands




Bering lässt vor der kleinen Inselgruppe ankern, um die Wasservorräte aufzufüllen. Dort wird auch der erste an Skorbut gestorbene Matrose Nikita Shumagin (daher der Name) bestattet.
Sehnsuchtsvoll segelt die Crew in Richtung Westen, der Kurs ist mit Heimat und Geborgenheit verbunden.
Steller:Die Heimreise war beschlossen und in einer verfassten Schrift von dem ganzen Commando bis auf den Bootsmannsmaat (aber wie stets gewöhnlich, nicht von mir) unterschrieben, denn er selbst möchte noch viel, viel mehr unbekanntes Land erkunden.
Steller weiter zu den Shumagin Islands:
Es besteht diese Insel, so wie die andern alle, aus lauter erhabn, grün überwachsenen festen Felsen. Das Gestein ist meistens ein roher, grauer und gelblicher Graufels, an einigen Orten grauer Sandstein; so fand sich auch schwarzer, dicker Schieferstein.
14. September 1741: erste Begegnung mit den Ureinwohnern, den Aleuten oder Unangan. Waxell hält sie in einer Zeichnung fest.



Das Bild zeigt einen Unangan mit federgeschmückter Kopfbedeckung in einem Kajak.



12. Oktober 1741: St. Paul läuft in der Bucht von Awatscha ein

Rückfahrt
Schlechtwetter und heftige Stürme, Großteil der Mannschaft wie Kapitän Bering selbst schwer an Skorbut erkrankt, Wasservorräte werden knapp.

15. November 1741
Land in Sicht.
Steller:
Wie groß und ausnehmend die Freude bei allen über diesen Anblick gewesen, ist nicht zu beschreiben. Die Halbtoten krochen hervor, um solches zu sehen, und jedermann dankte Gott herzlich für diese große Gnade.

16. November 1741
Zwei Ankerseile reissen, Schiff läuft auf Riff auf.
Entscheidung: Überwinterung an der Küste.
Anstatt jedoch auf Kamtschatka, wie zun?chst angenommen, sind sie auf einer Insel gestrandet, fast 300 sm östlich des Festlandes.
Dort ist ausreichend Nahrung zu finden (Polarfüchse, Seeottern und Rebhühner), einige Crewmitglieder sterben an Skorbut, unter ihnen am 19. Dezember 1741 Vitus Bering. Einen Tag später bestattet man ihn auf der Insel, die seinen Namen trägt: Beringinsel.



Und das Meer zwischen Russland und Nordamerika heißt Beringsee.
Mit Frühlingsbeginn verbessert sich die Lage der Gestrandeten, die den Winter in Erdhütten überstehen.



Steller lässt der Nahrung vitaminreiche Kräuter hinzufügen, die Skorbutkranken erholen sich.


Modell der St.Peter und des Neubaus aus Wrackteilen

Aus den Resten der St.Peter zimmern sie ein Boot, Steller untersucht in der Zwischenzeit die Tier- und Pflanzenwelt der Insel.

24. August 1742 Petropawlowsk
Nach 13tägigem Segeln in Richtung Kamtschatka Einlaufen im Hafen.

Stllers Orignial-Tagebuch



Tschirikow ist nach der Trennung auf St. Paul Richtung NE weitergesegelt und erreicht am 25. Juli 1741 Nordamerika (1 Tag vor Bering). Am 27. Juli versucht er in der Nähe der Chichagof Island, ein Beiboot mit dem Steuermann Awram M. Dementjew und zehn Mann der Besatzung zu einer Erkundung an Land zu schicken. Als die Männer nach sechs Tagen noch nicht zurückgekehrt sind, entsendet er seinen Bootsmann Sidor Saweljew mit drei weiteren Besatzungsmitgliedern im zweiten Beiboot an Land. Doch auch sie kehren nicht zurück. Am darauffolgenden Tag kommt es zum Kontakt mit einigen Ureinwohnern, die sich der St. Paul mit Kajaks nähern. Da Tschirikow über kein weiteres Beiboot verfügt, mit dem er das Schicksal seiner verschwundenen Besatzungsmitglieder hätte aufklären können, bricht er am 5. August auf, das Schicksal der 15 Männer ist bis heute ungeklärt.
Auch Tschirikows Rückreise gerät zum Überlebenskampf.
Nahrungsmittel und Wasservorräte sind aufgebraucht. Am 19. September gelingt es den Männern, bei einer weiteren Begegnung mit einigen Unangan vor der Insel Adak Trinkwasser gegen Messer einzutauschen. Im Verlauf der weiteren Reise bleibt ihnen jedoch nur Regenwasser. Tschirikow selbst erkrankt stark an Skorbut, er kann nicht mehr auf Deck gehen, und gibt das Kommando an seinen Steuermann Iwan Jelagin ab.
Unter dessen Führung erreicht St. Paul im Oktober 1741 Petropawlowsk mit nur 51 der ursprünglich 75 Mann, alle Offiziere bis auf Tschirikow und Jelagin sind unterwegs gestorben.
Am 21. Oktober 1741, dem Tag ihrer Ankunft auf Kamtschatka, stirbt auch Astronom Louis De l'Isle de la Croyère an den Folgen seiner Skorbuterkrankung.



Eine im nächsten Jahr unternommene Fahrt bleibt weitestgehend erfolglos. Im September 1743 wird die Zweite Kamtschatkaexpedition offiziell für beendet erklärt.

Schiff

So begann es:
Acht Jahre nach Beginn der Expedition nimmt Bering das wichtigste Ziel des Unternehmens, die Erkundung des Seewegs nach Nordamerika, in Angriff.
Er beginnt 1737 in der Nähe des Flusses Ochota am Ochotskischen Meer mit dem Bau von zwei Paketbooten, es geht nur langsam voran, weil Baumaterialien ausbleiben und schwierige Witterungsbedingungen die Arbeiten verzögern. Im Sommer 1739 kommt das Segeltuch auf 40 Pferden in Ochotsk an und Anfang November 1739 sind die Zimmermannsarbeiten beendet, im Juni 1740 lässt Bering die beiden Paketboote zu Wasser und tauft sie auf die Namen St. Peter und St. Paul.