Biografie


Sir Ernest Henry Shackleton, geboren 1874 in Kilkea/Irland, gestorben 1922 in Grytviken/Südgeorgien, zählt zu den bedeutendsten Entdeckern im Polargebiet, seine Törns mit offenem Boot im Südpolarmeer zur Errettung seiner gestrandeten Mannschaft gehören ebenso zu den größten Leistungen als Segler.
In seiner Kindheit gibt seine Familie nach einigen Missernten die Landwirtschaft auf, zieht nach Dublin, der Vater wird Arzt und läßt sich ab 1884 mit seiner Familie in London nieder. Obwohl überwiegend in Großbritannien aufgewachsen, nehmen seine Zeitgenossen ihn als Iren wahr, ein Karrierehemmnis. Entgegen dem Wunsch des Vaters, Mediziner zu werden, heuert Shackleton als Seekadett auf dem Vollschiff Houghton Tower der britischen



Handelsflotte an. Mitten im Winter runden sie Kap Hoorn, prägendes Erlebnis für seinen Entschluss, Polarforscher zu werden. 1898 das Patent. „Ein Mann sollte zur größtmöglichen Ehre streben, die er in seinem Leben erreichen kann“ schreibt er an Emily, seine spätere Frau unmd beginnt 1900 seine Karriere als Entdecker, auch, um reich und berühmt zu werden. Er nimt an Robert Falcon Scotts Antarktis-Expedition (Ballonfahrt - sie versuchen vergeblich den Südpol zu erreichen) teil, arbeitet als Journalist, Sekretär der Royal Scottish Geographical Society, geht in die Politik. Die zweite Antarktis-Expedition, benannt nach der „Nimrod“, unter seiner Leitung findet von 1907 bis 1909 statt: Mount Erebus wird erstbestiegen, der magnetische Südpol bestimmt und die Beardmore-Gletscher-Passage entdeckt. Kurz vor Erreichen des Südpols kehrt er um ( „Better a live donkey than a dead lion")



Nach der legendären Endurance-Expedition (1914–1917) führt Shackleton mehrere heikle öffentlichen Aufträge durch, ist am Tiefpunkt seiner Karriere (schwere finanzielle und Alkoholprobleme), hält sich durch Bücherschreiben und Vorträge, zutiefst gelangweilt, über Wasser. 1921 verläßt er mit einer Crew London ohne konkrete Ziele, bei einem Zwischenstopp in Grytviken erliegt Shackleton einem schweren Herzanfall; zwischen norwegischen Walfängern ist er begraben.



Zumal in der Erlebnispädagogik ist Shackleton Symbol für beispielhafte Charaktereigenschaften wie Standhaftigkeit, Verantwortungsbewußtsein und Kreativität. Führung war für ihn nicht Hierarchie - im Gegenteil, er sah die Methoden zur Motivation, suchte, auch in Extrem-Situationen, Balance von Körper und Geist. Bei pädagogischen Programmen nach Shackleton trainieren Kinder in freier Natur diese Eigenschaften, bereits nach einem Schuljahr zeigt sich Erfolg...



Frank Wild: In punkto Führungsqualität, Organisationstalent, Mut im Angesicht großer Gefahr und der Fähigkeit, Schwierigkeiten zu überwinden, ragt Shackleton unter allen hervor und muss als bester Forscher seines Zeitalters gelten.
Shackleton war extrovertiert und geborener Optimist, der die Menschen für sich einnahm. Seine Fähigkeit, in ausweglosen Situationen klaren Kopf zu behalten, die Crew zu ermutigen, durch besonnenes Handeln und vollen Einsatz ihren Tod zu verhindern, wirkt bis heute nach.