Biografie


Björn Larsson, geboren 1953 in Mittelschweden, besuchte die Schule in Jönköping. Der 15jährige verbrachte ein Jahr an der Highschool in Arizona, nach seiner Schulzeit lebte er 4 Jahre in Paris, wo er fließend Französisch lernte und sein Fernstudium absolvierte. Nach Schweden kam ich nur, um Prüfungen abzulegen, meine Stipendien abzuholen und ins Gefängnis zu gehen. Untrennbarer Teil von Björn Larssons Wandertrieb ist sein unbändiger Freiheitsdrang. So weigerte er sich strikt, Wehrdienst abzuleisten - deshalb seine Gefägnisstrafe, die er, wie er sagt, für die langweiligen Teile seiner Dissertation (sein akademischer Grad umfaßt Französisch, Anglistik und Philosophie) nutzte. Seine Habilitation über Simone de Beauvoire von 1988 hat den Titel: La réception des Mandarins.
Freiheit selbst
sagt Larsson, ist weder gut noch böse, Zwang aber ist immer schlecht
Einige Zeit war er Assistent, danach Professor für Französich an der Universität von Lund, derzeit lebt er mit Frau Helle, Dänin (Meeresbiologin) und Tochter in Gilleleje, einem kleinen Fischerdorf am Nordende Dänemarks. Dort liegt auch sein Segelboot, die Rustica
Mit seine Lektoratstätigkeit verdient er seinen Lebensunterhalt, seine wahre Leidenschaft ist das Segeln. Die Freiheit, einfach dorthin zu gehen, wo immer es Wind und See erlauben, hat für Larsson eine unwiderstehliche Anziehungskraft, und Frau Helle teilt diese Leidenschaft.
Björn Larsson hat eine Reihe wissenschaftlicher und technischer Werke verfaßt, angefangen von einer Abhandlung über den Gebrauch französischer Adjektive bis zu einem Anleitungsbuch fürs Tiefseetauchen, aber er hat auch beträchtlichen Erfolg als Romanschriftsteller.
Sein erstes literarisches Werk war eine Sammlung von Kurzgeschichten (Splitter, 1980), 1992 erschien Der Keltische Ring, dessen Hauptfigur, wie er selbst sagt, sein Boot Rustica ist. Das mag ironisch gemeint sein, das Buch wurde aber größtenteils in Schottland und Irland geschrieben, als er und Helle ein Jahr (mit Überwinterung in Kinsale), an Bord der Rustica verbrachten, bevor sie nach England, in den Golf von Biscaya und nach Galizien segelten. Ein Schlüsselthema des Buchs ist der Wunsch der keltischen Nationen, frei zu sein von der britischen Krone in einer eigenen Konföderation. Bewerkenswert, Larsson begann mit der Niederschrift noch vor dem Fall der Berliner Mauer, noch vor der devolution in Schottland, Wales und Nordirland. Er nahm die Strömungen vorweg, die sich dann über ganz Europa ausbreiteten. Wie er sagt, sei unser großes Glück, dass in Nordeuropa alles viel friedlicher ablief als in Jugoslawien. Das sei 1991, als der Keltische Ring geschrieben wurde, nicht abzusehen gewesen.
Freiheit und Seemannsmilieu stehen auch im Mittelpunkt von Larssons zweitem Roman John Silver von 1995. Dem einbeinigen Pirat aus Robert Louis Stevensons Klassiker Die Schatzinsel wird eine Biografie und Seele eingehaucht - und nicht zuletzt dessen Grundmotiv, Sehnsucht nach Freiheit, das immer wieder kehrende Thema.
Björn Larssons drittes Werk Träume am Ufer des Meeres von 1997, handelt wiederum von der See und dem Zentralthema Freiheit. Weitere Werke:
2004 erschien der Roman Der böse Blick, in dem der Sprengstoffexperte Rachid von seinem Imam den Auftrag erhält, eine im Bau befindliche Pariser Metrostation und das darüber liegende Viertel der »Ungläubigen« in die Luft zu sprengen. Als er keine freiwilligen Helfer findet, versucht er, seinen Kollegen Ahmed zu erpressen...
Ein tolles Buch mit hochkarätiger Thrillerspannung und packendem Finale.
Kap Zorn von 2005, ein Reisebericht, der Sehnsüchte weckt. Auf einer langen Segelreise zwischen Schottland, Wales, Irland, der Bretagne und dem spanischen Galizien trifft Björn Larsson Segler und Abenteurer, Seeleute und Fischer, die im Hafen auf die nächste Ausfahrt warten. Der Autor erzählt, wie ihn die Begegnungen mit diesen Menschen zu seinem Thriller Der keltische Ring anregten. Und er schildert sein abenteuerliches und erfülltes Leben auf See, weitab von Hektik, Stress und Alltagszwängen.
Eine Liebeserklärung an das Meer und an die Menschen. Und 2006 soll der Roman Was geschah mit Inga Andersson? erscheinen, ein grandioser nordischer Spionagethriller. Die Titelfigur soll auf einer französischen Konferenz über den US-Geheimdienst NSA referieren, der über riesige Abhöranlagen verfügt. Unterstützung erhält Inga dabei von dem Schriftsteller Anders Ingersson, der von ihr fasziniert ist. In Frankreich beginnt Inga jedoch eine Affäre mit dem amerikanischen Professor Frank Clifford, dem sie vertraut, obwohl er sich etwas zu sehr für ihren NSA-Vortrag interessiert...
Und obwohl das Meer und der Freiheitsdrang allgegenwärtig in seinen Werken sind, so unterschiedlich sind sie in Atmosphäre und Handlung.
Zitat: Mein Ziel ist es, zu verdeutlichen, was literarische Fiktion ist, und warum die Leute ein so dringendes Bedürfnis für fiktive Unterhaltung haben.