Vorgeschichte


Adam von Bremen, Erzbischof Hamburgs und Bremens, Verfasser der Gesta Hammaburgensis ecdesiae pontificum, einer Geschichte seiner Diözese, berichtet um 1075 von den Wikingern. Sie hätten ihm von einer „Insel" erzählt namens "Weinland" .Und hinter dieser Insel ist kein bewohnbares Land auf diesem Ozean zu finden, aber alles jenseits ist erfüllt von unbezwingbarem Eis und undurchdringlichem Nebel. Amerika ist in Europa angekommen. Und im 20. Jahrhundert entdecken Archäologen im "Vinland" Wikingerspuren.
Eine Saga von Heldentum und Verrat, von wagemutigen Seefahrern, geheimnisvollen Fremden, vorgetragen in langen skandinavischen Wintern von fahrende Sängern, die „Grönländersaga" - aufgeschrieben erst 200 Jahre später:
Um 800 segeln aus Not oder Abenteuerlust Männer, Frauen, Kinder fort aus Norwegen, Schweden, Dänemark, um niemals mehr wiederzukehren. Bis Murmansk, zur Weichsel und zum Don, England und Frankreich, Sizilien, Schottland, zu den Orkneys, Hebriden, Shetlands dringen sie vor, entdecken Island; ein paar irische Mönche, die ihnen zuvorgekommen sind, fliehen vor den kriegerischen Nordmännern.
Um 950 verlassen Erik der Rote und sein Vater ihre Heimat Norwegen. Ein Mord war geschehen. Der Täter möglicherweise der Vater, vielleicht der Sohn. In Island gerät Erik wieder in Streit, mindestens zweimal erschlägt er seine Widersacher - das zweite Mal einen Nachbarn, der einen Pfosten entlieh und nicht zurückgab. Der Thing verurteilt ihn zu drei Jahren Acht: In dieser Zeit darf jeder ihn straflos töten. Erik flieht. Der Mann mit dem auffallend roten Haar hat mächtige Freunde und Männer, die ihm bedingungslos folgen. Tjodhild seine Frau ist die Tochter einer reichen Familie. Um die Zeit wird ihr erster Sohn geboren: Leif. Vor dem Thing hat Erik ein Schiff versteckt, er segelt davon ..
Zu einer eisigen Küste, von Wikingern gesichtet, doch nie betreten. Erik der Rote hat Grönland entdeckt. Im Süden und Westen schneiden Fjorde tief ins Land, schmücken Wiesen die Hänge, wachsen Wälder aus krüppeligen Bäumen. Von den Vorfahren der Inuit, die einst hier lebten, finden Erik und seine Männer nur noch steinzeitliche Relikte. Drei Jahre erkunden sie das neue Land, überstehen die siebenmonatigen Winter und kehren zurück. In gut zwei Dutzend Schiffen, nur 14 erreichen ihr Ziel, kommen dann die Auswanderer an, verteilen das Fjordland im Westen und Süden, treiben Vieh auf die Wiesen und schichten Grassoden zu meterdicken Hauswänden.

Erik der Rote bleibt Heide. Frau, Sohn Leif und dessen später geborene Brüder und die Schwester werden Christen. Eine Geschichte von einem geheimnisvollen Land im Westen macht die Runde: Das läßt Leif Eriksson, dem Sohn des Grönlandpioniers keine Ruhe, er fasst den Entschluss, sich aufzumachen zu jenem Territorium.
Auf unserem Törn betritt er als erster Europäer amerikanischen Boden - erst 491 Jahre später wagt es wieder ein europäsicher Skipper, Kurs auf die Neue Welt zu nehmen.



Leif bleibt nach seiner Rückkehr in Grönland, dafür fährt sein jüngerer Bruder, erkundet den Sankt-Lorenz-Golf, möglicherweise kommt er bis Cape Breton, wird beim Kampf mit Indianern tödlich verletzt, die Crew kehrt wieder heim. Noch ein ein Verwandter Leifs, Thorfinn, kann sich auf Dauer in Amerka nicht halten. Und zuletzt mißlingt Freydis, der Schwester Leifs, die geplante Auswanderung dorthin; auch sie kehrt zurück.