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Route/Logbuch 3. Reise

Törn
Schiffe
Hawaii
Tod



Crew

Skipper

James Cook



47 Jahre, in Nordengland geboren, von der Pike auf gedienter erfahrener Seemann, hat erfolgreich zwei Expeditionen absolviert, zweimal die Welt umsegelt, einmal nach Westen, einmal nach Osten, Südpazifik- und Südatlantik kartografiert, Südkontinent widerlegt, überragender Kartograph und Navigator, hochgewachsen und hager, der berühmteste Entdecker seiner Zeit.
Cooks Bekanntheitsgrad ist so hoch, dass 1776 Frankreich, Spanien und die USA ihre Marineoffiziere anwiesen, Kapitän Cook selbst dann ungeschoren zu lassen, wenn man sich mit Großbritannien im Kriegszustand befand. Darüber hinaus soll man ihn mit größtmöglichem Respekt behandeln, so als wäre er ein Zivilist, da alle Länder von den Entdeckungen Cooks in Form von Seekarten profitierten.

Auftrag der Reise ist, einen kurzen Weg zwischen Pazifik und Atlantik zu finden: die Nordwestpassage.



Da Frachtimporte aus dem fernen Osten stark zugenommen haben (mehr als 4.500t allein Tee ro Jahr!), muss eine kürzere und in Kriegszeiten sichere Route gefunden werden. Seit 3 Jahrhunderten kontrollieren Portugiesen und Spanier die wichtige, aber weite Handelsroute um die Südspitze Afrikas und durch den Indischen Ozean.



Die Strecke nördlich an Kanada vorbei wäre nur halb so lang.
Wie der Südkontinent ist die mysteriöse Nordwestpassage eines der großen geographischen Geheimnisse der damaligen Welt.
Cook bietet sich an - und erhält von den Lords der Admiralität das Kommando: 20.000 Pfund winken als Belohnung …
Seit Ende seiner zweiten Reise hat er einen Posten im Greenwich-Hospital, eine ruhige und gutbezahlte Stellung inne. Doch bald ist ihm klar: sein Wesen passt nicht zu einem normalen Leben. Der größte Entdecker der Welt, knapp 50 Jahre, in einem Senioren-Heim?
Von der geplanten Route existiert nur ungenaues, meist auf Phantasie beruhendes Kartenmaterial, für Cook eine gewaltige Herausforderung.
Der wahre Zweck der Reise ist streng geheim – offiziell soll Cook Omai (den Furneaux von der zweiten Reise mitgebracht hat) in seine Heimat Tahiti zurückbringen …

Crew insgesamt 112 Leute an Bord
Sonstige


Der Vorzeige-Polynesier Omai, der edle Wilde der Londoner Gesellschaft. Er ist auf der zweiten Reise aus Huahine mitgekommen und will auf dieser Reise seine Heimat wiedersehen.

Maler John Webber (die Reise wird für den jungen Mann zu der Schlüsselerfahrung seines kurzen Lebens - er stirbt bereits 1793 an Nierenversagen als Spätfolge einer Erkrankung an Bord), George Vancouver und Heinrich Zimmermann, der seine Reiseerinnerungen als Heinrich Zimmermanns von Wissloch in der Pfalz "Reise um die Welt mit Capitain Cook" veröffentlicht.

Sailing Master William Bligh




Schiffe

Cooks Schiff: RESOLUTION - wie auf der 2. Reise, aber -
wie er später feststellen muss - nicht ordnungsgemäß instandgesetzt.

Zweites Schiff : DISCOVERY unter

Lt.Charles Clerke (34)
Seit seinem 13. Lebensjahr in der Royal Navy,
Teilnahme am Siebenjährigen Krieg,
1764 bis 1766 auf der Dolphin unter Captain John Byron Weltumsegelung.
Auf der ersten Reise Cooks (1768–1771) Midshipman auf der Endeavour,
auf der zweiten Reise (1772–1775) Lieutenant auf der Resolution

George Vancouver
Offizier der britischen Royal Navy (später erforscht er die Pazifikküste Nordamerikas bis nach Alaska, die Südwestküste Australiens,
führt Verhandlungen mit Kamehameha I., König von Hawaii.
Nach ihm sind benannt: Vancouver in Kanada, Vancouver im US-Staat Washington, Insel Vancouver Island)


RESOLUTION und DICOVERY

Route

12. Juli 1776: Plymouth Anker auf
über Teneriffa nach Kapstadt.

November 1776: Zusammentreffen mit dem anderen Schiff DISCOVERY.

Ende Dezember 1776: Vermessungsarbeiten auf den Kerguelen
(die ihr Entdecker 1773 noch für einen Teil des Südkontinents gehalten und France Australe genannt hat).





Cook nennt sie Armutsinseln.

Ende Januar 1777: Adventure Bay/Tasmanien


Kontakte zu den Einheimischen.
Omai missdeutet deren Annäherungsversuche und feuert seine Waffe ab.

Februar 1777: Königin-Charlotte-Sund/Neuseeland

Hier fand vor 3 Jahren Massaker statt, das Fourneaux zur schnellen Rückkehr bewog: 11 Männer getötet und verspeist.
Cooks Männer sinnen auf Rache, Anführer soll damals ein gewisser Karura gewesen sein. Cook verschont ihn, er hält die Männer der Adventure für mitschuldig am Vorfall.
Zwei Wochen Schiffe instand setzen.

Ende April 1777: Nomuka („Anamoka“)
Cooks Wesen wandelt sich immer mehr, er brüllt Offiziere an, tobt, führt Veitstänze auf, ist unbeherrscht wie niemals früher – es sei denn zu Ende der zweiten Reise.
Er lässt Männern Ohren abschneiden, schlägt sie, schießt auf sie, lässt Dörfer von Einheimischen niederbrennen, an Bord ist er der schlimme Despot …
Seine Aufzeichnungen machen deutlich: Cook ist sich alles dessen bewusst, kann sich aber nicht beherrschen. Ist er psychisch krank? Leidet Cook an Depressionen?

Juli 1777: Tongatapu
festlicher Empfang, Bewirtung, 5. Juli Sonnenfinsternis beobachtet.

August 1777: Cook landet zum 4. Mal auf Tahiti


August/September 1777: Kreuzen in den Tonga- und Gesellschaftsinseln

12. Oktober 1777: Huahine
Omai, in Rüstung und zu Pferd, wird mit Pomp auf seine Heimatinsel gebracht, wo dann ein Haus für ihn gebaut wird.


Omais Abschied von Cook ist tränenreich, er bringt düstere Ahnungen über Omais Zukunft zu Papier:
Omai war umso geachteter, je weiter er von seinem Heimatland fort war.



Omai missachtet Cooks Rat, die Mächtigen durch Gastgeschenke zu umschmeicheln, die ihm in großen Mengen mitgegeben worden sind, und macht sich noch während Cooks Aufenthalts „jeden Mann von einiger Bedeutung zum Feind“ – 1 Jahr später ist Omai tot.
Cook – wesenswidrig – zaudert, seinen wirklichen Auftrag auszuführen: die Nordwestpassage zu finden

24. Dezember 1777: Kiritimati entdeckt

30. Dezember 1777: Eclipse Island
Sonnenfinsternis beobachtet

18. Januar 1778: hohe Inseln am Horizont

20. Januar 1778: Kaua'i

Mit Erstaunen stellt man während des 10tägigen Aufenthalts Kultur- und Sprachverwandtschaft zum weit entfernten Tahiti fest. Cook benennt die Inselgruppe nach dem Ersten Lord der Admiralität „Sandwich-Inseln“ (heute Hawai'i), Cooks letzte große Entdeckung.

Kurs NE, um das 1579 von Francis Drake gefundene Nova Albion (Kalifornien) zu erforschen

Anfang März 1778: vor der Küste Oregons

Ende März 1778: Resolution Cove, Hope Bay (Nootka-Sund)



Die Indianer begegnen erstmals Weißen

1-monatiger Landaufenthalt, um die Schiffe zu überholen. Cook nennt den Ort „König-George-Sund“, eine Insel nach Bligh und eine Halbinsel nach Clerke.
Schwungvoller Handel mit den Indianern, die Männer lernen ihre Sprache, Cook erholt sich.
Den Einheimischen aber bringen die Weißen Verderben: Alkoholismus, Pocken, Geschlechtskrankheiten sind das Erbe der Begegnung mit Cooks Leuten …

N-Kurs entlang der Küste Alaskas, immer auf der Suche nach einer Durchfahrtsmöglichkeit, Cook zögert immer mehr. Hat er Zweifel? Gibt es die NW-Passage überhaupt?

Durchquerung der

Aleuten,
Vorstoß in die Beringstraße bis auf 70° 44' N: Kein Weiterkommen durch das Packeis.
Die mitgeführten russischen Karten vollkommen unbrauchbar.

Trotz unsichtigen Wetters segelt Cook ins Nichts, die Schiffe feuern Kanonen ab, um sich nicht zu verlieren, den Männern wird bange, im Proviant fehlt Fleisch, sie schießen Walrosse, die Crew verschmäht das Fleisch, die Schiffe reparaturbedürftig.


Cook muss aufgeben, W-Kurs, er erreicht Asien, gelangt zum Kap Deschnjow, den östlichsten Punkt der sibirischen Küste, Rückkehr in die Aleuten. Bei Mannschaft und Offizieren hat er Respekt verloren …

Auf Unalaska kopiert Cook Kartenmaterial russischer Pelzhändler von den Aleuten und der Halbinsel Kamtschatka, erhält von russischem Geschäftsmann Empfehlungsschreiben an den Gouverneur von Kamtschatka und Petropawlowsk. Er sendet Post an die britische Admiralität.

26. Oktober 1778: Kurs auf die Sandwichinseln (Hawai'i)




6 Wochern umkreist er die Inseln, ohne an Land zu gehen, allmählich zweifelt die Crew an Cooks Verstand

Ende Dezember 1778: Kealakekua-Bucht

Unglaublich viele Einheimische kommen an Bord, Schiffe bekommen Schlagseite …
Bligh sucht nach Frischwasser an Land.
Cook wird zu einem Tempel geführt, ihm zu Ehren wird geopfert. Das Schweinefleisch kaut der alte Priester vor und schiebt es Cook in den Mund, der keinen Bissen hinunterbringt.

Fest zu Ehren des Gottes Lono, ob Cook für den Gott gehalten wird, strittig.
Seine Mannschaft belehrt die Einheimischen bald eines anderen, spätestens als sie einen verstorbenen Matrosen an einem Platz beerdigen, der nur Häuptlingen zusteht, wendet sich Einstellung der Hawaiier gegen ihre Gäste.

4. Februar 1779: Anker auf, erneut Suche nach der NW-Passage
Nach wenigen Tage Mastbruch auf der RESOLUTION,

11. Februar 1779: Rückkehr nach Hawaii
Cook ist kein Ehrengast mehr, sondern eine Plage, die Beziehungen zu den Einheimischen sind zerstört. Es kommt zu Diebstählen.

14. Februar 1779: Ein Beiboot gestohlen

Cook landet mit 10 Mann, marschiert zum Dorf, nimmt den

Häuptling
als Geisel und will zurück auf das Schiff. Am Strand bedrängt eine großen Menge den Captain, Bligh läßt vom Schiff weit draußen auf ein Kanu schießen, tötet einen hochrangigen Krieger. Nachdem ein erster Schrotschuss, den Cook aus seiner doppelläufigen Flinte abgibt, keine Wirkung zeigt, weil er im Schild eines Angreifers steckenbeibt, erschießt er mit dem zweiten Schuß, diesmal mit Kugel, einen Mann.
Während er sich umdreht, um Befehle zu erteilen, trifft ihn ein Ruder, ein Einheimischer sticht ihn von hinten nieder, er fällt kopfüber ins Wasser, wird herausgezerrt, niedergemetzelt und in Stücke zerhauen. Es gibt weitere Tote.
Durch Vermittlung des Priesters und eines Sohnes des Königs werden einige Körperteile Cooks (Skalp, Schenkel, Oberkiefer, Füße und beide Hände) übergeben, (die Leichname sind zerstückelt und an verschiedene Familien verteilt, teilweise auch verbrannt worden, was Tradition ist, um einen Häuptling nach seinem Tod zu ehren und zu bestatten. Identifiziert wird Cook an einer Jahre zuvor in Neuseeland entstandenen Brandwunde der rechten Hand.)



21. Februar 1779: Seebestattung Cooks
1834: Die Witwe Cooks verbrennt, 93 jährig, 1 Jahr vor ihrem Tod alle seine Briefe














Denkmal in Hawaii